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Fantasyfilm. UdSSR
Alternativer Titel The Savage Hunt of King Stach, König Stachs wilde Jagd, Дикая охота короля Стаха

Regie Valeri Rubinchik
Drehbuch Vladimir Korotkevich, Valeri Rubinchik nach einer Erzählung von Uladzimir Karatkievich

Musik Evgeniy Glebov
Kamera Tatyana Loginova

Darsteller Boris Plotnikov, Elena Dimitrova, Albert Filozov, Roman Filippov, Igor Klass,
Boris Khmelnitskiy, Aleksandr Kharitonov, Valentina Shendrikova, Vladimir Fyodorov
Länge
105 Min.

Kinostart 1980

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 20.1.2016
©  Bilder Russico, Screenshots molodezhnaja


STORY
Weissrussland Ende des 19. Jahrhunderts: Der Akademiker Andrei Belaretski (Boris Plotnikov) untersucht Folklore und Sagen. Bei einem seiner Streifzüge landet er in einem Sumpf, wo er in das abgelegene Gut der Janovska gelassen wird. Hausherrin Nadeschda (Elena Dimitrova) empfängt ihn freundlich, aber sie wirkt distanziert und verängstigt. Bald erfährt er, warum: Die Einheimischen glauben an einen alten Fluch. Ein Vorfahre der Janovska soll König Stach und seine Männer getötet haben, die Leichen auf ihren Pferden in die Sümpfe getrieben haben. Weil Stach kurz vor dem Ableben Rache schwör, sollen nun die Geister von Reitern durch die Sümpfe ziehen.

 

REVIEW
Ein barocker Gruselfilm aus der Sowjetunion, mit Anleihen bei Arthur Conan Doyles Klassiker "Der Hund von Baskerville": So in etwa lässt sich "Dikaya okhota korolya Stakha" umschreiben. Der auf Deutsch unter dem Titel "König Stachs wilde Jagd" erschienene Film basiert auf der 1964 veröffentlichten Novelle des Weissrussen Uladzimir Karatkievich und wirkt in der Tat wie die Ost-Antwort auf Hammer-Filme, nur eben auch mit viel einheimischem Empfinden drin.

Da Kommunisten gemeinhin nicht an Übersinnliches glauben sollen (so auch heute noch die Doktrin der chinesischen Filme zum Beispiel) wird der Fantasy-Gehalt freilich entschärft. Doch das passiert erst am Ende. Zuvor ist man eingeladen, hemmungslos in der Welt des Phantastischen zu flanieren. Als Zuschauer erlebt man geradezu den Leitsatz des Films mit: "Im Zeitalter der Elektrizität ist kein Platz für Gespenster". Es ist im Film die Zeit des Rationalen, in der aber das Irrationale die Oberhand gewinnt und den Protagonisten - ebenso wie das Publikum - verwirrt. Was ist echt, was nicht?

Den Grenzbereich lotet Regisseur Valeri Rubinchik auch visuell aus, indem er viel mit Dunkelheit und Nebel arbeitet, ausserdem zieht er Illustrationen aus alten Büchern bei, lässt eine alte Frau über der nackten Nadeschda einen Wurmsegen sprechen und baut auf generell okkult-mysteriöse Motive. Das macht den Reiz aus - und eben eigentlich den einzigen. Die Story an sich ist eher dünn und wenn man sich mal nicht mehr von den Bildern gefangen nehmen lässt, schleicht sich Langeweile ein.

Zudem ist die Hauptfigur etwas öde. Als Spiegelbild der Zuschauer torkelt Andrei gar passiv durch die mysteriösen Ereignisse, erst gegen Ende legt er einen Zacken zu. Teilt er also mal nicht mit spannenden Nebenfiguren das Bild, verflüchtigt sich das Interesse ab und zu auch. Zum Glück gibt es aber von jenen genug. Und eben: Fürs Auge halten auch weniger spannende Szenen doch immer etwas parat, egal ob Bauten, Zwerge, Landschaften, Kostüme. Und selbst einfachste Gespräche peppt Rubinchik auf, indem er Objekte im Bildvordergrund anordnet, welche grosse Teile der Fläche einnehmen können und so Figuren fast verstecken. Dadurch entsteht eine gewollte Unruhe.

Vielleicht habe ich mir noch mehr Poesie wie bei tschechischen Fantasyfilmen gewünscht, vielleicht auch mehr Handlung - denn so wie "König Stachs wilde Jagd" tatsächlich vorliegt, verspricht er mehr, als er halten kann. Eine stilvolles und atmosphärisches Phantastik-Potpourri, das aber auch in die Länge gezogen wirkt und inhaltlich nicht annähernd so überzeugt wie visuell.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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