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Tragikomödie
Südkorea 2005
Alternative Titel Bidan Gudu;
비단구두

Regie Kyun-dong Yeo
Drehbuch
Kyun-dong Yeo, San Shim
Darsteller
Duek-mun Choi,
Sung-min Lee, Jeong-gi Min, Da-hye Kim

Zuschauer -
Länge
100 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 23.9.06
©  Bilder KBS, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Jungregisseur Man-Soo Park (
Duek-mun Choi) hat seit seinem letzten Film Schulden von 200'000 Dollar bei einem Gangsterboss. Der lässt den Filmemacher schnurstracks entführen und erklärt ihm, er werde die Schulden streichen, wenn Park dafür eine Arbeit für ihn erledigt: "Grossvater Birne" Bae (Jeong-gi Min), der an Alzheimer erkrankte Vater des Bosses, will noch einmal seine Heimat am Berg Gaema besuchen. Die liegt aber dummerweise im heutigen Nordkorea. Also soll Park mit freundlicher Unterstützung von Boss' bestem Mann Seong-Chul (Sung-min Lee
) die Illusion erzeugen, der Opa besuche tatsächlich seine Heimat.

 

REVIEW
Auf den ersten Blick weist die Tragikomödie von Kyun-dong Yeo (La Belle)
viele Parallelen zu Wolfgang Beckers Hit "Good Bye, Lenin!" auf, doch beide Drehbücher sollen parallel entstanden sein. Ob dem so ist, oder ob Yeo sich dachte, was mit dem geteilten Deutschland funktioniert, könne man auch auf das geteilte Korea münzen, sei dahingestellt. Fakt ist vielmehr, dass "Silk Shoes" thematisch und stimmungsmässig vom deutschen Vergleichsfilm abweicht und letztendlich auch markant hinter ihm zurück bleibt. Trotzdem handelt es sich um einen sehenswerten und interessanten Film.

Entstanden ist er mit einem Mini-Budget von 300'000 Dollar und man sieht ihm seine Low-Budget-Wurzeln wegen der Digitalkamera und den fehlenden Sets stets an. Doch Yeo macht das Beste daraus und bettet den Film dementsprechend in eine sehr reale Welt - schliesslich ist es die reale Welt. So bremst einmal ein Autofahrer, der mit dem Dreh wohl nichts zu tun hatte, im Hintergrund ab, aus Angst, einen der Schauspieler zu überfahren. Yeo wendet diesen vermeintlichen Nachteil geschickt zu seinen Gunsten und legt mit "Silk Shoes" nun einen Film vor, der visuell nahe dran ist am Korea von heute abseits der auch filmisch ausgelutschten Metropolen und Hafenquartiere.

Auch die Akteure, primär weniger bekannte Gesichter, leisten souveräne Arbeit und machen sowohl lange Takes wie schnelle Wortgefechte mühelos mit. Wo der Film aber hinter der deutschen Variante zurück bleibt, sind Story, Figuren und Emotionen. Die Handlung zerfällt besonders im zweiten Teil leicht, anstatt sich dramatisch zuzuspitzen. Grund dafür sind auch die Charaktere, die nicht so toll gezeichnet sind wie in "Good Bye, Lenin!". Dass die Hauptfigur unter Alzheimer leidet, trägt zum Beispiel erstaunlich wenig zum Film bei, die Angst vor dem Verlust wunderbarer Erinnerungen spielt Yeo kaum aus. Das kann man als Verzicht auf vordergründige Sentimentalität feiern, doch in Wahrheit entzieht dies dem Film eine Chance auf mehr Emotionen: "Silk Shoes" bleibt trotz Humor und Cleverness erstaunlich kalt.

Der alte Bae zum Beispiel ist weder eine tragische, noch eine besonders spannende Figur. Er hat ein paar Szenen, in denen greifbar wird, wie sehr er sich nach seiner alten Heimat sehnt, doch das alles hat nicht die Komplexität, die möglich gewesen wäre - und dass sie möglich wäre, zeigt uns ja gerade "Good Bye, Lenin!" Vielleicht ist ein Vergleich aber auch unfair, beide Filme stehen für sich und haben ihre individuellen Vorzüge. Mir sind die des deutschen Films lieber als die seines koreanischen Bruders. Angeschaut habe ich beide gerne.

PS: Der Film kam erst im Juni 2006 in die koreanischen Kinos, lief 2005 aber schon an Festivals wie dem PIFF. Eingeordnet ist er daher unter "2005"

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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