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Tragikomödie
Japan 1986
Alternative Titel Otoko wa tsurai yo: Shiawase no aoi tori;
It's Tough to Be a Man - The Bluebird of Happiness; Tora-San 37; 男はつらいよ 幸福の青い鳥

Regie Yoji Yamada
Drehbuch Yoji Yamada, Yoshitaka Asama
Darsteller Kiyoshi Atsumi, Chieko Baisho, Etsuko Shihomi, Tsuyoshi Nagabuchi, Masami Shimojo,
Chieko Misaki, Gin Maeda, Jun Miho, Hisao Dazai, Hidetaka Yoshioka, Chishu Ryu, Narumi Arimori

Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
o.A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.6.09
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Torajira Kuruma alias Tora-San (Kiyoshi Atsumi) fährt von der Provinz Choshu auf die Südinsel Kyushu. In einem Dorf, in dem er vor vielen Jahren war, erblickt er ein Kabuki-Theaters, das er damals besuchte. Es ist seit Jahrzehnten geschlossen, weil das örtliche Bergwerk dicht gemacht hat. Traurig erfährt Tora, dass der von ihm verehrte Hauptdarsteller verstorben ist. Er will ihm die letzte Ehre erweisen und trifft auf dessen Tochter Miho (Etsuko Shihomi). Die beiden verstehen sich blendend. Als Tora nach Shibamata zu Schwester Sakura (Chieko Baisho), Onkel Tatsuzo (Masami Shimojo), Tante Tsune (Chieko Misaki) & Co. zurückfährt, kommt ihm Miho bereits zuvor. Sie sucht in Tokio nach einem neuen Lebenszweck und Toras Familie vermittelt ihr einen Job in einem Nudelrestaurant. Derweil stösst sie auf den gescheiterten Künstler Kengo (Tsuyoshi Nagabuchi), in den sie sich verliebt.

 

REVIEW
Wie treffsicher Yoji Yamada Gefühle von Wehmut und Nostalgie fertigbringt, wurde mir in der Sequenz mal wieder bewusst, in der Tora-San mit dem Zug davon fährt und Miho ihm hinterherwinkt. Mit wenigen Gesten, den richtigen Worten und den treffenden Bildern schafft er es im Nu, das Herz zu wärmen. Im speziellen Fall von "Tora-San's Bluebird Fantasy", dem 37. Abenteuer des beliebten Tunichtguts, hilft sicher auch, dass die Szenen in Kyushu gedreht wurden. Die südliche Präfektur ist von idyllischer Schönheit, selbst wenn die gezeigten Hütten einfacher Natur sind und der Lebensstil der Bewohner wohl nicht reichhaltig. Gerade weil es den Menschen nicht hervorragend geht und sie einander gegenüber trotzdem stets höflich und freundlich sind, funktioniert das Erzeugen von Wärme so gut.

Doch das schafft Yamada in jedem seiner Filme - es sollte nur hin und wieder erwähnt werden. Etwas, was er auch immer gut hinbekommt, ist der Mix aus Melancholie und Witz. Und so gibt es nicht nur rührende Momente, wie der oben beschriebene, sondern solche zu krummlachen. Köstlich etwa der Telefonanruf am Anfang, bei dem die rebellische Akemi an der Leitung hängt. Oder als Miho Tora begrüsst und die beobachtende Familie buchstäblich fast umkippt. Das sind stets nur Szenen von ein paar Sekunden Länge, doch ihr Aufbau und das Timing sind schlicht perfekt.

Etwas weniger gut sieht es beim romantischen Aspekt dieser Folge aus. Tora hegt zwar Gefühle für Miho und die gemeinsamen Szenen sind gelungen - doch es gibt genau davon eher wenige. Miho verliebt sich zu schnell in den nicht sonderlich begehrenswerten Kengo und ihre Beziehung wirkt losgekoppelt vom Tora-Clan. Schade. Dafür kriegen die Szenen Meta-Charakter. Miho wird nämlich gespielt von Etsuko "Sue" Shihomi, die mit toughen Werken wie den "Sister Streetfighter"-Filmen zu Ruhm kam und später in Spielfilmen wie Bullet Train oder Yagyu Conspiracy kleine Rollen besetzte. Ihren Partner wiederum spielt der Sänger & Schauspieler Tsuyoshi Nagabuchi. Am Set verliebten sich die beiden, sie heirateten ein Jahr danach und Shihomi zog sich vollkommen ins Privatleben zurück, wodurch "Tora-San's Bluebird Fantasy" ihr letzter Film wurde.

Das macht diese Liebespaar-Besetzung zwar reizvoller - aber die gemeinsamen Szenen (die eher öde sind) nicht besser. Als Ausgleich gibt es Tora und seine Sippe, die gewohnt souveräne Arbeit leisten, vor allem im Comedy-Bereich. Bei ihnen gibts Routine auf höchstem Niveau zu geniessen und ein paar neue Sachen dazu. So erwachen in Sakuras Sohn Mitsuo, gespielt vom Stimmbruch-geplagten Hidetaka Yoshioka, romantische Gefühle fürs andere Geschlecht, und in einer Szene, als er gerade mit Mädels am Shop der Familie vorbeiläuft, tut er so, als würde er die Leute darin nicht kennen. Etwas also, was Tora immer mal wieder tut. Von Mitsuo hätte ich in dieser Folge gern etwas mehr gesehen.

Verfeinert wird das Ganze noch durch den Einbezug von Kunst: dem dahinsiechenden Kabuki-Theater und als Kontrast dazu das Kino, für das Kengo Plakate malt, und das nur Roman Porno-Filme zeigt. Yamada packt diesen Wandel nicht unbedingt wertend an, er lässt die Zuschauer entscheiden, was sie von dieser Entwicklung halten. Und er hält gegen den Schmuddeltrend mit einem gewohnt hochwertigen, angenehm altmodischen Film. Weil die Miho-Kengo-Beziehung nicht punktet, gibts Abzug und Nummer 37 gehört daher eher zu den schwächeren Beiträgen. Aber was heisst schon "schwach", wenn ein Grossteil der Episoden so gut ist? Da befindet sich "Bluebird Fantasy" in guter Gesellschaft.

Fortsetzung: Tora-San Goes North (1987)

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)
YesAsia (Japanischer Re-Release mit überarbeitetem Bild)

 

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SCREENSHOTS


 

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