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Abenteuerdrama. UdSSR
Alternativer Titel Letter Never Sent; The Unsent Letter; Неотправленное письмо

Regie Mikhail Kalatozov
Drehbuch Grigori Koltunov, Valeri Osipov, Viktor Rozov
Produktion
Mosfilm
Musik Nikolai Kryukov
Kamera Sergei Urusevsky

Schnitt N. Anikina
Darsteller Tatyana Samojlova, Yevgeni Urbansky, Innokenti Smoktunovsky, Vasili Livanov
Länge
96 Min.

Kinostart Mai 1959

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 25.4.2011
©  Bilder Criterion, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die vier Geologen Andrei (Vasili Livanov), Sergei (Yevgeni Urbansky), Konstantin (Innokenti Smoktunovsky) und Tanya (Tatyana Samojlova) fahren in die Taiga - auf der Suche nach einer Diamantenader. Konstantin musste seine geliebte Frau (
Galina Kozhakina) zurücklassen und verliert sich in der Einöde in schwermütigen Gedanken. Nach wochenlanger Suche stossen die vier tatsächlich auf die Edelsteine. Doch auf dem Rückweg ins Lager gerät das Team in ein verheerendes Wald- und Buschfeuer. Der Anfang einer Odyssee.

 

REVIEW
Goldsucherfilme zelebrieren oft den Frontier-Geist in urtümlichen Regionen wie Alaska oder den Rocky Mountains. Meist sind es Abenteuerfilme - nur selten entsteht etwas wie "The Treasure of the Sierra Madre", der das Goldsucher-Motiv mit Gier und menschlichen Schwächen infiziert. In "Neotpravlennoye pismo" alias "The Letter Never Sent", geht der georgische Regisseur Mikhail Kalatozov (1903-73) etwas weiter und macht aus seinem Juwelensucher-Drama einen existentialistischen
Abenteuerfilm, der näher dran ist an Filmemachern wie Tarkovski oder Herzog, als an einer Jack-Landon-Adaption.

Die Landschaft und die Natur bleiben indes auch hier kein Randphänomen, ganz im Gegenteil. Die Einöde der Taiga, die Bedrohung durch ein infernales Feuer und die danach postapokalyptisch anmutende Erde dominieren die Szenerie. All dies stets präsentiert in edel komponierten Bildern, die mal die Menschen zu Silhouetten in einer stark schwarzweiss-kontrastierten Umgebung reduzieren, bei Bedarf aber bauch nahe an die Gesichter herangehen, um die Emotionen herauszuarbeiten. Kameramann Sergei Urusevsky arbeitet nicht subtil, sondern in der Tradition der Sowjet-Filme jener Zeit, mit prägnantem Resultat.

Mindestens so markant ist das Spiel der Akteure, das zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Freude und Angst pendelt. Dem Sowjet-Stil folgend sind sie oft von der Seite gefilmt, aber nicht in der typischen Arbeiter-Aufbruchs-Optik, sondern eher in die Ferne schauend, wobei sich die Gedanken gut manifestieren. So kippt die Stimmung des Films immer wieder und die Grundtendenz wird bald klar: Es geht zu immer noch düstereren Gefilden, die Möglichkeit, dass gar keiner aus der Truppe überlebt, hängt bald über dem ganzen Film wie ein schreckliches Omen.

Mit "Neotpravlennoye pismo" drehte Mikhail Kalatozov, der zuvor mit dem Palme-d'Or-Gewinner "Letyat zhuravli" (1957), im Westen bekannt unter dem englischen Titel "The Cranes Are Flying", international für Furore sorgte, denn auch primär ein optisches und atmosphärisches Vergnügen. Der Film ist solide gespielt, der etwas rudimentäre Plot setzt die richtigen Eckpunkte - aber zum Leben erwacht alles erst durch die Bilder. Regen, Feuer, Schnee, Rauch, verbrannte Erde - das ähnelt bald einem Endzeitfilm, der die aussichtslose Lage der Protagonisten sicht- ja spürbar macht. Eine eindrückliche Wieder-Entdeckung im russischen Kino.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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