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Actionkomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Fight Club

Regie Vikram Chopra
Drehbuch Vikram Chopra, Sohail Khan
Produktion Ravi Walia, Sohail Khan
Songs Pritam, Ali Zafar
Kamera Sudeep Chatterjee, Sanu John Varughuese
Choreografie Raju Khan, Saroj Khan
Darsteller Zayed Khan, Dino Morea, Ritesh Deshmukh, Sohail Khan, Sunil Shetty, Aashish Chowdhry,
Ashmit Patel, Rahul Dev, Yash Tonk, Dia Mirza, Amrita Arora, Kulbhushan Kharbanda, Neha Dhupia
Länge 145 Min.

Kinostart 17.2.2006
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. ..

©  Text Marco, molodezhnaja 23.3.06
©  Bilder Funky Buddha, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vicky Khanna (Zayed Khan) ist der Sohn eines reichen, gefühlskalten Unternehmers. Karan Chopra (Dino Morea) verlor gerade seinen Job in einem Fitnesscenter. Somil (Ritesh Deshmukh) und Diku (Aashish Chowdhry) wurden wegen Dikus Trinksucht gerade aus ihrer Anstellung als Barkeeper gekickt. Die vier Freunde haben in ihrer trostlosen Lage eine Idee, zu Geld und Spass zu kommen: Sie organisieren einen "Fight Club", bei dem sich Männer treffen, um sich organisiert zu prügeln. Der Erfolg stellt sich überraschend schnell ein. Auch privat ist den Jungs das Glück hold: Vicky verliebt sich in Anu (Dia Mirza), die Schwester von Karan. Der wiederum verguckt sich in die Tänzerin Sonali (Amrita Arora). Probleme tauchen erst auf, als Mohit (Yash Tonk) bei einem "Fight Club"-Event mitmacht. Er ist der Bruder des Gangsters Anna (Sunil Shetty), der mit Sandy (Rahul Dev) und Dinesh (Ashmit Patel) zwei brutale Gehilfen hat - die es auch noch auf den Club von Somils Onkel (Kulbhushan Kharbanda) in Delhi abgesehen haben. Die vier Freunde brauchen also jemanden, der sie schützt: Sameer (Sohail Khan).

 

REVIEW
Gleich vorweg: Diese laue Actionkomödie ist eigentlich gar kein Remake von David Finchers "Fight Club". Regiedebütant Vikram Chopra reduziert das Meisterwerk mit Brad Pitt und Edward Norton lediglich auf das Prügeln, womit er beweist, dass er das Vorbild nicht verstanden hat. Weg sind die Gesellschaftskritik, fort ist der beissende Sarkasmus, fehlen tut die komplexe Handlung. Zurück bleibt ein Plot um ein paar Jungs, die sich Verdreschen.

Und nicht einmal diese Rumpfhandlung ist gut. Chopra inszeniert sie ohne den Hauch von Flair, selbst die Fights wirken passiv: Die Choreographie stockt, der Schnitt ist lahm und die Power abwesend. Um zu zeigen, dass es den Filmemachern auch nicht wirklich um die Härte und das Austragen maskuliner Aggressionen ging, schickt Vikram Chopra in einem der längsten Fights zwei Frauen zum Catfight in die Arena. "Fight Club" (das Original) sprach an, was Männer in der heutigen Zeit definiert oder ihnen eben abhanden gekommen ist. Er suchte nach einer Definition von Männlichkeit. "Fight Club - Members Only" ersetzt Männlichkeit durch Machismo. Das heisst, es gibt endlos lange, heroische Zeitlupen-Shots, Mädels in kurzen Röcken und nervtötende Posen harter Kerle. Das ist eher "The Fast and the Furious" als "Fight Club".

