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Drama
Südkorea 2007
Alternative Titel Sarang; Love;
a LOVE; 사랑

Regie Kyung-Taek Kwak
Drehbuch Kyung-Taek Kwak
Darsteller
Jin-mo Ju, Si-hyeon Park, Hyeon Ju, Min-jun Kim

Zuschauer 1'966'837 
Länge
101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 29.12.07
©  Bilder Lotte Entertainment / Taewon, Screenshots molodezhnaja


STORY
Busan, Südkorea: Der 17-jährige Judo-Schüler In-ho Chae (
Jin-mo Ju) wird vom Halbstarken Sang-woo in eine blutige Prügelei verwickelt. Das macht die beiden jedoch umgehend zu besten Kumpels. Ihre Freundschaft hält nicht lange, denn der cholerische Sang-woo zündet sich und seine verhasste Mutter mit Benzin an. Beide sterben. In-ho verspricht daraufhin Sang-woos Schwester Mi-ju (Si-hyeon Park), die er schon als Schuljunge verehrte, sie zu beschützen. Er hofft, endlich ihr Herz zu erobern. Abermals meint es das Schicksal nicht gut mit ihm: Der Gangster Chi-kwon (Min-jun Kim), bei dem Mi-jus Mutter verschuldet war, kidnappt das Mädchen und misshandelt es schwer. In-ho übt Rache und verletzt Chi-kwon, weshalb er im Knast landet. Als er frei kommt, ist Mi-ju nach Japan verschwunden. Die Suche nach ihr bleibt erfolglos. Dafür scheint In-ho das Glück beruflich hold: Er avanciert zur rechten Hand des Gangsterbosses Lee (Hyeon Ju
). Gerade als die Zukunft rosiger nicht sein könnte, taucht Mi-ju wieder auf.

 

REVIEW
Neu ist an "A Love" kaum etwas. Vom Gangsterhintergrund bis zur tragischen Liebesgeschichte - alles schon mal da gewesen. Und selbst die Figuren wirken bisweilen wie Schablonen aus verschiedenen Genres. Umso erstaunlicher also, dass Regisseur Kyung-Taek Kwak trotzdem einen guten Film vorlegt. Der aus Busan stammende Kwak landete im Jahr 2001 mit
Friend seinen grössten Triumph, danach ging es mit seiner Karriere in kleinen Schritten bergab, bis zum enttäuschenden Big-Budget-Flop Typhoon. Kwak besann sich nun wieder auf seine Stärken. Dabei klingt "A Love" erst einmal gar nicht nach einem Kwak-Film, schliesslich war Romantik bislang nicht die Visitenkarte des Regisseurs.

Aber der Titel ist bewusst vereinfacht, denn in "A Love" geht es auch um Freundschaft, Mut, Rache und Schicksal. Breit angelegte Themen, mit typisch Kwak'schem Pathos inszeniert. Und doch ist der Titel auch nicht völlig falsch, denn im Zentrum von all dem steht die Liebe. Eine fast standardisierte Liebe: Sie erblüht auf den ersten Blick, zieht sich durchs Schulalter und ist später geprägt von blanker Melancholie und der Dynamik zwischen dem beschützenden, durch Liebe geblendeten Mann und der Schutz suchenden Frau. Klischees am laufenden Band, könnte man meinen, doch Kwaks treibende Kraft ist eine andere: "Verdammtes Schicksal", meint In-ho einmal, und tatsächlich ist es das Schicksal, das die Liebenden immer wieder auf die härteste Probe stellt und die Dramaturgie dominiert.

