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Italowestern. Italien / 
Spanien
Alternativer Titel 
Kopfgeld: Ein Dollar; An seinen Stiefeln klebte Blut
Regie Sergio Corbucci
Drehbuch Piero Regnoli, Fernando Di Leo nach einer Story von Ugo Pirro
Produktion Dino De Laurentiis, Ermanno Donati, Luigi Carpentieri
Kamera Silvano Ippoliti      
Musik Ennio Morricone       
Schnitt Alberto Gallitti
Darsteller Burt Reynolds, Aldo Sanbrell, Nicoletta Machiavelli, Fernando 
Rey, 
Tanya Lopert, Franca Polesello, Lucia Modugno, Peter Cross
Länge 89 Min.
Kinostart 1966
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
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©  
Text Marco, molodezhnaja 5.3.2011
©  Bilder MGM, 
Screenshots molodezhnaja
STORY  
Der Indianer Joe (Burt Reynolds) ist der einzige Überlebende eines Massakers, 
das die Bande des Kopfgeldjägers Duncan (Aldo Sambrell) unter einem Stamm 
angerichtet hat. Dabei wurde auch Joes Frau getötet und skalpiert. Mit seinen 
Trophäen kommt Duncan in die Stadt Esperanza, in der sie den Sheriff töten und 
mit Dr. Chester Lynne (Pierre Cressoy) ins Geschäft kommen: Der macht ihnen den 
Überfall auf einen Goldzug schmackhaft. Doch Joe ist ihnen längst auf den Fersen 
und will die Stadt vor den Halunken schützen.
REVIEW
 
    
    Sergio Corbucci (1927-1990) musste für seine 
Lorbeeren härter arbeiten als manch anderer. Zeitgleich mit Landsmann und 
Namensvetter Sergio Leone begann er damit, Italowestern zu drehen - ging aber 
anfänglich etwas unter, und das, obwohl seine Werke wie 
Django durchaus den Rang von Klassikern erreichten. Trotzdem blieb er der 
Mann im Schatten. Um so wichtiger ist es, auch heute seine Bedeutung und sein 
Talent herauszuheben. Etwas, was zum Beispiel Quentin Tarantino anpackt, nicht 
zuletzt mit Corbuccis "Navajo Joe".
Er verwendete unter anderem den gloriosen Chor-Soundtrack, den Ennio Morricone 
unter dem Pseudonym Leo Nichols beisteuerte, für sein Finale von
Kill Bill, Vol. 2. Das verwundert nicht, denn die 
Klänge sind glorios, nicht zuletzt dank der Stimmgewalt von Gianna Spagnulo. 
Doch "Navajo Joe" hat noch mehr zu bieten: Die Bilder der spanischen Drehorte 
entfalten manchmal ungewöhnlich amerikanische Frontier-Poesie, wenn Züge, Pferde 
und Landschaften perfekt arrangiert sind.
Auch die Brutalität reisst mit, etwa wenn der Schurke in der ersten Minute 
skrupellos eine Indianerin abknallt, die ihm kurz zuvor noch zugelächelt hat. 
Oder wenn er später eine Frau erschiesst, die gerade ihr weinendes Baby 
beruhigen will. Das FSK-18-Rating ist nicht wirklich gerechtfertigt und immens 
blutrünstig ist der Film an sich nicht. Aber er besitzt eine latente Grobheit, 
sei es von den Schurken oder auch angesichts der Guerilla-Methoden des Helden 
Joe.
Gespielt wird dieser vom damals nahezu unbekannten Fernsehschauspieler Burt 
Reynolds. Ähnlich wie Leone mit Clint Eastwood erhob Corbucci einen TV-Typen zum 
Leinwandhelden. Und beide wurden danach zu Stars. Reynolds indes zeigte wenig 
Dankbarkeit: Er ging davon aus, mit Sergio Leone zu drehen, und war enttäuscht, 
dass ein anderer Sergio hinter der Kamera später. Noch Jahre später pochte er 
deswegen darauf, dass "Navajo Joe" sein schlechtester Film überhaupt sei. Eine 
Fehleinschätzung, schwingt der Italowestern doch gegenüber dem Reynolds-Ramsch 
der 80er-Jahre weit obenaus.
Aber vielleicht bezieht sich Reynolds ja nur auf sich selbst, denn er ist nicht 
immens gut. Schon die Besetzung des weissen US-Schauspielers in der Rolle eines 
Indianers mit schrecklichem Toupet ist fragwürdig, und dann hat Reynolds nicht 
das Charisma, um den Rache-Plot richtig archaisch fesselnd zu machen. Corbicci 
hat daran auch seinen Anteil, lässt er doch im Mittelteil die Zügel etwas 
lockerer. Am Anfang und am Ende ist "Navajo Joe" überdurchschnittlich. Doch 
schwache Figurenzeichnung, dumme Entscheidungen und uninteressante 
Nebenhandlungen saugen viel Dampf ab.
In eine Bestenliste gehört der Film daher ebenso wenig wie in eine 
Negativ-Auflistung - egal was Quentin Tarantino oder Burt Reynolds dazu meinen. 
Aber das Positive überwiegt, denn der B-Western hat auf alle Fälle Charakter. In 
seiner Musik, in seinen Bildern. Er wirkt edel und ruppig zugleich. Etwas 
widerborstig und ungehobelt. Aber er müsste packender sein, kerniger und etwas 
dreckiger vielleicht auch. Dann würde heute mehr von ihm in Erinnerung bleiben 
als sein fiebriger Soundtrack. 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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