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Horrorfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Shaapit - The Cursed

Regie Vikram Bhatt
Drehbuch Vikram Bhatt, Dheeraj Rattan nach einer Story von Vikram Bhatt
Produktion ASA Productions & Enterprises Pvt. Ltd.
Songs Chirantan Bhatt
Kamera Praveen Bhatt
Choreografie Piyush Panchal
Darsteller Aditya Narayan, Shweta Agarwal, Shubh Joshi, Natasha Sinha, Rahul Dev,
Murli Sharma, Nishigandha Wad, Manoj Verma, Prithvi Zutshi, Sunny Hinduja
Länge 136 Min.

Kinostart 10.3.2010
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 12.6.10
©  Bilder Shree, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vor über 300 Jahren am Rande des Himachal-Gebirges im Palast von König Ranjeet Singh: Der Bruder des Herrschers will sich an einer jungen Frau vergehen, die in wenigen Tagen heiraten sollte. Aus lauter Scham stürzt sie sich aus dem Fenster in den Tod. Ihr Vater, der Geistliche Sachhindanand, verflucht darauf hin die Singh-Familie: Jede Tochter des Clans, die heiraten will, wird sterben! Dieser Fluch hält auch in der Gegenwart an, wie die junge Kaaya (Shweta Agarwal) von ihren Eltern (Murli Sharma, Nishigandha Wad
) erfährt. Dabei wollte sie doch unbedingt den properen Aman (Aditya Narayan) heiraten. Die jungen Liebenden geben aber nicht so schnell auf, darum wendet sich Aman an Professor Pashupathi (Rahul Dev), einen Experten in übersinnlichen Dingen.

 

REVIEW
Dass Bollywood es immer wieder versucht, im Horrorkino Fuss zu fassen, ist löblich. Doch seit der Ära der Ramsays in den 70ern und 80ern will das nicht so richtig gelingen. Ab und zu erscheint aus dem Filmmekka ein "der war ja noch ganz nett"-Gruselfilm, doch ein Grossteil ist schlicht langweilig und alles andere als angsteinflössend. "Shaapit" reiht sich in diese lange Liste ein, weil er nahezu alle Fehler begeht, die so viele Bollywood-Horrorfilme schon vor ihm begangen haben.

Die Hoffnungen waren wohl eh nie hoch, weil Vikram Bhatt hinter der Kamera stand. Er hat mit Raaz immerhin einen moderaten Genre-Erfolg vorzuweisen, doch der funktionierte primär wegen seines tollen Star-Duos und weil Bollywoods Interesse für Horror damals neu am aufkeimen war. Nun ist dieses Pionier-Gefühl weg und Bhatt hat uns schon mit Möchteger-Nervenkitzel wie Fear gelangweilt und beim passablen 1920 auch zu wenig lange durchgehalten. Mit "Shaapit" rafft er sich keineswegs auf.

Das Hauptproblem an dem Ding ist seine Endlosigkeit. Bei einer gefühlten Laufzeit von zweieinhalb Stunden kitzelt er nie echtes Interesse für den Plot heraus, er wirkt ausgeleiert und unkonzentriert montiert, als habe jemand das Gefühl, das Material sei so gut, dass man es nicht kürzen müsse. Doch, müsste man, damit wenigstens der Hauch von Spannung und Tempo in die Sache hineinkommt. In der vorliegenden Fassung gibt es vielleicht zwei, maximal drei Szenen, die kurz den Puls in die Höhe treiben, aber selbst dies nur minimal.

Dabei hatte Bhatt wenigstens ein stattliches Budget zur Verfügung, das sieht man unter anderem in der Rückblende, die den Ursprung des Fluchs erklärt. "Shaapit" sieht denn auch nie wirklich schlecht aus, sieht man von den miesen CGI- und Kampf-Tricks ab: Vikrams Vater Praveen sorgt für eine solide Kameraarbeit, und zur stattlichen Optik kommt ein interessantes Ensemble. Angeführt es wird es von Hauptrollendebüt Aditya Narayan, Sohn des beliebten Playbacksängers Udit Narayan. Der Sprössling spielt hier nicht nur mit, er steuerte auch ein paar Lieder bei. Der 22-Jährige sieht mit seinem Bubi-Gesicht etwas gar jung aus und ihm fehlt es an Charisma, doch wenigstens wirft er sich nicht zu sehr in "ich bin der neue Superstar"-Posen. Seine Zurückhaltung ist sein einziger Gewinn.

An seiner Seite ist Shweta Agarwal in ihrem ersten indischen Film zu sehen - zuvor trat sie in der schweizerischen Produktion Tandoori Love auf. Auch ihr fehlt es an Ausstrahlungskraft und dramatischer Überzeugung, doch sie sieht immerhin gut aus und bleibt auch dezent in ihrem Spiel. Rahul Dev bringt derweil als Professor etwas Erfahrung und Standkraft in den Film. Dieses Trio trägt den Film gar nicht schlecht. Doch selbst sie können das Interesse nicht wach halten, wenn ein halbes Dutzend Songs schon den kleinsten Anflug von Suspense zunichte machen.

Hier gehören deutlich weniger Songs rein, auch wenn der Star der Sohn eines Sängers ist. Und es gehören ganz deutlich weniger Dialoge rein - es bringt nichts, Menschen mit wenig Leinwandausstrahlung irgendwelche Texte ablesen zu lassen, die unnötig Hintergrundinfos geben. Der Film sollte vorankommen, er sollte Nerven kitzeln, er sollte Gruseln. Das geht bei diesem ständigen Gelaber völlig vergessen. Die wenigen gelungenen Szenen bauen etwa auf das "eine Person alleine im Korridor"-Motiv, unterlegt mit einem Herzschlag-Soundtrack. Oder bauen auf etwas Nebel und Ambiente. Im Finale etwa gibts ein paar gelungene Szenen.

Den ganzen Rest kann man sich schenken. Manche Sequenzen möchten Mystery-Romantik à la Mahal oder Madhumati generieren, primär durch säuselnde Songs in einer dunkeln Nacht. Doch das funktioniert genauso wenig wie der ganze Film. "Shaapit" ist für Leute, die sonst nie Horrorschauen, ein Gruselfilm mit bescheidenen Ambitionen und noch bescheidenerem Drehbuch. Ein Film, der mit frischen Stars, lauten Soundeffekten, schicken Songs und soliden Bildern kaschieren will, dass er von der Mechanik eines Geisterhorrors nur wenig Ahnung hat und es völlig verschläft, bei den Zuschauern Gänsehaut auszulösen.

 

SONGS
1) Chaahata Dil Tumko - Süssliches Liebeslied im Vorspann, zur Situation passend (Aditya Narayan, Suzanne D'Mello).
2) Kabhi Nal Kabhi To - Hübsch gesungen, aber dezidiert harmlos (Aditya Narayan).
3) Tere Bina - An der Stelle etwas zu traniges Liebesklagelied, aber ok gesungen (Nazam Sheraz).
4) Ajnabi Hawaye - Romantischer Mystery-Song, passend zum Film, aber nicht gerade grossartig (Shreya Ghoshal).
5) Tu Hain Meri Zindagi / Hayaati - Aufwendige Song-and-Dance-Routine, als Lied eher mässig (Chirantan Bhatt, Hamza Faruqui).

 

MEINE DVD
Shree International (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Unscharfes Bild mit Nachzieheffekten und fehlendem Kontrast)

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (4/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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