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Horrorfilm. Pakistan. Urdu & Englisch
Alternative Titel
Zibahkhana; Zombies Hell's Ground

Regie Omar Ali Khan
Drehbuch Omar Ali Khan, Pete Tombs nach einer Story von Omar Ali Khan
Produktion Omar Ali Khan, Andy Starke, Pete Tombs
Musik Stephen Thrower
Kamera Najaf Bilgrami
Schnitt Andy Starke
Darsteller Rooshanie Ejaz, Kunwar Ali Roshan, Rubya Chaudhry, Osman Khalid Butt,
Haider Raza, Rehan, Najma Malik, Sultan Billa, Saleem Meraj, Razia Malik
Länge 78 Min.

Kinostart 2007
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.8.08
©  Bilder Danger After Dark, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die fünf Teenager-Freunde
Vicky (Kunwar Ali Roshan), Simon (Haider Raza), OJ (Osman Khalid Butt), Roxy (Rubya Chaudhry) und Ayesha (Rooshanie Ejaz) sind in einem bemalten VW-Bus auf den Weg zu einem Konzert. Im Sinn haben sie fortan nur noch Musik, Drogen und Spass. Unterwegs nehmen sie eine Abkürzung durch den Wald und landen in einem Gebiet namens "Dozakh Pur". Dort haben die Bewohner vom verseuchten Wasser getrunken und mutieren langsam zu Zombies. Bei einer Attacke wird OJ gebissen. Die fünf flüchten tiefer in den Wald - und stossen auf noch gefährlichere Gestalten.

 

REVIEW
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele der heute als rigide und rückwärtsgerichtet wahrgenommenen islamischen Staaten in Asien einst eine blühende Horrorindustrie hatten. Sei es Indonesien, Pakistan oder die fortschrittlichere
Türkei - überall verprassten gewiefte Produzenten kleine Budgets für splattrige Grusel- und Mutilationsgeschichten. Besonders gut waren die meisten davon nicht, aber sie hatten das gewisse Etwas. Sei es den Einbezug des Islams in die Handlungen, etwa via Teufelsaustreibungen im Namen Allahs, oder die Vermischung von traditionellen Filmtraditionen mit jenen des Horrors.

Letzteres sorgte vor allem in Südasien für skurrile Werke. So fanden die Horror-Musicals der Marke Ramsay (Purana Mandir) auch ihre Ebenbilder im benachbarten Pakistan. Viele dieser heute als reiner Trash angesehenen Filme erschienen nie untertitelt auf DVD und werden entsprechend wenig wahrgenommen - höchstens Zinda Laash alias "The Living Corpse" brachte es zu einer gewissen Aufmerksamkeit. Zeit also, dieser Ära Tribut zu zollen. "Hell's Ground" nimmt sich der Aufgabe an, das heimatliche Horrorkino der 70er und 80er auferstehen zu lassen, wie es momentan viele islamische Regisseure (siehe etwa Indonesien) mehr oder weniger erfolgreich versuchen.

Der Mann hinter dem Projekt heisst Omar Ali Khan. Der Filmfan eröffnete in Islamabad und später auch in Lahore die kultigen Retro-Restaurants "The Hot Spot" mit Kaffee- und Eisspezialitäten und benannte auch seine Filmreview-Website danach. Mit Freunden, Filmstudenten sowie dem amerikanischen Kult-Label Mondo Macabro initiierte er nun "Hell's Ground", Pakistans vielleicht ersten echten Splatterfilm, der trotz seiner Ausrichtung auf das internationale Blut- und Verstümmelungs-Publikum die eigene Genre-Tradition nicht ausser Acht lässt. So hat die Zinda Laash-DVD ebenso einen Gastauftritt wie der Star des Films: Rehan.

Die Struktur des Films hält Khan überaus formelhaft: Teenager unterwegs, Teenager nehmen Abkürzung, Teenager in Lebensgefahr, Teenager gehen alleine in den Wald. Nichts Aussergewöhnliches da. Speziell sind schon eher die Musikstücke, die die Kids in ihrem coolen Van hören oder mit welchen Filmbildern aus Pakistans Horror-Fundus der Bus bemalt ist. Das gibt "Hell's Ground" rasch sein eigenes Flair. Wenn die Zombies auftauchen kommt eine Menge Blut dazu. Aber leider viel zu kurz. Denn danach schwenkt Khan auf "Texas Chainsaw Massacre"-Territorium ein, was mir weniger gefiel.

Der Zombie-Teil wird davor lange vorbereitet, indem die Leute das vergiftete Wasser trinken (laut Khan eine Kritik an den schlechten sanitären Zuständen in Pakistan) - doch der eigentliche Payoff ist bescheiden. Immerhin wird der stark nach Orlando Bloom aussehende Osman Khalid Butt angeknabbert und beginnt sich zu verändern. Kurios ist in dem Zusammenhang nur, dass Butts Charakter ein Horror-Fan ist (in seinem Zimmer hängt ein "Maniac"-Poster und er kennt Zinda Laash), doch dass sie es mit Zombies zu tun haben, kapiert er nicht? Wieso die Figur dann überhaupt zum Horror-Kenner machen?

Das ist nicht die einzige Logiklücke, später häufen die sich bedrohlich. Auch Anschlussfehler wie wechselhaft blutige Klamotten trüben den Spass, denn die Unterschiede sind selbst für Continuity-ungeübte Augen sehr auffällig. Zu mehr als einem Trash-Spass reicht es daher nie, aber das dürfte eh Khans Absicht gewesen sein. Die Bilder sind schliesslich ziemlich billig komponiert, der Grusel-Look beschränkt sich auf künstlichen Nebel, ein paar heftige Gore-Szenen und Scheinwerfer im nächtlichen Hintergrund.

Mit dem Einbezug der "Texas Chainsaw Massacre"-Inspirationen, die den besseren Zombie-Teil beenden, fällt "Hell's Ground" langsam auseinander und endet eher schwach. Eine Fortsetzung soll bereits in Produktion sein, doch der vorliegende erste Teil wirkt noch etwas zu unausgegoren. Inhaltlich ebenso wie inszenatorisch. Khan hat den Retro- und Heimat-Aspekt im Griff und fusioniert die beiden sehr gut. Ihm gelingen ein paar schön stimmige und ein paar brutale Sequenzen. Und die jungen Akteure um die süsse Rooshanie Ejaz sind auch nicht übel. Der Film lohnt sich daher immerhin bedingt. Und er gehört auf die Einkaufsliste aller abenteuerlichen Asien-Filmfans. Nicht zuletzt darum, um dem pakistanischen Kino zu einem Erfolg Abseits der populären Seifenopern im Bollywood-Stil zu verhelfen.

 

MEINE DVD
Danger After Dark / Mondo Macabro (USA), Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Urdu & Englisch 5.1 mit englischen Untertiteln
Disk Rating * * * (Bild etwas matt und unscharf, liegt aber wohl an der Vorlage)

 

BESTELLEN 
amazon.com (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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