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Sci-Fi-Film. USA
Alternativer Titel Star Wars: Episode VII - The Force Awakens; Star Wars: Das Erwachen der Macht

Regie J.J. Abrams
Drehbuch Lawrence Kasdan, J.J. Abrams, Michael Arndt
Produktion Kathleen Kennedy, J.J. Abrams
Musik
John Williams
Kamera
Dan Mindel
Schnitt Maryann Brandon, Mary Jo Markey
Darsteller Daisy Ridley, John Boyega, Adam Driver, Harrison Ford, Oscar Isaac, Carrie Fisher, Peter Mayhew,
Domhnall Gleeson, Gwendolyn Christie, Mark Hamill, Anthony Daniels, Kenny Baker, Max von Sydow,
Iko Uwais, Yayan Ruhian, Maisie Richardson-Sellers, Billie Lourd, Ken Leung, Tim Rose
Motion Capture / Stimmen Lupita Nyong'o, Andy Serkis
Länge
135 Min.

Kinostart CH 17.12.2015
Kinostart US 18.12.2015

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 16.12.2015
©  Bilder LucasFilm, Screenshots molodezhnaja


STORY
Luke Skywalker (Mark Hamill) ist seit Jahren verschwunden. Während seiner Abwesenheit hat sich die Erste Ordnung als Machtfaktor in der Galaxis etabliert: Sie wollen die verbliebene Republik stürzen und das alte Imperium neu aufleben lassen. Der von General Leia Organa (Carrie Fisher) angeführte Widerstand versucht dies zu verhindern. Poe Dameron (Oscar Isaac), der Top-Pilot der Widerständler, ist an wichtige Informationen über Lukes Aufenthaltsort gelangt. Als er diese vom Wüstenplaneten Jakku wegbringen will, greift der finstere Kylo Ren (Adam Driver) mit Sturmtruppen der Ersten Ordnung an. Er schnappt Poe und bringt ihn auf sein Raumschiff. Die Informationen indes konnte Poe seinem Roboter BB-8 anvertrauen. Während der in der Obhut der Schrottsammlerin Rey (Daisy Ridley) landet, wird Poe gefoltert. Ein Sturmtruppler (John Boyega) zeigt Herz, befreit Poe und rettet sich mit ihm nach Jakku, wo sich ihre Wege trennen. Dafür findet der "Ex-Strümer", der sich nun Finn nennt, den Roboter und Rey. Sie machen sich auf zur Basis des Widerstands: in einem schrottreifen Raumschiff namens Millennium Falke. Dessen Besitzer stöbert sie schon bald auf ...

 

REVIEW
Man kann "Star Wars: The Force Awakens" vor allem etwas vorwerfen: In seinem Bestreben, es den durch Episode I-III vergraulten Fans recht zu machen, geht diese nunmehr siebte Folge keine Risiken ein, und kopiert nahezu die Handlung des Urfilms von 1977 - mit ein paar zusätzlichen Elementen aus dem Meisterwerk "The Empire Strikes Back". Die Grenze zwischen Hommage und Kopie ist da fliessend. Doch die andere Seite der Medaille ist damit auch gleich klar: Während die Episoden I-III mit einer künstlichen, überdigitalisierten Welt nie das alte "Star Wars"-Gefühl voll aufleben liessen, ist der neue Film nun wieder ganz ein Teil dieses Universums. Dieser grandiosen Welt aus Abenteuer, Witz, Spannung, kuriosen Figuren und legendären Charakteren.

Was Regisseur J.J. Abrams, der zuvor schon der "Star Trek"-Reihe eine Energiespritze verlieh, hier erschaffen hat, ist auf jeden Fall grosses Kino. Alleine schon die Spezialeffekte lohnen den Eintritt: Es ist kein Trick-Krawall à la "Transformers" oder auch zuletzt der "Hobbit"-Trilogie. Vielmehr dient jedes eingesetzte Pixel aus dem Computer der Erschaffung einer glaubhaften Welt. Es kamen endlich wieder echte Sets und echte Locations zum Einsatz, sogar die meisten Kreaturen und Gerätschaften sind echt. BB-8, der sich den Zuschauern schon nach den ersten Sekunden ins Herz pieps, konnte zum Beispiel wirklich rollen und mit der Umgebung interagieren. Man glaubt das zu spüren, denn egal ob Mensch, Maschine oder Kreatur: Es wirkt alles realistisch. Das klingt nach einem so simplen Rezept, aber für einen Sci-Fi-Fan ist es eine Offenbarung.

Die neu erdachte Welt ist ähnlich wie jene in den Episoden IV bis VI eine abgenutzte und verbrauchte. Eine, in der wirklich gelebt wird. Ein grandioser Einfall ist es zum Beispiel, dass Jakku einst Schauplatz einer gigantischen Schlacht war, und nun Trümmer von Sternenzerstörern oder AT-ATs herumliegen. All das verleiht diesem Planeten eine Geschichte, und eben diese besagte Glaubwürdigkeit. Nicht zuletzt sorgt es für grandiose Bilder, etwa wenn Rey auf ihrem rostigen Speeder an einem riesigen abgestürzten Sternenzerstörer vorbeifährt. In diesen ersten Minuten atmet "The Force Awakens" ganz den Geist von George Lucas' Ur-Evangelium und nimmt sich dafür auch angenehm viel Zeit.

