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Kriegsdrama

Südkorea 2011
Alternative Titel Prisoners of War; Mai wei; 마이 웨이

Regie Kang Je-kyu
Darsteller
Jang Dong-gun, Jo Odagiri, Fan Bingbing, Kim In-kwon, Kim Hee-won

Zuschauer 2'140'100
Länge
137 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

     

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 28.2012
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Korea 1928: Kim Jun-shik (Jang Dong-gun ) arbeitet mit seinem ganzen Familie auf einem von den Japanern geführten Hof. Dort träumt er vom Gewinn des Marathon-Wettbewerbs bei den Olympischen Spielen in Tokio - ebenso wie Tatsuo Hasegawa (Jo Odagiri), der Spross der japanischen Gutsherren. Nach einem Eklat, bei dem Tatsuos Grossvater umkommt, wird Jun-shiks Familie verbannt. Nur mit eisernem Training und etwas Glück schafft er es, doch noch, an der Qualifikation für den Wettkampf teilzunehmen. Er gewinnt, aber die Japaner disqualifizieren ihn und zwangsrekrutieren ihn als Strafe für die Mandschurei-Front. Dort trifft er auch wieder auf Tatsuo, der mit Verachtung das Regiment anführt. Nach einem Angriff der Sowjets geraten beide in Kriegsgefangenschaft.

 

REVIEW
Krieg. Japaner. Koreaner. Da sind Pathos und zwischennationale Probleme schon programmiert. Und wer ein paar dieser Filme made in Korea gesehen hat, entdeckt vielleicht die eine oder andere Parallele zuviel. Aber wenn Kang Je-kyu hinter der Kamera steht, dann ist das nicht irgendwer, dann ist Spektakel garantiert. Kang ist der
Mann, der seit 1999 nur zwei Filme drehte - aber der eine war Shiri, der damals erfolgreichste Film des Landes und einer, der das koreanische Kino im Westen massiv voranbrachte. Der andere war Taegukgi, ebenfalls für kurze Zeit der erfolgreichste Film überhaupt, und auch im Ausland ein Hit. Dementsprechend hoch war das Budget für "My Way". Und dementsprechend hoch auch die Erwartungen.

Finanziell konnte er diese nicht erfüllen, denn mit knapp über zwei Millionen Zuschauern hinkte "My Way" nicht nur Kangs vorherigen Filmen massiv hinterher, er spielte auch sein immenses Budget von 24 Millionen Dollar nicht einmal annähernd wieder ein. Die internationale Vermarktung wird helfen, aber für Kang bleibt das Unterfangen ein Rückschlag. Das sagt indes noch nichts über die künstlerische Qualität aus - denn die ist hoch. Es gibt haufenweise Pathos, der Soundtrack orchestriert den Bombast, die Konflikte sind vorhersehbar, bei den Kampfszenen wird geklotzt und die Nazi-Szenen gegen Ende können nicht gerade auf die besten Schauspieler zurückgreifen. Aber, und das ist es, was letztendlich zählt, "My Way" reisst mit und bietet in seinem Look stetige Abwechslung.

Denn die Story, die angeblich auf Tatsachen basiert, wechselt alle halbe Stunde die Location. Wir beginnen klein in Korea, auf der Farm, wo die späteren Dramen vorbereitet werden. Danach gehts in die Mandschurei, wo der Krieg erstmals seine hässliche Fratze zeigt und auch de Japaner ihren Sadismus gegenüber den Koreanern voll ausspielen können. Es folgt die Episode im sowjetischen Gulag. Und was danach kommt, sei nicht auch noch verraten - auch wenn der Text im Vorspann schon einiges vorwegnimmt. Auf jeden Fall bietet dieses Stationen-Drehbuch Kang Je-kyu die Möglichkeit für beachtliche Schauwerte.

Die Schlacht in der Mandschurei zum Beispiel, braucht sich vor Hollywood-Kollegen nicht zu verstecken. Sie ist blutig, sie ist hyperrealistisch, sie ist chaotisch. Es fehlt etwas ein nachvollziehbarer Ablauf, aber das ist ein kleines Manko, wenn es so zur Sache geht. Das wiederholt sich danach im Kampf zwischen Russen und Deutschen nochmals. Was sich auch wiederholt ist die Arroganz und Brutalität der Mächtigen. Erst in der Mandschurei, später an der europäischen Front zwingen die Oberen die kleinen Soldaten in den Tod, dirigieren sie das Gemetzel und haben keine Hemmungen, die eigenen Leute abzuknallen, wenn sie nicht nach ihrer Pfeife tanzen.

Da wird sogar irrelevant, dass einer der Protagonisten Japaner ist, der andere Koreaner. Zwar spielt Jo Odagiri, der vielseitige Star solcher Filme wie Dream, Shinobi oder Air Doll, seinen japanischen Offizier voller Wut, Arroganz und Sadismus, aber es wirkt weniger wie eine koreanische Ohrfeige an die ehemalige Besatzungsmacht, sondern das Porträt eines verblendeten Kerls. Auf der anderen Seite gibts indes ein paar Klischees mehr, verkörpert Jang Dong-gun (The Promise) doch den properen Helden, der für Volk und Vaterland ebenso antritt wie für Ehre - und Sport. Denn, man glaubt es kaum, das Marathon-Thema ist wichtiger, als man annehmen könnte. Immer wieder wird es als Metapher für die Unbeugsamkeit des Helden herangezogen, was manchmal etwas kitschig wirkt, aber das Melodrama des Ganzen bestens unterstützt.

Neben Jang und Odagiri tummeln sich ein paar Charakterdarsteller, aber ohne gewaltige Wirkung. Fan Bingbings Rolle als Scharfschützin derweil erinnert anfänglich an den Part des Mädchens in "Full Metal Jacket", doch ihre Wichtigkeit für die Story trotz eines heroischen Akts eher gering, weit weg von der Katharsis in Stanley Kubricks Film. Hier stehen eben ausschliesslich die Männer im Vordergrund. Und "männliche" Themen wie Ehre, Kampfesstärke, Durchhaltewillen, Brüderschaft und Abenteuer geben den Ton an. "My Way" ist in keinen dieser Belange subtil, doch wer was anderes erwartet hätte, ist buchstäblich im falschen Film.

"My Way" ist ein kriegerisches Heldenepos, das Männer aus verfeindeten Nationen nimmt, und sie durch die gemeinsam erlittene Pein langsam zusammenschweisst und sie immer dahin tut, wo gerade Weltgeschichte geschrieben wird. Das bietet viele Möglichkeiten für Pathos und Melodrama, aber auch imposante Schauwerte, spektakuläre Action und bemerkenswerte Bilder. Trotz einer leichten Überlänge wird es daher nie langweilig. Auf den nächsten Film von Kang Je-kyu müssen wir hoffentlich nicht wieder sieben Jahre warten, denn der Mann weiss einfach, wie man wuchtiges Kino inszeniert, das sich international verkaufen lässt. Finanzielle Enttäuschung hin oder her.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen uind holländischen Untertiteln

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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