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Komödie
Japan 1985
Alternative Titel Dandelion; Pusteblume; タンポポ

Regie und Drehbuch Juzo Itami
Darsteller Tsutomu Yamazaki, Nobuko Miyamoto, Ken Watanabe, Koji Yakusho,
Fukumi Kuroda,
Rikiya Yasuoka, Kinzoh Sakura, Kenso Kato, Nobuo Nakamura

Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 3.8.08
©  Bilder Sunfilm, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die junge Witwe Tampopo (Nobuko Miyamoto) hat es nicht leicht im Leben. Ihr Sohn wird regelmässig verprügelt, ihr Nudelrestaurant macht kein Geld und die Nudelsuppe, die sie auftischt, taugt nicht viel. Das denkt sich auch der LKW-Fahrer Goro (Tsutomu Yamazaki), der mit seinem Kumpel Gun (Ken Watanabe) eines Tages in Tampopos Etablissement einkehrt. Goro findet Gefallen an der einsamen Köchin und nimmt sich vor, für sie das beste Nudelsuppenrezept zu kreieren. Zuerst versuchen sie, mit Tricks und List an die Geheimnisse der Konkurrenz zu kommen. Als das nur bedingt Erfolg bringt, rekrutieren die beiden eine Serie von Nudelsuppen-Spezialisten unter den Pennern und Aussenseitern der Stadt.

 

REVIEW
"Tampopo" ist eine waschechte Delikatesse: Liebevoll und mit viel Einfallsreichtum zubereitet, technisch vorbildlich serviert - und einfach wunderbar im Abgang. Ein Film mit ebensoviel Witz und Herz, der Regisseur Juzo Itami (1933-1997) in die Ränge der Kultfilmer beförderte. Diese zweite Regiearbeit des ehemaligen Schauspielers blieb bis zu seinem Suizid die bekannteste, innerhalb und ausserhalb Japans. Dass das Werk auch international einschlug, überrascht etwas, handelt es doch von urjapanischen Eigenarten und von Speisen, die man in dieser Form hier nicht unbedingt kennt. Nudelsuppen gibts hier auch aus dem Supermarkt, heisses Wasser drüber, fertig - doch was in "Tampopo" angerichtet wird, gehört in eine andere Liga.

Jedes Stück Fleisch, jedes Gemüse, jeder Tropfen ÖI bekommt seine Aufgabe, wie ein alter Mann zu Filmbeginn ausführt. Die beinahe rituelle Handhabe erstaunt nicht, spielt die Story doch im Land der vielleicht reglementiertesten Nahrungszubereitung der ganzen Welt, der Teezeremonie. Dagegen ist ein Nudelgericht geradezu einfach. Doch es gibt endlos viele Aspekte zu bedenken und wie "Tampopo" diese alle in die Handlung einflicht, ist einfach sensationell. Itami vertraut dabei nicht nur auf seine Hauptgeschichte, in der seine Ehefrau Nobuko Miyamoto die Hauptfigur spielt, sondern er fügt auch immer wieder kaum verknüpfte Ereignisse an Nebenschauplätzen mit ein.

Die vielleicht wichtigste ist jene mit Koji Yakusho (Kaïro, Retribution) als Mann in Weiss. Mit seiner Freundin hält er erotische Essensorgien ab, tauscht einen Eidotter sinnlich aus oder spielt mit Honig auf der Zunge. In einer anderen Sequenz wird eine Auster ihrem erotischen Ruf voll gerecht. Diese Verbindung von Essen und Erotik hält bis in den Abspann hinein an, als eine Mutter ihr Baby stillt. Als wolle uns die Szene sagen, dass wir schon ganz früh unsere Nahrung auf intimem Weg aufnehmen. Doch Sex ist mitnichten die einzige treibende Kraft des Films. Die Hauptgeschichte um Tampopo, Goro (knorrig verkörpert von Kultstar Tsutomu Yamazaki aus Go, Tora San 2 und"Red Beard") sowie Gun (gespielt vom jungen Ken Watanabe, Letters from Iwo Jima) dreht sich mehr um Freundschaft und Menschlichkeit.

Das alles soll keineswegs zu klebrig klingen, denn "Tampopo" ist voll mit skurrilem bis groteskem Witz, so dass die herzerwärmenden Beigaben stets genussvoll verpackt sind. Itami trifft den Ton perfekt, wechselt wunderbar zwischen verschiedenen Gefühlen und verwebt seine Geschichten mit Gusto. Da darf man zwischendurch mal über schlürfende Frauen lachen oder sich über eine frisch zubereitete Schildkrötensuppe ekeln, bevor es mit der Haupt-Handlung weitergeht. Und nie hat man das Gefühl, man sei aus dem Fluss der Erzählung herausgerissen worden.

Ähnliches gilt die Inszenierung, für die Itami auf verschiedene Inspirationen zurückgreift - so etwa Westernbilder und Stummfilm-artige Szenen. Trotzdem wirkt auch hier alles wie eine Einheit. Eine manchmal surreale, dann wieder kitschige, aber stets ungeheuer lustvolle Einheit. "Tampopo" zelebriert den Genuss, visuell wie inhaltlich, und frönt ohne falsche Bescheidenheit dem Sex, der Liebe und der Lebenslust im Allgemeinen. Dabei nimmt er besonders gerne die Strenge und Formalität der Japaner auf die Schippe - aber meist liebevoll. Kurzum: An diesem Filmgericht gefällt fast alles. Es ist ein bisschen lang, aber man geniesst so gut wie jede Minute davon. Sicher auch, weil vieles daran einfach saukomisch ist.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Deutsch 2.0 mit deutschen und englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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