Doch schon da zeigt sich: Wie Episode IV beginnt auch dieser Teil auf einem Wüstenplaneten. Wie bei Episode IV werden wichtige Rebellen-Informationen in einen Roboter gespeist. Finn schaut auf die Schrotthändler-Siedlung wie einst Obi-Wan und Luke auf Mos Eisley. Es gibt abermals eine Cantina-Szene. Abermals einen "Vorgesetzten" über dem Haupt-Bösewicht. Kylo Ren ist der neue Darth Vader, Rey der neue Luke, die Sternenkiller-Basis der neue Todesstern. Und so weiter. Nahezu jede Szene ist ein Spiegelbild von bereits Bekanntem. Eine Schlüsselszene spielt nun sogar in ähnlichem Rahmen wie die Schlüsselszene von Episode V.

J.J. Abrams scheint sehr anfällig für diese Art von Mischung aus Reverenz und Diebstahl zu sein, wie er nicht zuletzt in "Star Trek Into Darkness" bewies. Hier ist es nun nie so schlimm, aber wenn man es mal durchschaut, ist es leicht frustrierend. Als wolle Episode VII lediglich die Fans zurückholen und die Basis für viele neue Filme bieten. Ganz ehrlich hatte ich schon vorher mehr Vorfreude auf Episode VIII, bei dem Rian Johnson ("Looper") Regie führen wird und hoffentlich mehr Mut an den Tag legt. Aber es braucht einen Abrams, der auf handwerklich mustergültige Weise Bekanntes neu verpackt und so das Fundament legt.

Ein Fundament, das neben den Tricks und den Looks natürlich auch einen mitreissenden Soundtrack zu bieten hat. Altmeister John Williams hat für den Widerstand und die Ordnung zwar leider keine neuen Super-Leitthemen wie den "Imperial March" komponiert, aber er hält mit bekannten und neuen Fanfaren die Tonspur stets präsent. Gelungen auch die Inszenierung, die auf höchst kurzweilige Weise von einem Ort zum nächsten hüpft. Nie gestresst, aber stets voller Elan, ganz im Sinne der Serials, die einst George Lucas als Inspiration für seine Space-Saga dienten. Wir wechseln von Eisplaneten zu Waldplaneten, von einer menschenleeren Wüste in eine überfüllte Cantina, von einer Nazi-ähnlichen Machtdemonstration zu einem Lichtschwertkampf. Stets wird neues Interesse geweckt.

Und nicht zuletzt gebührt auch ein Lobgesang den Akteuren; Veteranen und Neulingen zugleich. Der Elefant im Raum ist Luke Skywalker, der in allem Promo-Material nicht vorkam und laut Vorspann-Text "verschwunden" ist. Ja, Mark Hamill hat nicht viel zu tun hier, aber wenn man das weiss, ärgert man sich auch nicht. Dafür darf Harrison Ford aufdrehen, nicht mehr mit dem Verve aus jungen Han-Solo-Zeiten, aber noch immer ganz gut aufgelegt. Carrie Fisher ist auch etwas steif geworden, doch ihre Szenen mit Han funktionieren. Noch besser als mit ihr harmonisiert Ford mit seinen jungen englischen Co-Stars: John Boyega und vor allem Daisy Ridley sind im Handumdrehen etablierte Mitglieder eines beliebten Filmkosmos.

Ganz toll auch Adam Driver als emotional ziemlich instabiler Schurke, Domhnall Gleeson als sein rivalisierender Co-Bösewicht. Und Oscar Isaac, der als Pilot sozusagen den Han-Part übernimmt: mit viel Schmiss. Schade kommt er nicht mehr vor. Dasselbe kann man übrigens von Schauspiellegende Max von Sydow sagen, der nur wenige Sekunden auftaucht. Aber bei diesem Aufmarsch an Figuren dient nun eben jeder nur als Teil der Story, wenn das für den legendären Luke Skywalker gilt, gilt das für weniger wichtige Teilnehmer freilich gleich doppelt. "Star Wars: The Force Awakens" erscheint dennoch nie überfrachtet an Personal oder als ob er seine Figuren nicht atmen lässt - jeder bekommt die Zeit, die er braucht, um das Zahnrädchen in der grossen Maschinerie zu sein. Klar würde man sich wünschen, Finns Wandel könnte mehr reifen, oder eine Captain Phasma solle mehr vorkommen. Aber wenn all das passiert sind wir schnell bei einem 3-Stunden-Film. Und das wäre bei "Star Wars" nicht sinnvoll. Ich für meinen Teil nehme aus dem Cast besonders Daisy Ridley mit: eine sympathische Entdeckung.

Voll und ganz rational kann ich den Film nicht werten. Er ist wohl eine glatte vier, ich sehe ihn als Fan zwischen Ur-Trilogie und Prequel-Trilogie (bei der ich nie ganz in den Hassgesang einstimmen konnte, Probleme hin oder her) - und darum würde ich gerne grosszügig aufrunden. Wird vielleicht noch passieren. Einfach deswegen, weil ich eine höllisch gute Zeit im Kino hatte und mich immens auf die geplanten Ableger ("Rogue One" klingt besonders cool) und natürlich ganz besonders auf Johnsons Episode VIII freue. "Star Wars" ist wieder quicklebendig. Und jemand wie ich, der das Lucas-Evangelium seit Jahren innig liebt, kann da eigentlich nur dankbar sein.

Fortsetzung: Star Wars: The Last Jedi (2017)

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 


 

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