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Drama
Malaysia 2008
Alternative Titel Muallaf; The Convert; 改心

Regie, Drehbuch Yasmin Ahmad
Darsteller Ning Baizura, Sharifah Aleysha, Sharifah Amani, Yeo Yann Yann

Länge 85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 31.5.10
©  Bilder Golden Satellite, Screenshots molodezhnaja


STORY
Zwei Schwestern, die 20-jährige
Rohani (Sharifah Amani) und die 14-jährige Rohana (Sharifah Aleysha), sind von daheim abgehauen - geflüchtet vor ihrem reichen Vater Vater (Razali Rahim) und ihrer Stiefmutter (Ning Baizurah). Nun wohnen sie in einem als Geisterhaus bezeichneten Anwesen in einer malaysischen Kleinstadt ganz für sich allein, und wollen nach Singapur weiterreisen. Da Rohana in der Schule mit ihrer seltsamen Art auffällt, kommen die beiden in Kontakt mit dem kühlen Lehrer Brian (Brian Yap). Der Katholik freundet sich mit den muslimischen Mädchen an und findet durch sie die Kraft, sich seinen eigenen Dämonen zu stellen.

 

REVIEW
Yasmin Ahmad gehörte zu den wichtigsten Stimmen im malaysischen Kino. Stets engagiert, aber auch immerzu locker, anstatt aufdringlich. Als sie 2009 im Alter von nur 51 Jahren verstarb, verlor das Land eine seiner wichtigsten Künstlerinnen. "Muallaf" macht das noch einmal deutlich. Der erste Film nach ihrer Orked-Trilogie aus Sepet, "Gubra" und Mukhsin ist eindrückliches Kino. Problembehaftet, geschwätzig und langsam, aber auf seine eigene Art einzigartig und ganz und gar Yasmin Ahmad.

Das fängt schon bei den ersten Worten an, die auf der Leinwand erscheinen: Der Vers "Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen" wird nämlich ungewöhnlicherweise in Chinesisch eingeblendet. Und danach folgt ein Film, bei dem primär gebrochenes Englisch geredet wird. Gerade in einem Land, in dem die Regierung versucht, die Sprachen der Ethnien (Malaysisch, Chinesisch, Tamilisch etc.) gleich zu behandeln, kommt dies einem kleinen Affront gleich. Und es bleibt nicht der einzige.

Schon der Titel "Konvertit" lässt aufhorchen, schliesslich ist der Wechsel vom Islam in eine andere Religion noch immer ein Tabu. Will Ahmad etwa tatsächlich diesen Weg gehen? Tut sie nicht. Religion spielt zwar eine zentrale Rolle, nicht zuletzt, weil Rohana immerzu Stellen aus der Bibel, dem Koran und anderen Büchern zitiert, und auch deshalb, weil die Figuren gerade auch durch ihre Religion definiert werden - doch der "Wechsel" im Titel, der bezieht sich weniger auf Religion, sondern auf den Charakter. Das Konvertieren zum besseren Menschen.

Denn Yasmin Ahmad war stets eine Humanistin. Und ihr Hauptanliegen, den Vielvölkerstaat als Gemeinschaft zu zelebrieren, steckt in etlichen Aspekten des Films drin. In der Sprache (hier weniger stark als in ihren früheren Filmen), in den Personen aus verschiedenen Ethnien und in den Religionen, welche vorkommen. Rohanas Zitierwut kann etwa als eine Art Religionsvergleich gelesen werden, also dem Publikum zu demonstrieren, wie ähnlich sich diese Glaubensrichtungen doch eigentlich sind.

All diese Deutungen und Interpretationen kann man anstellen - und manche von ihnen drängen sich auf, da ist Ahmad nicht immer subtil. Doch wichtiger ist das Zwischenmenschliche. Und da bemüht Ahmad nicht nur Dramatik und Tragik, sondern (wie von ihr gewohnt) auch stets Humor. Der Schalk zeigt sich auch im Spiel der Akteure, vor allem von Ahmads Muse Sharifah Amini und ihrer kleinen Schwester Aleysha. Die beiden sind ein Genuss. Brian Yap muss deutlich kühler spielen, aber er meistert den Part ebenso souverän.

Ich habe aber meine Probleme mit dem Film, die ich eingangs angesprochen habe. Da ist etwa die Redseligkeit, die in manchen Szenen nahezu einschläfernde Wirkung entfaltet. Weniger Schwatzen und mehr Zeigen wäre angesagt gewesen. Dann wirkt der Film trotz seiner bescheidenen Laufzeit auch etwas langfädig. Die Beliebigkeit der Szenen führt dazu, dass man nicht richtig weiss, worauf Ahmad eigentlich hinaus will.

Diese Mankos sollte man aber in Kauf nehmen, denn "Muallaf" demonstriert auf gefühlvolle und inszenatorisch weitgehend vorbildliche Weise, das Kino mit Denkanstössen nicht automatisch verkünstelt und schwer sein muss. Man kann alles auch leicht anpacken, veredelt durch einen schicken Soundtrack zwischen Kanto-Pop, Thai-Pop und Opern-Arien. So abwechslungsreich die Musik, so abwechslungsreich hier auch die Charaktere und ihre Schicksale. Malaysia wie es leibt und lebt eben, gefiltert durch Yasmin Ahmads sensible und gewitzte Umsetzung.

 

MEINE DVD
Singapur, Code 3, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Englisch/Malaiisch 5.1 mit englischen, chinesischen
und malaiischen
Untertiteln.

 

BESTELLEN 
movieXclusive (Liefert aus Singapur)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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