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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Raj Khosla
Drehbuch G.M. Kamath
Produktion Lekhraj Khosla, Bolu Khosla
Songs Laxmikant-Pyarelal
Kamera Pratap Sinha
Choreografie Suresh Bhatt, Naidu
Darsteller
Dharmendra, Asha Parekh, Vinod Khanna, Laxmi Chhaya, Jayant,
Asit Sen, Sudhir, Purnima, Bhagwan, Paro, Uma Dutt, Mothan Chori

Länge 154 Min.

Kinostart 1971
Box office classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 13.1.08
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Taschendieb Ajit (Dharmendra) kommt nach sechs Monaten Knast frei und wird vom ehemaligen Major Jaswant Singh (Jayant) in ein Dorf in Rajastan gerufen. Der alte Ex-Offizier glaubt an das Gute in Ajit und nimmt ihn unter seine Fittiche. Schon bald fühlt sich der junge Mann als Bauer im Ort pudelwohl - zumal er sich in die schöne Anju (Asha Parekh) verliebt, die Frau des Dorfvorstehers Thakur Ramdin. Doch bevor das Glück aufblühen kann, wird Ajit bewusst, dass in dem Dorf kein Friede herrscht: Der skrupellose Gangster Jabbar Singh (Vinod Khanna) terrorisiert mit seiner Bande die ganze Region und tötet Männer, Frauen und sogar Kinder. Nachdem Jabbar einen Buben und Anjus Vater, der sich gegen die Banditen stellte, eliminiert hat, versucht Ajit, unter den Einwohnern den Widerstand zu organisieren. Ohne Erfolg. Also lernt er selbst den Umgang mit dem Gewehr. Derweil hat Jabbar seine eigene Geheimwaffe parat: die schöne Munni (Laxmi Chhaya).

 

REVIEW
"Mera Gaon Mera Desh" wird gerne als Vorläufer von Sholay bezeichnet. Keine zu weit hergeholte Verknüpfung, ist Dharmendra doch in beiden Filmen mit dabei, die Story dreht sich um die Rettung eines Dorfes vor einem Banditen (der erst noch ähnlich heisst) und einzelne Szenen wie Minnus Tanz um die am Pfahl festgebundenen Helden rufen auch Assoziiationen mit dem erfolgreichsten Bollywood-Film aller Zeiten wach. Raj Khoslas Rajastan-Abenteuer mag nicht so bekannt und sicher auch nicht so gut sein wie das berühmte "Nachfolgewerk", doch wegen den Parallelen und wegen der unbestreitbaren Qualitäten ist der Film allemal sehenswert. Eigentlich auch nicht verwunderlich, garantiert der Name Khosla doch fast immer hochwertige Unterhaltung.

Dabei ist der Einstieg in den Film nicht besonders rosig: Dharmendra spielt zu Beginn nämlich etwas hölzern und mehr als alle anderen Beigaben dominiert im ersten Drittel die Comedy - teilweise mit ziemlich plumpem Humor. Doch in bester Masala-Manier gesellen sich bald weitere Elemente dazu, von Romantik bis Dramatik und Action. Gerade im Finale geht es dann gehörig ab. Mir ist ein Film, der mittelmässig beginnt und stark endet doch allemal lieber, als einer, der schwach ausklingt. Die letzten Minuten prägen nämlich oft den Eindruck, den man von einem Werk hat. "Mera Gaon Mera Desh" liefert nach dem ersten Drittel einfach nur gute Unterhaltung.

Gelungen ist etwa die Romantik zwischen Dharmendra und Asha. Auch wenn Asha besser geeignet ist für schicke urbane Filme im Sixties-Stil, so macht sie sich als modebewusstes Landmädchen auch ganz gut. Und mit Dharmendra hat sie eine gute Chemie. Die edel geschminkte Laxmi Chhaya spielt die Spielverderberin unter den dreien und bringt etwas Sex Appeal in die Ereignisse. Ebenfalls überzeugend ist die Action, besonders im Schlussteil, wo viel geschossen und gestorben wird. Nur das finale Duell hätte ich mir etwas länger und härter gewünscht, denn Vinod Khanna spielt ein richtiges Monster. Der später selbst in Heldenrollen zu sehende Jungstar gibt den Antagonisten mit diabolischer Bösartigkeit und killt schon mal ein Kind vor den Augen der Mutter.

Die Gewalt ist in "Mera Gaon Mera Desh" auch nicht zu verachten. Hier wird ein Kind getötet, da ein Mann erschossen und seine Schwester vergewaltigt. Erst ohrfeigt Dharmendra Laxmi Chhaya fast k.o.,  später tanzt sie zum Hit "Maar Diya Jaye" verführerisch mit einem Messer um ihn herum und schneidet ihn genüsslich. Im Verlauf des Films steigert Khosla kontinuierlich das Potential an Gewalt und filmt die Bluttaten auch meistens sehr interessant. Die beinahe geschändete Schwester etwa darf selbst ihren Peiniger abknallen und Khosla filmt ihren Schuss aus der Perspektive des im Gras liegenden Opfers.

Die teilweise extremen Nahaufnahmen und originellen Kamerawinkel rufen Erinnerungen an den Italowestern wach - und dies ist durchaus ein Leitmotiv des Films. Als Vorbild für Sholay gilt im weitesten Sinne ja Akira Kurosawas "Sieben Samurai", der als "The Magnificent Seven" Western-konform neuverfilmt wurde, ebenso wie Kurosawas "Yojimbo" als Italowestern "Für eine Handvoll Dollar". Die "Ein Mann / Eine Gruppe stellt sich in einem Dorf den Gangstern"-Geschichte, die Kurosawa mit seinen beiden Filmen zu Meilensteinen verarbeitete, eignet sich eben hervorragend für Westerngeschichten, besonders gut für Spaghettiwestern wie "Für eine Handvoll Dollar". Und um auf "Mera Gaon Mera Desh" zurückzukommen: Der bedient sich vor allem beim Oeuvre von "Dollar"- und "Spiel mir das Lied vom Tod"-Regisseur Sergio Leone. Vom Stil bis zur Musik erinnert manches an das Schaffen des Meisters. Wenn natürlich auch nicht annähernd auf dessen Niveau.

Dank der reichhaltigen Inszenierung, der hörenswerten Musik und den souverän auftretenden Akteuren macht "Mera Gaon Mera Desh" stets Laune. Die Gewalt, die Locations in Udaipur (Rajastan) und ein paar neckische Szenen steigern den Genuss noch. Das macht den etwas schleppenden Einstieg, die aufgedrückte Schlussmoral sowie den unpassenden Witz spielend wieder weg. Wer Sholay gut fand, macht sicher nichts falsch, wenn er auch diesem Werk eine Chance gibt.

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Teilweise extreme Bildstörungen. Leichte Verpixelungen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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