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Drama, UdSSR 1931
Alternativer Titel
Allein; Одна

Regie Leonid Trauberg, Grigori Kozintsev
Drehbuch
Leonid Trauberg, Grigori Kozintsev
Musik Dmitri Shostakovich
Kamera Andrei Moskvin

Darsteller
Yelena Kuzmina, Pyotr Sobolevsky, Sergei Gerasimov,
Mariya Babanova, Van-Liu-Sian

Länge
89 Min. (fehlendes Segment durch Text ersetzt)

Kinostart 10.10.1931

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 14.7.2011
©  Bilder arte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die junge Yelena Kuzmina (Yelena Kuzmina) hat ihren Abschluss gemacht und freut sich auf eine Anstellung als Lehrerin in Leningrad. Und ein Leben an der Seite ihres Verlobten Petya (Pyotr Sobolevsky). Doch da bekommt sie die Nachricht, dass sie ins Altai-Gebirge Südsibiriens muss, um dort zu unterrichten. Nach mehreren Versuchen, diesen Einsatz zu verhindern, gibt sie nach. Im Nomadendorf angekommen muss sie feststellen, dass die Menschen primitive Leben führen und einer Naturreligion anhängen. Dennoch gibt sie alles, um eine gute Lehrerin zu sein, und den Kindern die Vorteile sowjetischer Politik zu predigen. Damit eckt sie an.

 

REVIEW
Die Regisseure Leonid Trauberg und Grigori Kozintsev drehten "Odna"1930 als Stummfilm. Ein Jahr später kam er jedoch nachvertont sowie mit musikalischer Unterlegung von Dmitri Shostakovich als Tonfilm ins Kino. Ohne Dialoge zwar, aber auf der Tonspur war ständig Aktivität zu hören. Der dramatische vorletzte Akt des Films sowie ein Drittel des Soundtracks sind bis heute verschollen, doch auch in dieser Version offenbart sich hier ein sehenswertes Propagandawerk, das (gewollt oder ungewollt) entlarvende Momente hat.

Wie im Sowjetkino jener Zeit üblich, musste auch "Odna" sich der Ideologie und der aktuell gültigen Politik des Zentralbüros unterwerfen. Spezifisch ging es hier darum, zu zeigen, wie der Kommunismus die Wilden zivilisiert, wie antirevolutionäre Kräfte und Grossgrundbesitzer ausgeschaltet werden müssen, und wie die Kollektivierung der Landwirtschaft Vorteile bringt. Diese Ziele erreicht der Film halbwegs, auch wenn man nach dem Anschauen kaum rausrennt und das nächste Bauernkollektiv gründet. Aber der Propaganda-Aspekt funktioniert.

Der Beigeschmack bleibt, aus heutiger Sicht gleich doppelt. So wird etwa gezeigt, dass sich das Individuum der Politik von oben bedingungslos unterzuordnen hat, dass privates Glück zum Wohle der Allgemeinheit zerstört wird. Auch die Darstellung der mongolischen Nomaden als rückständiges Volk ist etwas problematisch, vor allem dann, wenn man bedenkt, dass Stalin in der Realität viele jener Menschen zum Kommunismus zwangskonvertiert hat, und dies in Gewalt und Tod mündete.

"Odna" litt ganz generell unter seinen Entstehungsumständen. Dennoch liefert er Cineasten jede Menge Sehenswertes. Gute Schauspieler etwa, die nicht am Chargieren sind, sondern überraschend natürlich agieren. Dieser Realismus-Anspruch zeigt sich schon darin, dass die Handlungsvorlage aus einem Zeitungsbericht stammt und dass Hauptdarstellerin Yelena Kuzmina für ihre Rolle ihren echten Namen verwendet. Und nicht zuletzt zeugt die oft bemerkenswerte Bildgestaltung für optische Freuden. Es gibt keine Bilder, die sich gleich ins Gedächtnis brennen, aber stets gut komponierte Bilder.

Gedreht wurde in Leningrad und der Altai-Region im heutigen Kasachstan. Zwei Gegenden, die im Kontrast kaum grösser sein könnten: Stadt und Land, modern und archaisch, westliche Sowjetunion östliche Sowjetunion. Diese Gegensätze sind nicht nur für die Hauptfigur elementar, sondern bilden auch visuell den wichtigsten Leitfaden für "Odna". Einen Film, der sich nicht in die Liga grosser russischer Klassiker einreiht, aber bei dem sich eine Wiederentdeckung allemal lohnt.

 

 

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EXTERNE REVIEWS
 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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