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Komödie
Japan 1992
Alternative Titel Minbo no onna; Minbo: Die Kunst der Erpressung:
Minbo - or the Gentle Art of Japanese Extortion;
ミンボーの女

Regie Juzo Itami
Drehbuch Juzo Itami
Darsteller Nobuko Miyamoto, Yasuo Daichi, Takehiro Murata, Akira Takarada,
Shiro Ito, Tetsu Watanabe, Hosei Komatsu, Noboru Mitani, Mirei Asaoka, Kitarou

Länge 118 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14 (FSK: 16)

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.10.08
©  Bilder Sunfilm, Screenshots molodezhnaja


STORY
Das Grand Hotel "Europa" dient den Yakuza von Tokio als Treffpunkt. Die Gangster führen sich laut und grossspurig auf. Und als wäre dies nicht genug, erpressen sie Gäste und Personal. Hotelchef Kobayashi (Akira Takarada) hat genug und betraut den Buchhalter Suzuki (Yasuo Daichi) sowie den Kofferträger Wakasugi (Takehiro Murata) mit einer neu geschaffenen Aufgabe: Die Yakuza aus dem Hotel fernhalten. Da die beiden netten Männer gegen die schreistarken Yakuza nicht ankommen, bekommen sie Hilfe: von der zierlich wirkenden Anwältin Mahiru Inoue (Nobuko Miyamoto). Sie weiss genau, wie man mit den Schurken umzugehen hat und löst tatsächlich einige Probleme. Doch da lockt der Gangsterboss Iriuchijima (Shiro Ito) Kobayashi in eine bedrohliche Falle. Nun ist guter Rat teuer.

 

REVIEW
Dank Tampopo wurde Regisseur Juzo Itami über Nacht zum Erfolgs- und Kultregisseur, in seiner Heimat Japan ebenso wie im Ausland. Mit seinem sechsten Film "Minbo" bleibt er den Stärken seines grössten Hits treu, schafft es aber nicht mehr auf dasselbe Qualitätsniveau. So gefällt die Grundidee ebenso wie die Schauspieler, es gibt einige clevere Pointen und die Inszenierung überzeugt weitgehend. Doch es fehlt an Spannung, viele Szenen scheinen sich zu wiederholen und die Luft ist etwa zur Filmmitte hin raus. Die echten Yakuza hielt dies nicht davon ab, sich durch den Film auf den Schlips
getreten zu fühlen. Warum eigentlich? Schon seit den 70ern werden die Yakuza nicht mehr als die edlen Samurai-Nachfolger porträtiert, für die sie sich gerne halten. Nichtsdestotrotz fingen ein paar von ihnen Itami ab und verletzten ihn mit einem Messer im Gesicht. Vielleicht lag er mit seinem Porträt ja doch nicht so weit daneben.

Er zeichnet die Gangster als ehrenlose Ganoven, die schreien und bedrohen, prügeln und vögeln, erpressen und lügen. Ein verachtenswertes Pack, das sich aufbauscht wie Pfaue, aber nichts Konstruktives zustande bringt. Ihre Gesichter werden hochrot vor Aggressivität, doch wirklich brutal werden sie nicht. Ihnen eine zierlich wirkende Frau entgegenzusetzen, ist vielleicht der grösste Geniestreich des Films. Gespielt wird die Dame natürlich von Itamis Ehefrau Nobuko Miyamoto, die in jeder Szene eine Freude ist. Sie hat nicht ganz den "Tampopo"-Charme, aber sie ist fraglos die gute Seele des Films. Neben ihr dominieren schräge Gestalten die Szenerie, sowohl auf der Seite der Guten wie der Bösen. Es wird viel gestritten, viel geflucht, viel geredet. Und damit all das unterhaltsam bleibt, verwendet Itami eine eigenwillige Bildsprache.

Die konzentriert sich ganz auf Nahaufnahmen: Charaktere schauen aus kurzer Distanz nahe an der Kamera vorbei, gehen auf die Linse zu oder arrangieren sich vor ihr neu - alles immer in geringem Abstand. Damit rückt der Film seinen Figuren richtiggehend auf die Pelle. Von epischen Grossaufnahmen ist hier nicht viel zu sehen, Gesichter wirken bedrängt, Streitparteien eingeengt. Der Stil ist manchmal anstrengend, aber doch irgendwie raffiniert. Vor allem, weil Itami echte Charakterköpfe anheuerte. Das verleiht "Minbo" bisweilen ein hohes Mass an Schrägheit. Unterstrichen wird dies durch einige kuriose Dialoge ebenso wie durch die Musik: Es kommt ein Slapstick-artiger Soundtrack zum Zug, der völlig deplaziert wirkt. Aber genau das scheint gewollt.

Schade nur, strafft Utami sein Werk nicht stärker. Vor allem die zweite Hälfte zeigt nur immer wieder das, was wir vorher schon gesehen haben. Ähnliche Konflikte, ähnlich aufgebaute Szenen. Die Dramaturgie kommt da gehörig ins Stocken und bis zum Finale ist viel Goodwill verloren gegangen. "Minbo" hat auch in der zweiten Hälfte noch wahrlich beseelte Comedy-Momente, doch sie gehen unter in der Repetition. Das macht den Film zwar noch lange nicht schlecht, entlässt die Zuschauer aber mit einem leisen Gefühl der Enttäuschung. Es wäre mehr machbar gewesen. Spass macht "Minbo" trotzdem und wer "Tampopo" mochte, der wird hier mit ähnlichem Humor und Nobuko Miyamoto in einer weiteren Glanzrolle belohnt. Auch nicht übel.

 

MEINE DVD
D, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Deutsch 2.0 mit deutschen und englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS


 

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