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Tragikomödie
Japan 1987
Alternative Titel Otoko wa tsurai yo: Shiretoko bojo;
It's Tough to Be a Man: Shiretako Longing ; Tora-San 38; 男はつらいよ・知床慕情

Regie Yoji Yamada
Drehbuch Yoji Yamada, Yoshitaka Asama
Darsteller Kiyoshi Atsumi, Chieko Baisho, Keiko Takeshita, Toshiro Mifune, Masami Shimojo,
Chieko Misaki, Gin Maeda, Jun Miho, Hisao Dazai, Hidetaka Yoshioka, Chishu Ryu, Keiko Awaji

Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.6.09
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Torajira Kuruma alias Tora-San (Kiyoshi Atsumi) kehrt in das Shibamata in Tokio zurück, wo er von Schwester Sakura (Chieko Baisho) und Tante Tsune (Chieko Misaki) erfährt, dass Onkel Tatsuzo (Masami Shimojo) wegen einer Lungenentzündung im Spital liegt. Damit die Familie den Süssigkeitsladen "Toraya" trotzdem öffnen kann, zeigt sich Tora einverstanden, auch bei den Arbeiten im Laden mitzuhelfen. Doch er versagt grässlich und schleicht sich davon - begleitet von den Worten von Sakura und ihrem Sohn Mizuho (Hidetaka Yoshioka), er solle darüber nachdenken was er getan hat. Das tut Tora im nördlichen Hokkaido, wo er sich mit dem grantigen Tierarzt
Junkichi Ueno (Toshiro Mifune) anfreundet. Der ist seit dem Tod seiner Frau vor 10 Jahren unausstehlich, weshalb seine Tochter Rinko (Keiko Takeshita) das Weite gesucht und in Tokio geheiratet hat. Tora kommt in der Bar von Junkichis heimlich angebeteter Etsuko (Keiko Awaji) unter und kriegt mit, wie Rinko aus der Stadt zurückkehr
t. Doch der Vater zeigt sich von der abweisenden Seite.

 

REVIEW
Folge Nummer 38 darf mit dem bekanntesten Gaststar der ganzen Reihe prahlen: Toshiro Mifune (1920-1997), der Star unzähliger Kurosawa-Filme und damals längst eine lebende Legende, gibt sich die Ehre. Er taucht nach etwa einer halben Stunde auf und verkörpert einen Charakter, der ihm auf den Leib geschrieben ist, aber trotzdem ganz neue Facetten des Superstars zeigt. Yamada erfand den Part explizit für Mifune, der in etlichen Szenen den in sich gekehrten Kämpfertypen mit wuchtiger Stimme mimen kann. Doch auf der anderen Seite verkörpert er einen gebrochenen Mann, vereinsamt und ziemlich traurig. Eine tolle Rolle.

Und sie funktioniert doppelt gut im Zusammenspiel mit Tora, einmal mehr hervorragend zum Leben erweckt vom unvergleichlichen Kiyoshi Atsumi. Er hat die Fähigkeit, mit seiner offenen Art seine Gegenüber aus der Reserve zu locken - im Guten wie im Schlechten. Und wie er so die Hülle Mifunes langsam aufbricht, gehört zu den Highlights des Films. Sein erstes Lachen etwa: herrlich. Dabei ist das noch lange nicht alles! "Tora-San Goes North" steckt voller wunderbarer Momente, viele auf der komischen Seite, ebenso viele auf der rührenden. Nur ein Regisseur wie Yoji Yamada hält die Balance aus Slapstick und Melodrama derart perfekt.

Zu lachen gibt es primär am Anfang: Nach der Eröffnungsszene, bei der es sich erstmals seit fast drei Dutzend Folgen nicht um eine Traumsequenz handelt, sonder Tora sich nur an seine Jugend und an Kirschblüten erinnert, geht es los mit amüsanten Szenen. Wunderbar etwa, wie Tora den Arzt im Spital bestechen will oder wie er später bei der Arbeit im Süssigkeitsladen versagt. Umwerfend auch die Reaktion der Familie auf seinen peinlichen Fernsehauftritt. Oder Toras Überraschung, als ihn Neffe Mizuho die Leviten liesst. Danach flachen die Gags noch keineswegs ab, denn das Zusammentreffen von Mifune und Atsumi bietet reichlich Gelegenheit für Pointen, doch langsam weichen sie dem Drama.

Das gehört ganz klar Mifune. Schon als Figur an sich ist er tragisch - doch der Wandel, den er durchmacht, bewegt doppelt. Dies gilt für die Beziehung zu seiner Filmtochter Keiko Takeshita (Tora-San Goes Religious) ebenso wie für jene zu Keiko Awaji, mit der Mifune 40 Jahre zuvor in Stray Dog und später in Chushingura aufgetreten ist und die aus einer zwanzigjährigen Leinwandabsenz zurückgekehrt ist. Schlicht perfekt der Moment, in dem Mifune dazu genötigt wird, seine Gefühle auszudrücken. "Tora-San Goes North" fällt aber immer dann ab, wenn weder Mifune noch Atsumi vorkommen. Darunter leidet auch Keiko Takeshita, eine sympathische Frau, die diesmal abseits ihrer Szenen mit Atsumi nicht richtig auftrumpfen kann. Ihre Nebenhandlung wirkt etwas fad.

Nimmt man dazu noch ein paar Längen in dieser für Tora-Verhältnisse eher langen Folge (107 Min.) bleibt eine Episode der viele Highlights und leichten Rückschlägen. Die Drehorte in Hokkaido sind ein Genuss, die Streitereien zwischen Tora und der Familie amüsiert wie immer, das Gleichgewicht aus Drama und Komödie stimmt, es gibt ein paar wahrhaft bewegende Szenen und Gaststar Toshiro Mifune zeigt eine seiner letzten ganz grossen Darbietungen. Es gibt also viel zu lieben und daher ist man rasch bereit, über die kleineren Mängel wie fehlender Vorwärtsdrang der Story oder leichte Durchhänger hinwegzusehen. Auf jeden Fall ist die wehmütige Tragikomödie, in der es mal wieder wunderbar menschelt, ein sehenswerter Beitrag zu dieser durchs Band hochwertigen Kinoserie.

PS: Dies ist die erste Folge, die ich auf der japanischen DVD mit remastered 16:9-Bild und Ton schauen musste, weil das Hongkong-Label Panorama nach Folge 37 die Releases einstellte. Vorteil: Das Bild ist fantastisch. Nachteil: Die Disks sind um einiges teurer ...

Fortsetzung: Tora-San Plays Daddy (1987)

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (Japanischer Re-Release mit überarbeitetem Bild)

 

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imdb.com

 

SCREENSHOTS


 

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