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Drama
Südkorea 2008
Alternative Titel Meotjin haru;
멋진 하루

Regie Lee Yoon-ki
Drehbuch Park Eun-yeong nach einem Roman von Azuko Taira
Darsteller Jeon Do-yeon, Ha Jung-woo,
Kim Hye-ok, Oh Ji-eun, Jang So-yeon, Kim Jung-ki

Zuschauer 400'000
Länge
124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.1.09
©  Bilder Lotte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Kim Hee-su (Jeon Do-yeon) taucht überraschend in einem Wettgebäude auf und konfrontiert ihren Ex-Freund Jo Byeong-woon (Ha Jung-woo) mit einem Wunsch: Er solle ihr endlich die 3.5 Millionen Won Schulden zurückzahlen, die er ihr vor einem Jahr versprochen hat. Seither hatte er sich nicht mehr gemeldet. Da sich Hee-su nicht abschütteln lässt, willigt Byeong-woon ein, das Geld zusammenzukratzen. Dazu sucht er eine Reihe von Bekannten auf, die ihm einen Teil der Schulden vorschiessen. Hee-su begleitet ihn auf dieser Odyssee durch Seoul.

 

REVIEW
Eine Meisterleistung in Subtilität, aber als Film nicht zu 100% gelungen: "My Dear Enemy" ist der mittlerweile vierte Film von Regisseur Lee Yoon-ki und reiht sich mühelos in dessen Oeuvre ein. Er debütierte 2004 mit dem überschätzten, aber liebevollen This Charming Girl, schob den missglückten Love Talk nach und reüssierte mit dem ansprechenden Ad Lib Night. Stilistisch und inhaltlich entfernt er sich nur marginal von jenen in Kritikerkreisen gefeierten Werken und nahm sich als Vorlage für sein neustes Werk denn auch gleich abermals eine Vorlage der Japanerin Azuko Taira, deren Schaffen auch schon die Grundlage für Ad Lib Night lieferte.

Was sind Lees Markenzeichen? Zum einen die Zurückhaltung, mit der er an seine Geschichte herangeht. Alles entwickelt sich gemächlich, manche Charakterentwicklungen muss man fast schon erahnen, weil sie nur angedeutet werden. Auch wenn es zwischendurch deutliche Pointen gibt und die Grundzüge der Story rasch analysiert ist, so liegt die Raffinesse im Detail. Anfänglich hält man zum Beispiel Byeong-woon für einen Scheisskerl, weil er sich ein Jahr lang nicht bei seiner Ex gemeldet hat und nicht daran denkt, ihr die Schulden zurück zu zahlen - obwohl er die Zeit am liebsten beim Wetten verbringt.

Doch nach und nach avanciert der redselige Mann zum Sympathieträger, während das Schweigen von Hee-su die Zuschauer eher distanziert. Das wiederum ist auch nur ein Trick auf Zeit, denn alsbald wird klar, dass es komplexe Gefühle sind, welche die Frau zum Eintreiben der umgerechnet rund 2'600 Dollar gebracht haben. Artikuliert wird davon nichts, man muss es aus den Gesichtern lesen. Grosses Lob gebührt daher den Protagonisten: Jeon Do-yeon (Secret Sunshine) spielt einfach göttlich und man registriert jede Nuance in ihrer Darbietung. Ha Jung-woo, zuletzt zu sehen als Killer in The Chaser, spielt dafür mit offeneren Karten und einer erfrischenden Energie.

Das zweite Merkmal von Lee Yoon-kis Filmen ist die delikate Inszenierung. Sanfte Montage und edle Bilder prägen den Film, wodurch eine gelassene Atmosphäre erzeugt wird. Dies wiederum lässt einen den Groove von Seoul einatmen, denn die beiden Menschen irren durch die Metropole und führen und so durch alle möglichen Winkel der Stadt. Begleitet wird all dies von einem Jazz-Soundtrack, was auch bestens passt. So eine audiovisuell reife Leistung registriert man gerne. Doch für wie lange? "My Dear Enemy" ist mit über zwei Stunden schlicht und ergreifend zu ausführlich. Nach einer gewissen Zeit lässt das Interesse rapide nach, zumal die Story dramaturgisch keine grossen Wellen schlägt.

Es ist jedoch nicht nur die Überlänge, die das Werk schwächt. Auch die Subtilität wird zur Krux, denn man beginnt sich zu fragen, was das Ganze eigentlich soll. Die kleinen Hinweise auf die emotionalen Beweggründe der Figuren sind schön, keine Frage. Und auch die Kontakte zu den potentiellen Geldgebern (eine reiche Lady, eine verbitterte Diva, ein streitendes Ehepaar etc.) bergen alle Facetten von Witz bis Pathos. Doch es ist schon arg wenig, was man geboten bekommt. Und hat man mal erkannt, wohin der Hase läuft, halten sich die Überraschungen in Grenzen.

"My Dear Enemy" ist ein ungemein ansprechender Film, von seiner ununterbrochenen, dreiminütigen Eröffnungssequenz bis zum leise überraschenden Ende. Ein Werk, dem man sich gerne hingibt und angesichts der kleinen Belohnungen auch ein paar Mankos vergibt. Doch die Überlänge und eine gewisser Stillstand in der Story lassen sich nicht kaschieren. Die dürften all jene, die Lee Yoon-kis vorherigen Filme mochten, kaum vom Ansehen abhalten, denn der Meister bleibt sich treu. Und abhalten lassen sollte sich freilich eh niemand, denn der Film lohnt sich allemal. Auch für alle, die noch keinen Film Lees zu sehen bekamen.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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YesAsia (Liefert aus HK)

 

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Hancinema

 

SCREENSHOTS


 

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