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Drama
Südkorea 2009
Alternative Titel Abooji; 아부지

Regie Bae Hae-seong
Darsteller
Jeon Mu-song, Park Cheol-min, Park Tam-hee, Jo Moon-gook, Kook Jeong-hwan

Zuschauer 25'000
Länge
98 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.12.09
©  Bilder Art Service, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die koreanische Provinz in den 70ern: Der 13-jährige Ki-su (Jo Moon-gook) muss hart arbeiten daheim und ist trotzdem der beste Schüler seiner Klasse. Sein Vater (Jeon Mu-song) hält die Bildung jedoch für unnötig, schliesslich soll Ki-su dereinst die Farm führen. Und ein Bauer braucht keine Schule, meint er. Doch Ki-sus Klassenlehrer (Park Cheol-min) ermutigt den Kleinen dennoch, bei der Schulaufführung mitzumachen, die unter der Leitung der jungen Lehrerin Mi-ran (Park Tam-hee) aus Seoul entsteht. Ki-sus Vater ist vom Stück derart gerührt, dass er sich nun doch bereit erklärt, den Sohnemann auf eine weiterführende Schule zu schicken. Nur wie?

 

REVIEW
Nostalgie ist ein beliebtes Thema im aktuellen koreanischen Kino. Manche Filme spielen in vergangenen Jahrzehnten, egal ob gerade Diktatur herrschte oder nicht - Hauptsache, man kann eine vermeintlich unschuldigere Zeit heraufbeschwören, an die sich im Idealfall das Publikum noch erinnert. Diesem Prinzip kann sich ein Blockbuster wie Take Off ebenso bedienen wie ein Independentwerk. Eines also wie "My Father", der seine Story in den Siebzigerjahren ansiedelt und die zuvor ausgeblendete Militärherrschaft immerhin spät in der Story aufnimmt, wenn auch reichlich verharmlosend.

Damals, als die Katzen die Mäuse noch von Hand fingen, war das Leben auf dem Lande hart, aber einfach. Und ein Charakter wie der namenlose Vater kann daher gleichzeitig streng und knorrig wie beschützend und liebenswert sein. Der Regisseur meinte im Interview, zu jener Zeit hätten die Kinder ihre wortkargen Väter meistens gefürchtet, eben gerade weil sie so stocksteife Autoritätsfiguren waren. Doch hinter der harten Fassade stecke viel Liebe. Ach wie schön. Ich versuche ganz fest, da nicht eine Parabel auf die Militärdiktatur jenes Jahrzehnts hineinzulesen.

Verkörpert wird der grantige Alte von Jeon Mu-song, der wunderbar besetzt ist. Als jemand, der selbst in einem Bauerndorf aufgewachsen ist, kenne ich solche Menschen ganz gut, die rüpelhaft und doch lieb sein können, die einen schlecht sitzenden Anzug für festliche Anlässe besitzen und sonst meist arbeitend auf dem Feld stehen. Jeon repräsentiert diesen Typ Mann bestens, wenngleich fast etwas zu sanft. Komiker Park Cheol-min (The Fox Family) lockert derweil als Lehrer die Story etwas auf und Park Tam-hee gibt nach acht Jahren Pause ein Comeback: My Boss My Hero war ihr letzter Film und sie hat, wie man hier sieht, die Schauspielerei nicht verlernt.

Regiedebütant Bae Hae-seong lässt dieses Ensemble ziemlich frei agieren. Nur wenige Schnitte und Kamerafahrten lenken vom Spiel der Akteure ab. Naturalismus steht im Vordergrund, daher wirkt "My Father" auch etwas austauschbar und visuell einfallslos. Macht nicht so viel, wenn dafür die Story packt. Tut sie das? Nicht ganz. Das grösste Manko dürfte sein, dass die Vaterfigur lange Zeit so unwichtig bleibt. Der Lehrer hat mehr Spielzeit als der Vater, der als Charakter gar noch nicht richtig fassbar ist. Dabei wäre doch er eine Hauptfigur und es hätte einer früheren Einführung dieses Mannes bedurft, der das Leben des Jungen so entscheidend prägt.

Nimmt man dieses dramaturgische Problem zusammen mit der visuellen Schwäche und der relativen Spannungsarmut der Story bleibt ein eher mässiges Werk. Man kann den Schauspielern ein Kränzchen winden und die Story gefällt durch ihre Unaufgeregtheit. Doch hinter der sanften Nostalgie und der Handlung aus dörflichem Einerlei gibt es nicht viel zu entdecken.  Als weiche der Regisseur bewusst all jenen Dingen aus, die lang anhaltende Konflikte verursachen könnten. Derart weichgespült verpufft die Dramatik. Und ohne die ist "My Father" sicher kein Kandidat für die muss-man-gesehen-haben-Liste.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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