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Satire
Japan 1968
Alternative Titel Sinner in Paradise; Kaette kita yopparai;
帰って来たヨッパライ

Regie Nagisa Oshima
Drehbuch Nagisa Oshima, Tsutomu Tamura, Mamoru Sasaki, Masao Adachi
Darsteller Kazuhiko Kato, Osamu Kitayama, Norihiko Hashida, Kei Sato, Cha Dei-dang

Länge 80 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 4.6.10
©  Bilder Criterion, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der grosse
O-noppo (Kazuhiko Kato), der mittlere Chu-noppo (Osamu Kitayama) und der kleine Chibi (Norihiko Hashida) gehen schwimmen. Während sie im Meer plantschen, klaut jemand ihre Klamotten und ersetzt sie mit koreanischen. Dadurch werden die drei für Koreaner gehalten - und mit einem Soldaten (Kei Sato) verwechselt, der mit seinen Kumpanen aus Südkorea geflüchtet ist, um nicht in den Vietnamkrieg eingezogen zu werden. Um nicht aufzufliegen, will der Soldat das Trio töten. Doch ein koreanisches Mädchen (Mako Midori) greift ein.
 

 

REVIEW
Nagisa Oshima verdient auf immer Respekt und Bewunderung dafür, dass er Japans Filmszene in den 60ern umpflügte. Er war der Rebell, der experimentierte und das Establishment in Politik und Filmzirkeln vor den Kopf stiess. Er war damals der Jean-Luc Godard Japans. Doch ähnlich wie Godard verlor er das narrative Element aus den Augen. Er schob die Aussage in den Vordergrund, manchmal voller Zorn, manchmal voller Cleverness. Aber seine Handlungen wurden immer schlechter. Ich halte Oshimas beinahe komplettes Schaffen in den 60er-Jahren daher für überschätzt. Er verlor nicht vollends den Kontakt zu Publikum, so wie es bei Godard der Fall war, aber er versteifte sich in seinem Aktionismus, seinem Kreuzzug gegen das etablierte Kino.

Sein legendärer Satz "Mein Hass gilt dem kompletten japanischen Kino", den er 1970 aus Frust mit seinem Studio Shochiku und den japanischen Vertriebskonventionen von sich gab, zeugt von seinem Realitätsverlust. Man kann rebellieren, ja, aber wenn man alles, von Kurosawa über Ozu und Ichikawa bis Masumura einfach ablehnt, dann hat man eine Schraube locker - ich kann es nicht anders sagen. Denn Oshima kann mit keinem dieser vier mithalten, so verschieden sie auch sind. Oshimas Werke sind deutlich schlechter gealtert, sie sind Aufschreie, verankert im Zeitgeist, cineastisch indes eher im Mittelfeld. Und oft einfach erschreckend öde.

Das gilt auch für "Three Resurrected Drunkards" Oshimas Attacke auf Rassismus und Kriegstreiberei. Die Absichten sind, wie eigentlich fast immer beim linksgerichteten Oshima, durchaus löblich. Und auch die Inszenierung zeigt ihre Stärken. Doch spätestens ab der Mitte, wenn das Ganze zu einem Versuchsexperiment verkommt, verliert der Film seine Kraft. Dabei beginnt alles noch ungeheuer witzig - mit einer schick gefilmten Sequenz irgendwo zwischen Kunstfilmkomödie und Richard Lester. Die drei Jungs um den Sänger Kazuhiko Kato machen den auch Sixties-Poppern wie den Monkees oder den Beatles Konkurrenz.

Wie die drei Opfer der antikoreanischen Ressentiments werden, hat anfänglich ebenfalls noch Kraft, doch das Interesse geht bald flöten. Und dann startet Oshima den Film einfach nochmals neu. Dieselben Szenen am Strand, derselbe Klamottentausch. Doch fortan schleichen sich kleine Änderungen ein - denn diesmal schlüpfen die drei tatsächlich in ihre koreanischen Rollen. Die Folge dessen sind die Konfrontation mit Rassismus. Und immer wieder auftauchende Motive des Krieges - nicht zuletzt etliche Rekonstruktionen von Eddie Adams berühmtem 1968er-Foto, das die Exekution eines Vietcong auf offener Strasse zeigt.

Doch das alles wirkt so ziellos, so bemüht und aufdringlich. Während die Optik einen hippen, keck assoziativen Film suggeriert, wird einem die Botschaft eingeprügelt und eingetrichtert. Langeweile macht sich bei dieser Politpredigt ziemlich schnell breit. Warum Oshima inhaltlich nicht annähernd so locker vorgeht wie bei der Optik ist sein Geheimnis. Aber das Resultat ist klar: Lähmung. Zu jener Zeit war Oshima aber zu verbohrt, um das einzusehen. Er rebellierte weiter, bis das Studio Shochiku (das damals lieber konservative Filme wie Carmen Comes Home oder später die Tora-San-Filme drehte) sich von ihm trennte. Er sah das als Erfolg seines Aufstands. Dabei wollte man wohl einfach ein rotziges Kind loswerden. Oshima hat Talent, das kann man nicht leugnen. Doch in "Three Resurrected Drunkards" ist es zu selten sichtbar.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.

 

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amazon.com (USA - Box)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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