A Tale of Legendary Libido (Südkorea, 2008)

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Komödie
Südkorea 2008
Alternative Titel Garoojigi; 가루지기

Regie Shin Han-sol
Darsteller Bong Tae-gyu, Kim Sin-ah, Oh Dal-su, Yoon Yeo-jeong, Song Jae-ho

Zuschauer 272'493
Länge 111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
			.	.

STORY
Byun Kang-soi (Bong Tae-gyu) ist ein Reisverkäufer in einem kleinen Dorf während der Chosun-Ära. Die Frauen der Ortschaft, die sich längst emanzipiert haben und ihre Männer wie Sklaven halten, lachen den schwächlichen jungen Mann aus: Seit sein Bruder ihm nämlich ein Feuer zwischen den Beinen gelöscht hat, ist Byun so gut wie impotent und seine Männlichkeit nur noch ein Witz. Bruder Kang-mok (Oh Dal-su) dagegen wird von den Frauen angehimmelt wegen seiner maskulinen Ausstrahlung. Das macht aus Byun einen frustrierten Einzelgänger. Als ihm ein alter Mönch (Song Jae-ho) von einem legendären Potenzmittel erzählt, lässt Byun sich denn auch nicht zweimal bitten und gräbt das Serum aus. Doch er trinkt zu viel - und ist fortan ausgestattet mit einem gigantischen Penis und atemberaubender Potenz. Die Frauen sind hin und weg. Dumm nur, darf er 15 Tage lang keinen Sex haben.

REVIEW
Klingt nach einer plumpen Sexkomödie für den Teenie-Markt, diese Story. Doch sie basiert in Tat und Wahrheit auf dem ursprünglich ziemlich perversen Folklore-Lied "Byun Kang-soi Tale" aus dem späten 19. Jahrhundert über einen potenten Helden von hohem Stand. Die Legende wurde unter anderem 1988 als "Garujigi" schon verfilmt. In der neuen Kinoversion von Regisseur Shin Han-sol (Art of Fighting) ist Byun Kang-soi aber kein mittelalterlicher Superheld mehr, sondern ein Schwächling, der erst durch das Potenzserum zu Manneskraft kommt. Und selbst die nutzt er nicht freudvoll aus, sondern trägt sie eher wie eine Bürde. Der ideale Part also für Jung-Komiker Bong Tae-gyu (When Romance Meets Destiny, Two Faces of My Girlfriend).

Bong scheint in "A Tale of Legendary Libido" aber stark zurückgebunden. Mit stets demselben Gesicht wandelt er durch den absurden Plot und lässt selten den von ihm bekannten Schalk aufblitzen. Das schwächt seine Leistung ab, aber der Jüngling ist in der Rolle des Versagers immerhin überaus glaubwürdig. Die Akteure um ihn herum sind ebenso treffsicher besetzt, so etwa die schöne Newcomerin Kim Sin-ah als betörende Verführerin. Attraktive Damen gibt es in dem Cast zwangsläufig viele. Und sie zeigen sich überaus freizügig: Hier eine Brust, dort ein Po - in Südkorea war dem Film daher eine Ab-18-Freigabe sicher.

Regisseur Shin nimmt aber angenehmerweise auch kein Blatt vor den Mund, macht Spässe über Riesenerektionen, Zwergpimmel und Eunuchen-Männer. Über Power-Frauen, lüsterne Weiber und den gigantischsten Piss-Strahl, den die Welt je gesehen hat. Klar, dass dabei sehr oft unter die Gürtellinie geschossen wird, doch die Pointen sitzen anfänglich ganz gut, wenn man sich auf schlüpfrigen Witz einstellt. Jede Menge Penis-Witzchen muss man hinnehmen, doch ein paar davon sind durchaus amüsant - trotz stockendem Timing und der fahlen Mimik des Hauptdarstellers.

Nur leider läuft der Film fast zwei Stunden lang und etwa zur Hälfte geht ihm dann mal die Luft aus, weil die Handlung nicht weiss, wohin sie soll. Das Finale mit dem Bären und dem langen Tanz ist nur noch schwach und man wünscht sich, der Abspann möge das Treiben beenden. Schade, denn so eine Story würde eigentlich den idealen Stoff für eine kurze, knackige und schön vulgäre Komödie abgeben, doch es bleibt bei Ansätzen: "A Tale of Legendary Libido" ist einfach zu sperrig, zu bemüht und auf Dauer zu schlaff. Ein Schluck Power-Saft hätte dem Werk gut getan. Ganz übel kann ein Film aber nicht sein, der zu den unsterblichen Klängen von "Pomp and Circumstance" eine Piss-Symphonie anstimmt.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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