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Historienfilm
Japan 1994
Alternative Titel Shijushichinin no shikaku; 四十七人の刺客

Regie Kon Ichikawa
Drehbuch Kon Ichikawa,
Hiroshi Takeyama
Darsteller
Ken Takakura, Kiichi Nakai, Rie Miyazawa, Ko Nishimura,
Hisashi Igawa, Misa Shimizu, Koji Ishizaka, Ruriko Asaoka

Länge 129 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

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Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 26.8.07
©  Bilder AnimEigo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im Jahr 1701 geraten der junge Daimyo Asano vom Ako-Clan und der alte Fürst Kozukenosuke Kira (Ko Nishimura) in der Residenz des Shoguns in Edo aneinander. Dabei zieht Asano sein Schwert, was die Beamten als grobes Verbrechen ansehen. Noch am selben Abend wird Asano gezwungen, Seppuku zu begehen: rituellen Selbstmord. Der Ako-Clan wird aufgelöst, die mehreren hundert Samurai werden zu herrenlosen Ronin. Die Tradition sieht vor, dass sie sich wie ihr Herr das Leben nehmen. Doch manche kommen bei anderen Daimyos unter und der Haushofmeister Kuranosuke Oishi (Ken Takakura) hat für die Verbliebenen noch einen anderen Plan: Rache. Fürst Kira soll sterben für seine Tat. Doch der mächtige Uesugi-Clan bekommt Wind von den Aktionen des Ako-Clans und bereitet den Schutz von Kira vor.

 

REVIEW
Die Geschichte der 47 Ronin (Chushingura) gehört zu den bekanntesten Erzählungen in Japan. Verfilmt wurde sie erstmals 1907, seither wagte sich eine ganze Serie von Filmemachern an den Stoff. Zu den bekanntesten Adaptionen gehören Kenji Mizoguchis 47 Samurai (1941), die 1962er-Verfilmung Chushingura mit Toshiro Mifune sowie Kinji Fukasakus Sword of Vengeance von 1978. Im Alter von fast 80 Jahren wagte sich auch Altmeister Kon Ichikawa an eine Verfilmung. Sein "47 Ronin" unterscheidet sich inhaltlich nicht gross, doch die Krux liegt in den Nuancen. So zelebriert der Pazifist Ichikawa zwar auch den Heldenmut der 47, verleiht den Figuren aber Graubereiche und reichert die Story mit etwas Ironie und Zynismus an.

Letzteres zeigt sich etwa im Finale, wenn Kira als winselndes Opfer dargestellt wird, von dem wir nicht einmal genau wissen, warum er sterben muss (die Umstände des Asano-Zwischenfalls verschweigt der Film). Ausserdem lässt Ichikawa das Ende weg, also das Seppuku der Ronin. Dadurch entfällt die heroische Schlussnote und "47 Ronin" endet mit dem Rache-Massaker. Das rückt die ganze Story ein wenig ab vom Triumph der heldenhaften Samurai-Werte. Weitere kleine Modifikationen finden sich bei Nebenfiguren, etwa dem Einbezug der süssen Karu (Rie Miyzawa), die vom glücklich verheirateten Oishi geschwängert wird.

Oishi wird gespielt von Ken Takakura, dem Star aus Ridley Scotts "Black Rain" und Zhang Yimous Riding Alone for Thousands of Miles. Er stellt den Anführer mit stoischer Ruhe dar, fast schon kalt und distanziert, aber von seinem Weg, seiner Loyalität und seiner Mission nicht abzubringen. Ichikawa verlagert den Fokus ganz auf ihn, die restlichen Ronin bleiben im Hintergrund. Daher scheinen 129 Minuten Laufzeit fast etwas kurz: Die besten Verfilmungen des Stoffes sind länger und nehmen sich mehr Zeit für die epische Ausstaffierung des Plots. Das passiert hier auch, etwa durch einen Overload an Einblendungen und Informationen, doch mehr Zeit hätte man sich durchaus nehmen können.

Mangelnde Tiefe ist nicht das einzige Problem von "47 Ronin". Es fehlt ihm auch oft an Spannung und dem Finale an Kraft. Deutlich besser schneidet der technische Aspekt des Films ab - weniger die Akteure, die durchaus solide sind, als Ichikawas Inszenierung. Die Bilder des seit 1985 ausschliesslich für Ichikawa aktiven Kameramanns Yukio Isohata sind wohl konstruiert und stimmig, die Montage wirkt meist gemächlich, aber weist einen angenehmen Fluss auf. Zwischendurch überrascht der Schnitt mit raschen Abfolgen von Stil-Impressionen bei der Einführung von Szenen. Dieses Mittel kommt nur ganz selten zum Zug und wirft die Zuschauer leicht aus der Bahn, was durchaus willkommen ist.

Was "47 Ronin" indes abgeht, sind Seele und Herz. Andere Regisseure haben aus dem Stoff bereits intelligente Epen, actionreiche Popcornunterhaltung oder rührende Heldenverehrung gemacht. Ichikawas Inkarnation ist nichts davon und alles zugleich. Das Resultat dieses nicht immer klaren Ansatzes ist ein unterhaltsames, visuell ansprechendes Mischmasch, das nie so tief geht (in Hirn und Herz), wie es hätte gehen können. Die Vorlage ist interessant genug, um die Zuschauer nie von der Angel zu lassen, doch bei der Vorstellung, dass Kon Ichikawa die Legende der 47 Ronin verfilmt, erwartet man einen Film, der eine Spur besser ist als einfach nur "gut".

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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