Es gibt nur ganz wenig, was diesen Brei aufwertet. Da ist etwa die Musik, aus der das Stück "Chore Ki Baatein" heraus sticht. Gedreht auf den Malediven und gesungen mit Tempo und Schmiss. Auch einige Darsteller sind nicht übel, so etwa Zayed Khan und Ritesh Deshmukh, wobei letzterer sträflich wenig vorkommt. Sunil Shetty absolviert sein übliches "tough guy"-Programm und Sohail Khan probiert dies ebenso. Doch er scheitert. Sohail produzierte den Film und schrieb am Drehbuch mit, weshalb Chopra ihn wohl auch so aufdringlich cool inszenieren musste. Derart plakativ ist dies, dass eine Dame im Soundtrack bei einigen Sohail-Szenen "he's a tough guy" säuseln muss. Doch keine noch so suggestive Inszenierung macht dieses falsche Casting wett.

Die restliche Crew bleibt im Mittelfeld: Dino Morea wechselt fleissig die Haarlänge und war auch schon attraktiver, Dia Mirza macht das Beste aus ihren wenigen Szenen, ebenso Neha Dhupia in ihrem Gastauftritt. Amrita Arora darf vor allem Tanzen und bleibt dabei sexy. Ashmit Patel nervt mit langsamem Redestil und schrecklich affektiertem Bösewichts-Getue. Er und der hysterische Comedy-Sidekick Aashish Chowdhry sind die beiden Ablöscher im Cast.

Aber sie haben ja auch alle nicht viel zu tun. Sich in Posen werfen, dumme Sprüche reissen und zum Schluss in einen konstruierten, lethargisch inszenierten Showdown rutschen. Dabei kommt nie wirkliche Freude auf. Vielmehr Frust darüber, dass Chopra und Sohail Khan nicht kapiert haben, was "Fight Club" (das Original) zum modernen Klassiker machte. Der hatte drei Ebenen: 1) Stylisch inszeniertes, hochgradig witziges Actionkino. 2) Eine beissende Satire auf die Konsumgesellschaft und ein rabenschwarzes Porträt ihrer Verlierer. 3) Ein Ad-Absurdum-Führen des anarchischen Gedankenguts, das er vorher selbst zu propagieren scheint. Wer die Lösung durch erlösendes Prügeln und Anarchie sucht, folgt bald einem faschistoiden Guru wie Tyler Durden. Und die indische Version? Die kommt gerade mal bis zur Hälfte von Punkt eins. Stylisch? Nein. Witzig? Ein wenig. Actionkino? Ein bisschen.

Übrig bleibt ein Film, den man getrost sausen lassen kann. Eine manchmal peinliche, oft einfach uninspirierte Harte-Kerle-Posse ohne Aussage und ohne Reiz. Wenn nach der Pause die "Fight Club"-Story völlig aufgegeben wird und das Ganze in 08/15-Rache-und-Selbstjustiz-Gefilde abrutscht, hat sich selbst das letzte Gramm Interesse verflüchtigt. Ohne "Chore Ki Baatein" gäbs glatt noch einen halben Stern weniger.

 

SONGS
1) Ye Khuda Na Jaanu - Mässiges Stück, die Rap-Einlagen sind albern. Auf DVD ist der Track schrecklich abgemischt: Hintergrund-Geräusche sind lauter als die Musik.
2) Bolo Na Tum -  Fad, aber schöne Österreich-Bilder.
3) Ke Dil Bole (Chore Ki Baatein) - Das Stück von Ali Zafar ist das Beste im Soundtrack. Auch die Mauritius-Inszenierung heizt ein. Wieder schlecht gemixt.
4) Fight Club - Passables Titelstück der Up-Tempo-Klasse.

 

MEINE DVD
Funky Buddha (USA), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt)
Disk Rating * ½ (Unscharfes Letterbox-Bild, in die Höhe verzogen. Songs nicht untertitelt, Ton nur 2.0 und schlecht abgemischt. Meine Disk war ausserdem defekt)

 

BESTELLEN 
amazon.de (deutscher Release)
nehaflix (USA)
indiaweekly (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com ("Don't bother joining this Fight Club")

 

SCREENSHOTS

 


 

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