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Drama. Indien. Englisch
Alternative Titel Sins: Crimes of Passion, Sins: An Ammoral Communion

Regie Vinod Pande
Drehbuch Vinod Pande
Produktion Vinod Pande
Kamera Joginder Panda
Darsteller Shiney Ahuja, Seema Rahmani, Uttara Baokar, Nitesh Pandey
Länge 134 Min.

Kinostart 25.2.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.4.05
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein Küstenort im südindischen Bundesstaat Kerala in den 70ern: Bei einem Fast-Zusammenstoss (1) zwischen ihren Gefährten lernen sich der katholische Priester William (Shiney Ahuja) und die ausbzubildende Krankenschwester Rosemary (Seema Rahmani) kennen. Er finanziert ihre Abschlussprüfung und wird ihr Liebhaber (2). Die Affäre zieht sich über Monate dahin. Während Rosemary still an einem Kreuz am Meer beichtet (3), sucht William inkognito mehrere Priester auf und bittet um Vergebung (4). Gegenüber Rosemary behauptet er, er wolle seinen Orden verlassen, um sie heiraten zu können. Derweil sprudelt in der Region die Gerüchteküche. Rosemary macht das nicht länger mit und verlangt die Heirat. Da offenbart William ihr, dass er einen höheren Posten in Aussicht hat. Er würde sie als Maitresse behalten. Doch das will Rosemary nicht und heiratet einen anderen Mann (Nitesh Pandey) (5). Dadurch wird William zur Bestie.

 

REVIEW
"Sins" löste in Indien eine ähnliche Kontroverse aus, wie es "The Priest" in unseren Breitengraden oder El crimen del padre Amaro in Mexiko getan hat - wenngleich auch auf niedererem Niveau. Es geht um das Sexualleben eines Priesters, was die katholische Kirche aus durchaus nachvollziehbaren Gründen daneben fand. Ins gleiche Horn bliesen die immer wieder laut werdenden Moralisten, die den Film in die Nackte-Haut-Ecke stellten, die das zeitgenössische Hindi-Kino jede Woche mit neuem Ausschuss überflutet. Dabei gefiel DDLJ-Regisseur Aditya Chopra das Skript, worauf sein Vater Yash Chopra den Film über sein angesehenes Label Yashraj vermarkten liess. Um einen schlüpfrigen Billigfilm kann es sich also kaum handeln. Tut es auch nicht: "Sins" ist ein sehr schön gefilmtes Liebesdrama. Leider hat kaum einer der Nörgeler bemerkt, dass man den Film da angreifen sollte, wo er am verwundbarsten ist: Er ist schlicht und einfach nicht gut.

Abgesehen von der Ausstattung und der Kameraarbeit von Joginder Panda (Jajantaram Mamantaram). Beides gibt dem Film einen schön nostalgischen Look mit vielen Brauntönen und beruhigenden Bild-Arrangements. Das Spiel mit Spiegeln und Framing zieht etwas zu viel Augenmerk auf sich, ist aber durchaus elegant und Yashraj diesbezüglich würdig. Gleiches gilt für die Sexszenen. Regisseur Vinod Pande, der seit rund 25 Jahren kontroverse Streifen dreht, formuliert es etwas salopp so: "You'll see [...] parts of the anatomy never seen before. But they are aesthetically beautiful scenes". Die erste Aussage ist wirklich lächerlich im internationalen Kontext. Auch von einem biologischen Standpunkt her. Doch tatsächlich: Im indischen Kino sah man bisher kaum einen Po. In "Sins" schon, dazu viel Geknutsche (6). Aber Pande hat Recht, wenn er sagt, das Ganze sei sehr ästhetisch gefilmt. Dies ist es auf jeden Fall.

Doch wozu? Sexszenen dienen doch zur Untermauerung von Leidenschaft, zur Zementierung einer feurigen Liebe. In "Sins" haben die Protagonisten keinerlei Chemie, geschweige denn Leidenschaft, wodurch die Sexszenen sehr steril wirken. Im Verlauf des Filmes wird dies nur noch schlimmer, da Shiney Ahujas Schauspiel unerträglich wird. Der Mime aus Delhi ist eine wahre Zumutung, wenn er im bösen Zustand Grimassen schneidet. Wie der an die Rolle kam, ist mir ein Rätsel. Etwas besser kommt die in Los Angeles lebende Seema Rahmani (7) weg. Sie ist schön und zurückhaltender. Doch auch sie wirkt leblos. Da beide Englisch sprechen müssen, verschärft sich das Problem: Die englischen Dialoge wirken zu steif, zu steril und zu gekünstelt. Die Wortwahl ist theatralisch, die Darbietung auf Seifenoper-Level. Zudem ist das gebrochene Englisch manchmal schwer zu verstehen. Der einzige, der trotz diesen widrigen Voraussetzungen überzeugt, ist Nitesh Pandey als Ehemann.

All dies nagt an der Atmosphäre, die die Bilder eigentlich gut aufbauen würden. Die Akteure kriegen denn auch von inhaltlicher Seite kein Material zum Arbeiten. Die Affäre des Priesters, von der ersten Sekunde an unglaubwürdig, ist eine so abgeschmackte Geschichte, dass kaum mehr ein Aufschrei erzeugt wird. Pande kann noch so lange erzählen, das Skript basiere auf Ereignissen von 1998 (in anderen Interviews meinte er 1988) - es ist trotzdem langweilig und ausgeluscht. Er gewinnt dem Plot keine neuen Seiten ab, minimiert die Dramatik auf  Ahujas Gesichtsverzerrungen. Und die sind wie erwähnt eine Tortur.

"Sins" ist dementsprechend ein gelackter Film mit nichts dahinter. Ein wenig Sex, ein wenig Kontroverse und schöne Bilder - das macht doch noch keinen Film. Wenn die voraussehbare Story nichts hergibt, den Akteuren das Talent fehlt und den Dialogen der Schmiss, dann kommen einem die 134 Minuten Lauflänge arg langweilig vor. Auch die immer wiederkehrenden Zeitsprung-Angaben ("Ten weeks later") sind nur noch amateurhaftes Drehbuchschreiben. Was Aditya Chopra in diesem Skript gesehen haben will, ist mir ein absolutes Rätsel.

 

SONGS
-

 

MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Englisch Dolby Digital 5.1 ohne Untertitel.
Disk Rating * ½ (Solides Bild, keine Extras, keine Untertitel, Dialoge im Vergleich zu den Geräuschen viel zu leise)

 

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Indiaweekly.com (USA)
Nehaflix.com (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
Mid-Day (2/5)

 

SCREENSHOTS
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