The Masseurs and a Woman (Japan, 1938)

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Tragikomödie
Japan 1938
Alternativer Titel Anma to onna

Regie Hiroshi Shimizu
Buch Hiroshi Shimizu
Darsteller Mieko Takamine, Shin Tokudaiji, Shinichi Himori, Bakudankozo, Shin Saburi

Länge 66 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Wie jeden Sommer wandern die blinden Masseure Tokuichi (Shin Tokudaiji) und Fukuichi (Shinichi Himori) in den Kurort Izu, das in den Bergen mit warmen Quellen lockt. Dort begeistern sie die Gäste mit ihren Händen, aber auch mit ihren Sinnesfähigkeiten. Zu ihren Kunden gehören reisende Stundenten, aber auch einige Einzelpersonen, die für sie in dieser Saison wichtig werden. Da ist Michiho (Mieko Takamine) aus Tokio, deren verspannter Rücken Tokus Aufmerksamkeit erregt. Die beiden kommen sich bald näher, doch Toku muss bald feststellen, dass sie mehr Interesse an dem Gast Shintaro (Shin Saburi) hat, der mit seinem Neffen Kenichi (Bakudankozo) reist.

REVIEW
Der Status vieler grosser Regisseure wird auch durch die Grösse ihrer Werke definiert. Und gross heisst im cineastischen Bereich oftmals auch lang. Betrachtet man in Japan die zwei vielleicht berühmtesten Leinwandkünstler und ihre vielfach als grösste Meisterwerke angesehenen Filme, so fällt auf: Yasujiro Ozus "Tokyo Story" ist 136 Minuten lang, "Seven Samurai" bringt es in der integralen Fassung gar auf 207 Minuten. Mit solch galoppierenden Lauflängen wird man Hiroshi Shimizu nie assoziieren. Der Regisseur von über 160 Filmen, der trotz seiner Freundschaft zum im gleichen Jahr geborenen Ozu und grosser Popularität vor dem Zweiten Weltkrieg, weitgehend in Vergessenheit geraten ist, drehte selten Filme, welche die 100-Minuten-Grenze knackten.

Vielleicht liegt da gerade der Grund für seinen Popularitätsverlust: Seine Filme sind nicht gross und wuchtig, sie sind klein und unterhaltsam. Und das sind Attribute, die bei Kritikern nicht denselben Wert innehaben. Doch schaut man sich ein paar von Shimizus Kreationen an, so kann man nicht anders, als von ihnen auf hohem Niveau gut unterhalten zu werden. Er hat ein Gespür für leisen Humor, für unaufdringliche, aber kunstvolle Bildgestaltung, für menschliches Pathos - und eben für inszenatorisches Tempo. Sein Roadmovie Mr. Thank You (1936) spielt fast nur im Bus und rast regelrecht ununterbrochen vorwärts.

"The Masseurs and a Woman" ist deutlich langsamer, doch nie langweilig. Das sensible Drama, das 2008 von Katsuhito Ishii als My Darling from the Mountains neu verfilmt wurde, beginnt typischerweise auf einer Strasse, spielt danach aber mehrheitlich in einem Wellness-Hotel. Dort arbeiten die beiden blinden Masseure, die zwar immer wieder für ein paar Schmunzler hinhalten müssen, über die sich der Regisseur aber nie lustig macht. Vielmehr nähert er sich ihnen mit tiefer Menschlichkeit und attestiert ihnen Güte wie Makel. Selbst visuell gestattet er ihnen einen Moment: Als Toku seiner Herzdame "hinterher schaut", lässt Shimizu eine Szene aus der Perspektive des Blinden folgen - der Shot müsste faktisch schwarz sein, entspricht hier aber eher einem Bild im Kopf des Protagonisten: Realität trifft Vorstellung.

Der dominierende Grundton ist jedoch der des poetischen Naturalismus. Die idyllische Natur, das angenehm konstruierte Hotel und die episodisch ineinander greifenden Handlungen vermitteln das Gefühl eines unaufgeregten Erholungstrips. Zwar schlängelt sich eine Krimistory durch den Film, unter der Oberfläche brodeln durchaus dramatische Entwicklungen - doch das alles rückt angesichts der liebevoll tragikomisch präsentierten und edel gefilmten Geschichte in den Hintergrund. "The Masseurs and a Woman" macht gar nie einen Hehl daraus, dass er ein kleiner Film ist. Und das ist gut so.

MEINE DVD (Ecplise)
USA, Code 1, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.

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