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Historienfilm
Japan 1958
Alternative Titel Chushingura; 忠臣蔵

Regie Kunio Watanabe
Buch Kunio Watanabe, Fuji Yahiro
Darsteller Kazuo Hasegawa, Shintaro Katsu, Koji Tsuruta, Raizo Ichikawa, Machiko Kyo,
Fujiko Yamamoto, Michiyo Kogure, Chikage Awashima, Eiji Funakoshi, Takashi Shimura

Länge 164 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 5.5.09
©  Bilder Animeigo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan 1701: Lord Takuminokami Asano (Raizo Ichikawa), der Anführer des Asano-Clans aus dem Schloss Ako, attackiert im Palast des Shoguns den intriganten Samurai Kozunosuke Kira (Osamu Takizawa), der ihn beleidigt hatte. Da das Ziehen des Schwerts im Palast einen gravierenden Frevel darstellt und hart bestraft wird, muss Lord Asano Seppuku begehen. Der feige Kira kommt dagegen ohne Strafe davon, was Asanos loyale Samurai zutiefst verletzt. Bevor ihr Clan endgültig aufgelöst wird, wollen sie Rache nehmen. Nach monatelangem Überlegen trommelt der Haushofmeisters Kuranosuke Oishi (Kazuo Hasegawa) schliessen 47 Samurai zusammen, um eine Attacke auf Kira zu organisieren - selbst wenn dies für sie den Tod bedeuten könnte.

 

REVIEW
Der semi-historische "Chushingura"-Stoff gehört zu den Nationalepen Japans und wurde fürs Kino viele Dutzend Mal verfilmt. Eine genaue Zahl zu finden, ist Angesichts der Menge an Adaptionen nahezu unmöglich. Ich sollte mich also nicht beklagen, wenn ich nach bislang gesehenen sechs Versionen die Story langsam auswendig kenne. Es geht nämlich nicht mehr um die Dramatik der Geschichte an sich - sondern um das Wie. Was nutzt der Regisseur für Stilmittel? Was lässt er aus? Wie spielen die Schauspieler? Wie schneidet diese Fassung im Vergleich zu den anderen ab? "The Loyal 47 Ronin", das sei bereits verraten, braucht sich hinter den berühmteren Verfilmungen jedenfalls nicht zu verstecken.

Welches ist die beste derer, die ich kenne? Meine Stimme geht bisher an Hiroshi Inagakis wuchtigen Dreieinhalbstünder Chushingura (1962) mit Toshiro Mifune, gefolgt von Kinji Fukasakus Sword of Vengeance (1978) und Kenji Mizoguchis Vierstünder 47 Samurai (1941). "The Loyal 47 Ronin" folgt diesen dreien dicht auf den Fersen und Kon Ichikawas 47 Ronin (1994) liegt auch nur leicht zurück. In anderen Worten: Alle der bekannten grossen Interpretationen sind sehenswert und die Unterschiede liegen nur im Detail. Kaufen, anschauen, geniessen, vergleichen. Was alle gemeinsam haben, ist die Liebe fürs Detail und die Ausstattung. Genau da kann Kunio Watanabe (1899-1981) mit seiner Verfilmung auftrumpfen.

Er und das finanzierende Studio Daiei haben nämlich kaum Kosten gescheut, um dem Werk mit edlen Kostümen und ansprechenden Sets den Touch eines Epos' zu verleihen. Dass der Film in gerade Mal 35 Tagen abgedreht wurde, sieht man zu keiner Sekunde, weil die Bilder und die Ausstattung immerzu dem Auge schmeicheln. Die Kompositionen mögen nicht so edel sein wie bei Inagaki oder Mizoguchi, der in Schwarzweiss drehte, doch die Gestaltung ist definitiv die grösste Stärke von "The Loyal 47 Ronin". Das gilt besonders für die erste halbe Stunde bis hin zu Lord Asanos Seppuku - doch auch später gibt es immer wieder etwas zu bewundern.

Die besagte Anfangsphase ist auch die deutlich spannendste. Während sich Inagaki in Chushingura viel Zeit nimmt, um die Umstände von Asanos Attacke zu erklären, lässt Mizoguchis 47 Samurai diese so gut wie aus. Hier geht Watanabe den Mittelweg und investiert eine vergleichsweise rasant erzählte halbe Stunde. Mir kam diese Länge ausgewogen vor, sie birgt genügend Informationen, um die Story darzulegen und genügend Tempo, um sich nicht in Details zu verlieren. Der Rest des Films hat nicht immer dieselbe Balance. So hängt "The Loyal 47 Ronin" vor allem im Mittelteil etwas durch, da die einzelnen Charaktere nicht ganz so spannend sind, wie sich die Macher das vorgestellt haben. Es gibt immer wieder gelungene Momente, etwa dann, wenn Oishi sich aus "strategischen Gründen" benimmt wie ein Scheusal, doch es regiert bisweilen eine gepflegte Langeweile.

Die Sache zusammen hält Hauptdarsteller Kazuo Hasegawa (An Actors Revenge). Der vielbeschäftigte Star agiert mit Charisma und er ist derjenige, der trotz Makeup aus der Masse sticht: Viele "Chushingura"-Verfilmungen leiden darunter, dass alle Männer ähnlich geschminkt und kostümiert sind, wodurch es schwer fällt, sie alle auseinanderzuhalten. Um so wichtiger ist eine Besetzung mit Charakterköpfen. Das schafft diese Verfilmung in den zentralen Rollen - jener von Oishi, aber auch von Lord Asano durch Raizo Ichikawa (The Ninjas) und Lord Kira. Letzterer ist hier besonders schmierig, was unser Verlangen nach einer Rache-Aktion der Ronin nur steigert.

Mit seiner aufwendigen Verfilmung fügt Kunio Watanabe dem "Chushingura"-Mythos nichts Neues hinzu, doch dank den farbstarken Widescreen-Bildern hebt sie sich von anderen bekannten Inkarnationen jener Zeit ab. Zudem bietet sie den von dieser Story gewohnten Mix aus Bushido-Pathos, Drama und Action, ausgewalzt auf eine leichte Überlänge, die jedoch durch den Stoff gerechtfertigt wird. Eine mehr als solide Produktion, vielleicht etwas oberflächlicher als Chushingura und 47 Samurai, dafür weniger ausufernd als jene - und dadurch eine Spur unterhaltsamer. Welche Fassung man auch immer vorzieht, die Story bleibt interessant und das ungebrochene Interesse japanischer Filmemacher an ihr ist durchaus nachvollziehbar.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.

 

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amazon.com (Liefert aus USA)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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