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Italowestern. Italien / Spanien
Alternative Titel
A Pistol for Ringo; Eine Pistole für Ring

Regie Duccio Tessari
Drehbuch
Duccio Tessari, Alfonso Balcázar
Produktion
Luciano Ercoli, Alberto Pugliese
Musik Ennio Morricone
Kamera
Francisco Marín
Schnitt
Licia Quaglia
Darsteller
Giuliano Gemma, Fernando Sancho,Lorella De Luca, Nieves Navarro,
George Marti, Antonio Casas, José Manuel Martín, Manuel Muñiz, Juan Cazalilla

Länge
94 Min.

Kinostart 1965

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 15.12.2011
©  Bilder Koch Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Scharfschütze Ringo, genannt Engelsgesicht (Giuliano Gemma), erschiesst aus Notwehr vier Schurken. Dafür wirft ihn Sheriff Ben (George Marti) ins Kittchen. Da überfällt die Bande des sadistischen Sancho (Fernando Sancho) die Bank und verschanzt sich auf der Farm von Major Clyde (Antonio Casas). Den Stadt-Oberen bleibt nichts anderes übrig, als Ringo im Eilverfahren freizusprechen, und ihn gegen die Verbrecher in den Kampf zu schicken: Er soll sich das Vertrauen der Gang erschleichen.

 

REVIEW
Wären da nicht Ennio Morricone und die italienischen Schauspieler, man könnte "Un pistola per Ringo" für einen klassischen US-Western halten. Vom Sheriff über die Kavallerie bis zur Religion und der Romanze ist alles da. Aber kratzt man an dieser Oberfläche erscheint darunter eben doch ein struppiger Italowestern. Dass etwa die Religion ständig als Symbolik und Metapher herangezogen wird, grenzt an Übertreibung: Die ersten Worte im Film sind "Frohe Weihnachten", die Handlung spielt um die Heiligen Tage, es gibt alttestamentarische Mottos, Schafe und ein Stall, inklusive Baby an Weihnachten. Sieht man von einigen Ausnahmen wie "3 Godfathers" ab, würde ein US-Western nicht dermassen forciert den Glauben bedienen.

Im katholischen Italien hingegen ist das kein Problem. Und die Filmemacher haben auch keine Hemmungen davor, dies sogleich wieder zu ironisieren bzw. die grassierende Ungläubigkeit in Kontrast zu stellen. Die Charaktere sind schliesslich ungehobelt, nicht nur die Schurken. Selbst der blonde Engel, Protagonist Ringo, sitzt schon nach wenigen Minuten hinter schwedischen Gardinen. Es wird gelogen und gemordet, geflucht und noch mehrgemordet. Der wilde Westen war eben nie wilder als im Italowestern.

Dass "Un pistola per Ringo" Anflüge eines normalen Westerns trägt, dürfte auch an seiner Entstehungszeit liegen: Er entstand nur ein Jahr nach Sergio Leones stilprägendem "Per un pugno di dollari", in einer Zeit also, in welcher die italienischen Regisseure noch dazwischenschwankten, einfach Leone zu kopieren und ihre eigen Stimme zu finden. Duccio Tessari (1926-94) war ein Wegbegleiter des jungen Leone, schrieb unter anderem bei einigen seiner Skripts wie Gli ultimi giorni di pompei (1959) mit. Also hatte er wenig Skrupel, bei seinem Kollegen abzuschauen. Und auch noch auf dessen Team zurückzugreifen, allen voran Ennio den Grossen. Morricone macht hier keinen Hehl daraus, dass er seine Erfolgsklänge aus Leones Dollar-Trilogie wiederverwerten kann. Manche Tracks hier klingen wie 1:1-Kopien, dazu ein schickes Titellied und ein paar leisere Kompositionen, fertig ist ein typischer, aber nicht umwerfend neuartiger Soundtrack.

Ähnliches lässt sich von nahezu allen Beigaben sagen, etwa der durchs Band durchschnittlichen Kameraarbeit (die vor allem im letzten Drittel im Day-for-Night-Segment enttäuscht) oder den Schauspielern. So macht Giuliano Gemma alias Montgomery Wood bei seinem ersten Auftritt als Ringo durchaus eine gute Figur, aber es fehlt ihm noch das nötige Charisma. Später blühte er in solchen Rollen vollends auf. Derweil chargieren die Schurken und flirten die Damen - die erotische Nieves Navarro und die bravere Lorella DeLuca. Ein durchaus solides Ensemble, bei dem aber ein echt erinnerungswürdiger Auftritt fehlt.

Doch langweilig wirds nie. Ganz dem Unterhaltungs-Mantra folgend tischt Duccio Tessari schön ruppige Action auf. Schiessereien, Verfolgungsjagden, Explosionen - alles da. Und das knackige Erzähltempo reiht alles wunderbar aneinander. Adrett erblondet fand Giuliano Gemma dadurch schon früh in der Chronologie der Italowestern seine Nische, die der ehemalige Stuntman bestens ausfüllte. "Un pistola per Ringo" mag nicht in den Pantheon des Genres gehören, aber zu seinem breiten Fundament allemal.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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