Dieser schicksalhafte Aspekt der Beziehung verleiht ihr Reiz, manche Unglaubwürdigkeit wird gar ins Gegenteil gekehrt - abstruse Zufälle gibt es in dem Film nämlich nicht, es sind vom Schicksal vorgegebene Handlungswege. Schicksal für die einen, poetische Gerechtigkeit für die anderen, Karma für den Rest. Stets folgt man dem Regisseur und seinen Figuren auf ihrem fatalistischen Lebensweg. Der beginnt zuerst fast zu eifrig: In-ho sieht Mi-ju als Schüler und ist umgehend verliebt. Später freundet er sich nach einer blutigen Prügelei sofort mit ihrem Bruder an. So etwas funktioniert bei Kwak noch halbwegs gut, denn das poetische Machismo im Stile von "wir haben gekämpft und uns bewiesen, was wir drauf haben - nun können wie Freunde sein" wirkt in seinen Filmen nie störend. Nur läuft auch das etwas hastig ab. Gleiches gilt auch für die darauf folgenden Szenen, wenn Sang-woo im Eilzugtempo seine Mutter anzündet, bevor sein aggressiver Charakter überhaupt ausgelotet ist.

Kwak hätte vielleicht gut daran getan, seinem 101-minütigen Film anfangs mehr Raum zum Atmen zu geben, statt so rasant vorwärts zu eilen. Doch der Grund hierfür ist klar: Es soll die tragische Liebe der beiden Hauptfiguren endlich ins Zentrum rücken. Kaum ist das einmal der Fall, werden die zwei auch schon wieder getrennt, bevor endlich die grosse Krux in die Handlung kommt - der Grund, warum ihre Liebe nicht sein darf. Auch das letztendlich wieder ein filmisch oft aufgearbeitetes Klischee, das hier nicht ausgesprochen sei, doch so viel sei gesagt: Das olle Schicksal lässt eine andere Story-Entwicklung gar nicht zu.

Kwaks Spiel mit Karma und Fatalismus sind sicher nicht jedermanns Ding, zumal sie ein gewisses Mass an Toleranz gegenüber einem beinahe mechanisch entwickelten Plot voraussetzen. Doch die etwas schwammig klingenden, weitestgehend trotzdem funktionierenden Konzepte sind nur eine spannende Facette des Films: "A Love" bietet dazu noch technische Raffinesse, an der es fast nichts auszusetzen gibt. Kwaks Bildgestaltung ist umwerfend, die teilweise experimentierfreudige Beleuchtung exquisit, die Montage flott. Nicht zuletzt leisten auch die Akteure Vorbildliches: Jin-mo Ju (200 Pounds Beauty) gibt den etwas naiven, aber willensstarken Helden, den es nur in Filmen wie diesen gibt, mit Charisma und Kraft. Si-hyeon Park (Fox Family) ist als seine Liebe nicht ganz so gut, weil ihre Rolle zu passiv ist: Dem Film hätte es gut getan, den beiden noch mehr Momente gemeinsam zu gönnen, immerhin gehen sie danach füreinander sozusagen durch Leben und Tod. Parks Spiel an sich überzeugt jedoch. Min-jun Kim (No Mercy for the Rude) gibt derweil einen herrlichen Schurken ab.

An Genre-verwandte Filme jüngeren Datums, also tragische Gangsterwerke à la A Dirty Carnival oder No Mercy for the Rude, kommt "A Love" nicht heran, dazu ist er doch zu wenig originell und der Schluss ist mir etrwas gar dick aufgetragen, selbst wenn er zum Rest gut passt. Die 3½ Sterne gibts von meiner Seite denn auch nur haarscharf. Sehenswert ist "A Love" aber allemal, sei es schon nur der Inszenierung und des Hauptdarstellers wegen. Mir gefiel auch die fatalistische Note gut, wonach dieses Paar immer wieder getrennt wird und sich unter abermals widrigen Umständen wieder sieht. Daraus sind grosse Tragödien gemacht. "A Love" mag keine ganz grosse Tragödie sein, aber zumindest bis hin zum ewig lange gehaltenen Standbild am Ende ein guter Film. Und einer, der im lauen Korea-Jahrgang 2007 im oberen Bereich anzusiedeln ist.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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