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Musicalfilm. Grossbritannien
Alternativer Titel -

Regie Victor Schertzinger
Drehbuch Geoffrey Toye nach der Oper von W. S. Gilbert und Arthur Sullivan
Produktion Geoffrey Toye

Musik W. S. Gilbert, Arthur Sullivan
Kamera Bernard Knowles

Schnitt Philip Charlot, Gene Milford
Darsteller Kenny Baker, Martyn Green, Sydney Granville, Jean Colin, John Barclay,
Gregory Stroud, Constance Willis, Elizabeth Paynter, Kathleen Naylor
Länge
90 Min.

Kinostart 1.5.1939

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.6.2011
©  Bilder Criterion, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Mikado (John Barclay), der Kaiser von Japan, will seinen Sohn (Kenny Baker) mit der hässlichen Katisha (Constance Willis) verheiraten. Der junge Mann will sich nicht fügen und flieht in die Stadt Titipu, wo er unter dem Namen Nanki-Poo untertaucht, und sich in die hübsche Yum-Yum (Jean Colin) verliebt. Die ist jedoch bereits an Ko-Ko (Martyn Green) versprochen - einen Mann, der jüngst wegen Flirtens zum Tode verurteilt wurde, dann aber unerwartet zum Chef-Henker der Stadt ernannt wurde. Aus lauter Frust will sich Nanki-Poo das Leben nehmen, was wiederum Ko-Ko gefällt: Er steht nämlich unter Druck, weil er einen Mann exekutieren soll, oder sonst den Job verliert. Also machen die beiden Männer einen Deal: Nanki-Poo wird von Ko-Ko exekutiert, dafür darf er vorher noch die Zeit mit Yum-Yum geniessen.

 

REVIEW
Nein, dieser Film ist nicht für alle: Die meisten Fans von Gilbert & Sullivan mögen ihn nicht, weil er einige Songs aus der Opernvorlage eliminiert und dafür einen unnützen Prolog voranstellt. Moderne Filmliebhaber belächeln ihn wegen seiner Theatralik und dem Mangel an Energie. Und selbst Musicalfreunde müssen sich erst mit der Art und Weise anfreunden, wie die Songs hier vorgetragen werden. Insofern habe ich vielleicht die beste Voraussetzung, um "The Mikado" doch zu mögen: Ich kenne mich mit dem Oeuvre von Gilbert & Sullivan absolut gar nicht aus, ich mag auch angegraute Filme und ich bin experimentierfreudig bei meinen Musicals.

Doch der erste Kontakt ist hart. Da sieht man diese bunt bekleideten Typen in diesen nicht minder bunten Sets herumtollen und dann diese opernhaften Lieder anstimmen. Also nicht locker-leichtes Gene-Kelly-Material wie es zehn, zwanzig Jahre später in Mode kam, sondern richtiges Opernzeug. Und das ist nun in der Tat nicht mein Metier. Doch mit der Zeit werden die Stücke lockerer, man freundet sich mit den Figuren an und beginnt tatsächlich, den Film in all seiner Künstlichkeit zu geniessen. Ich für meinen Teil habe an etlichen Stellen gegrinst wie ein Schelm.

Das lag auch ganz besonders an einigen Darstellern: Martyn Green und Sydney Granville, die Ko-Ko und Pooh-Bah verkörpern. Wenn die beiden Beamten miteinander quasseln, dann kann man nicht anders, als zu Lachen. Die Mimik stimmt, die Betonung stimmt, die Dialoge prickeln. Man merkt, dass sie der D'Oyloy-Operntruppe angehören, die mit Gilbert-Sullivan-Stücken gross geworden ist. Dasselbe Lob kann ich indes nicht auf Kenny Baker und Jean Colin ausweiten. Das Haupt-Liebespaar des Films wirkt eher austauschbar, vor allem Baker oft auch langweilig. Bei seinen Songs setzt bald Ungeduld ein, und man wünscht sich das nächste Arrangement mit den spannenderen Figuren.

Selbst in den ödesten Minuten kann man sich aber an der farbenfrohen Technicolor-Präsentation kaum sattsehen. Und dabei etwas fremdschämen, wenn man erblickt, welch Naivität und Unwissen bei Texter Gilbert in Sachen Japan regiert. Er mischt wild chinesische und japanische Einflüsse, hat von Sitten und Handeln wenig Ahnung und die Figuren wirken oftmals so gar nicht japanisch. Wenn die 34-jährige Jean Colin dann noch singt, sie sei ein kleines Schulmädchen, dann kann man das Ganze schlicht nicht mehr ernst nehmen. Muss man aber auch nicht: "The Mikado" ist keine Studie über Japan, keine Studie über echtes Leben, sondern primär Spass.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Mike Leigh anno 1999 die Entstehungsgeschichte der Opernversion "Topsy-Turvy" nannte - der Titel jenes köstlichen Films spielt auf die Gilbert'sche Vorliebe an, gesellschaftliche Rollen umzukehren, Situationen auf den Kopf zu stellen. "Mikado" folgt in seiner Filmversion einem ähnlichen Prinzip, und ist vor allem ein kunterbuntes Kopfsteh-Amüsement. Eine manchmal doppeldeutige Burleske, manchmal unschuldige Farbenpracht, manchmal verkitschte Exotik, aber stets in Dialog und Bild gewitzt.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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