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Western. USA
Alternativer Titel Der Scharfschütze
Regie  
Henry King
Drehbuch William Bowers, William Sellers
Produktion Nunnally Johnson
Musik Alfred Newman 
Kamera Arthur Miller 
Schnitt Alfred Newman 
Darsteller Gregory Peck, Helen Westcott, Millard Mitchell, Karl Malden,
Jean Parker, Skip Homeier, Anthony Ross, Ellen Corby
Länge 85 Min.
Kinostart 1950
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
|  |   |  |   |   | . | 
 ©  
Text Marco Spiess, molodezhnaja 22.12.2019
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Text Marco Spiess, molodezhnaja 22.12.2019
©  Bilder 20th Century Fox, 
Screenshots molodezhnaja
STORY  
Im Südwesten der USA in den 1880ern gibt es keinen schnelleren Revolverhelden 
als Jimmy Ringo (Gregory Peck). Ein junger Draufgänger stellt das auf die Probe 
und wird von Jimmy prompt erschossen. Die drei Brüder des Toten folgen Jimmy, um 
Rache zu nehmen. Er entkommt ihnen in die Stadt Cayenne, wo er seine Frau Peggy 
(Helen Westcott) sehen möchte. Doch sie fürchtet sich vor ihm. Und Jimmys alter 
Freund Mark Strett (Millard Mitchell), nunmehr Marshall der Stadt, bittet ihn, 
weiterzureisen. Doch schon braut sich wieder Ärger zusammen, weil junge Schützen 
den gefürchteten Pistolero herausfordern wollen.
REVIEW
 
    
Filmgeschichtlich lässt sich der Western in vier 
Phasen einteilen, die natürlich ihre Ausnahmen haben, aber recht klar festlegbar 
sind: So dominierten anfänglich die Cowboy-gegen-Indianer-Stoffe, 
Frontier-Abenteuer oder in Serial-Form konsumierbare Unterhaltung. In den 50ern 
kamen komplexere Themen hinzu, wandelte auch die Präsentation zu aufwendigeren 
Filmen, der "Edelwestern" oder der "erwachsene Western" waren geboren. Das Genre 
dürfte da, insbesondere dank den Werken von John Ford, seine Glanzzeit erreicht 
haben. Aber wie so oft in Glanzzeiten werden Filme behäbig. Auftritt 
Italowestern, der das Genre zurück in den Schmutz und Dreck holte. Danach hatte 
es der klassische Western schwer und wurde auch immer wieder totgesagt - was den 
Weg freimachte für den Spätwestern oder sogar postmodernen Western, der ihn 
teilweise sogar ortsfremd ansiedelte (Korea? Weltall?).
Was hat diese 
lange Ausführung mit "The Gunfighter" zu tun? Er ist einer der Filme, der den 
Übergang von der ersten zur zweiten "Phase" markiert: Ein erwachsener Western, 
mehr Drama als Cowboy-Abenteuer, und das noch fünf Jahre vor dem vielleicht 
berühmtesten erwachsenen Western jener Zeit, "High Noon". Wer einen Helden 
sucht, der freudvoll seine Gegner über den Haufen knallt, der ist hier fehl am 
Platz. Denn Gregory Peck spielt Jimmy Ringo, der lose auf dem Outlaw Johnny 
Ringo (1850-1882) basiert, als gebrochenen Kerl, der eigentlich nur in Ruhe 
gelassen werden möchte. Klar schiesst er gut, das ist aber das einzige, was er 
wirklich kann: Die Frau will ihn nicht sehen, weil sie Angst vor ihm hat, und 
seine Freunde wie der Marshall wenden sich von ihm ab. Obwohl er versucht, mit 
den Menschen freundlich zu sein, ist sein Mythos stärker.
Damit ist er 
ein Prototyp für den Killer, der sich von seiner Vergangenheit lösen will, wie 
er vor allem in den Spätwestern immer wieder porträtiert wurde - nicht zuletzt 
etwa Clint Eastwoods "Unforgiven". Peck ist für so einen Part bestens geeignet, 
trotz des beim Produktionsstudio verhassten Schnurrbarts. Denn seine Augen 
strahlen einen Weltschmerz aus und obwohl er durchaus seinen Stolz hat (und 
verbal auch sehr aggressiv sein kann), geht er mit gesenktem Kopf durch die 
Welt, um nicht zu sehr zu provozieren.
Die Inszenierung von Henry King 
("The Snows of Kilimanjaro", 1952) passt sich dem an: Nicht die grossen 
Panoramen stehen im Vordergrund, sondern die Gesichter der Figuren. Denn ihn 
interessieren diese Typen, die wir alle aus den Western kennen - die Barkeeper, 
die Sheriffs, die Draufgänger, die Ehefrauen. Und mit ihnen zeichnet er ein Bild 
vom Ende des Wilden Westens, der sich aber gegen die komplette Zivilisierung 
wehrt. Vor allem die jungen Männer sind zu gierig darauf, ihre Waffen sprechen 
zu lassen und ihr Ego mit Hilfe von Tötungen aufzupolieren. Und auch wenn die 
offizielle Justiz ihre Regeln durchsetzen will, so regieren doch noch die 
Gesetze der Frontier, etwa jenes der Rache.
Im Kino war der Film damals 
ein Flop, doch den Veränderungen im Western waren skizziert und auch das 
Publikum konnte sich nicht ewig wehren. Schon vorher rissen Klassiker wie
Fort Apache, Red River 
und "The Ox-Bow Incident" (1943), aber mehr noch kleinere Filme wie Robert Wise' 
"Blood on the Moon" (1949) an, das mehr drin liegt. Doch nun stiessen immer mehr 
spannende Geschichtenerzähler zum Genre, es wurden wichtige Themen angepackt und 
vielschichtige Charaktere kreiert, von "High Noon" bis 
The Searchers. Die reinen Unterhaltungswestern existierten weiterhin, wurden 
aber oft mit kleinerem Budget produziert und wurden zu dem, was wir heute als 
B-Western betiteln. Nicht das Ganze Westerngenre wurde als erwachsen, aber ein 
Teil davon. Und das war auf jeden Fall ein Gewinn für Filmfreunde.
EXTERNE REVIEWS 
imdb.com
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net

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