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Drama
Japan 2005
Alternative Titel Yokubo;
Yokubou; 欲望

Regie Tetsuo Shinohara
Drehbuch Izumi Kawasaki, Sumio Omori nach dem Roman von Mariko Koike
Darsteller Yuka Itaya, Jun Murakami, Saki Takaoka, Go Riju, Nao Omori,
Masahiko Tsugawa, Yasutaka Tsutsui, Kumi Nakamura, Hideko Yoshida

Länge 134 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 19.4.10
©  Bilder Bandai, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ruiko Aota (Yuka Itaya) arbeitet als Bibliothekarin und geniesst ein reges Sexleben mit einem verheirateten Mann (Nao Omori). Die Begegnung mit ihrer alten Schulfreundin Asao (Saki Takaoka), die demnächst einen älteren Psychiater (Masahiko Tsugawa) heiraten wird, krempelt ihr Leben jedoch gehörig um. Bei einer Party des Paars trifft Ruiko nämlich Masami Akiba (Jun Murakami) wieder. Der war zur Schulzeit ihr Freund, doch da er wegen eines schweren Unfalls impotent wurde, trennten sich ihre Wege.

 

REVIEW
Was nach einer besseren Seifenoper klingt, wird in den Händen von Regisseur Tetsuo Shinohara (Karaoke Terror, Riding the Metro) zu einem ebenso sinnlichen wie erotischen Erlebnis. Als Vorlage diente schliesslich auch keine Telenovela, sondern ein Romanbestseller der erfolgreichen Schriftstellerin Mariko Koike, von der Shinohara schon einmal beim Episodenfilm Female einen Stoff adaptiert hat. Tatsächlich bietet die Story ein paar interessante Facetten bei Figurenzeichnung und Beziehungsentwicklung, doch es ist bei "Desire" klarer die Inszenierung, die punkten kann.

So gibt es zwar ein paar offensichtliche Sexszenen, doch Shinohara schafft es ebenso, den alltäglicheren Sequenzen eine starke Anziehungskraft zu verleihen. Manchmal mit offensichtlich doppeldeutigem Einschlag, dann mit einem etwas plump wirkenden Weichzeichner oder mit einer einfachen Detail-Nahaufnahme. Gerade Letzteres wirkt souverän eingesetzt oft Wunder und "Desire" scheint ohne grosse Anstrengung zu einer latenten Erotik zu kommen, sogar dann, wenn sie unterdrückt und unterkühlt wirkt.

Sobald sie sich dann in hüllenlosen Sexszenen artikuliert, geht Shinohara mit der Sinnlichkeit zurück und ersetzt sie durch Fleischeslust. Tabus kennt er nur wenige, selbst Schamhaare sind zu sehen, was sonst im japanischen Kino verpönt ist. Hardcore umschifft er immer weiträumig, aber er treibt das Spiel mit dem Sex so weit, wie er nur kann. Dabei helfen ihm freilich auch die hübschen und engagierten Darsteller, die sich nicht davor scheuen, jeden Teil ihres Körpers preiszugeben.

Angeführt wird dieses Ensemble von der attraktiven Yuka Itaya (Apartment 1303), die hier eine beeindruckende, wenn auch etwas zurückhaltende Leistung zeigt. Jun Murakami (I Am an S+M Writer) verleiht seiner etwas klischeehaften Rolle Würde und Unterstützung gibts unter anderem von Saki Takaoka (Female) sowie dem ehemaligen Jugendstar und späteren Dauer-Nebendarsteller Masahiko Tsugawa (The Sun's Burial). Eine überzeugende Besetzung, die "Desire" zusätzliche Qualitätspunkte verleiht. Genau die sind auch nötig, denn es gibt auch einiges auszusetzen.

Da wäre etwa die enorme und unerklärbare Überlänge von zweieinviertel Stunden. Der Film kommt streckenweise kaum vom Fleck und eine Kürzung hätte mehr als gut getan. Und dann ist da die Geschichte. Die Eingangs gemachte Relativierung gilt: Für einen Erotikstoff mit Telenovela-Charakter gibt es durchaus Facetten. So wird der Unterschied zwischen Liebe und Lust herausgearbeitet, es geht darum, wie Frauen sich emotional in einer Männerwelt behaupten und wie ein impotenter Mann den Anforderungen dieser Welt gerade noch geschickt ausweicht - die Lust aber dennoch nicht auf Kommando abstellen kann.

Das alles ist durchaus etwas wert. Aber es erlöst noch lange nicht von den Stereotypen. Natürlich steckt Ruiko in der Liebe zu einem verheirateten Mann, natürlich ist der ältere Liebhaber von Asao ein Schwein, natürlich fällt Masami über Ruiko her, obwohl er weiss, dass er sie nicht befriedigen kann, und natürlich rastet er darob fast aus. Die "Lösung" des Problems wirkt freilich noch plumper, wenn Masami lernt, seine Befriedigung in der Lust von Ruiko zu finden, sie also auf andere Art befriedigt. Das wirkt halbgar, zumal es der Frage einfach ausweicht, wie ein impotenter Mann wie Masami seine aufgestaute Lust dennoch kanalisieren kann. Da verwischen Lust und Liebe auf nicht ganz zufriedenstellende Art.

Der wirkliche Ablöscher kommt indes erst gegen Ende, wenn das aus allem resultierende Drama völlig aufgesetzt wirkt. Aber Geschichten dieser Art brauchen wohl Drama. Und Melodrama. Und Stereotypen. Wir befinden uns schliesslich eben doch auf dem Terrain einer Seifenoper - einer hochwertigen zwar, aber nichtsdestotrotz einer Seifenoper. "Desire" geht daher auch nie als grosses Kino durch. Doch er erzählt auf visuell ansprechende, schauspielerisch solide und inhaltlich noch halbwegs zufriedenstellende Weise eine Geschichte von Liebe - und noch mehr Lust. Keine Frage: Es gibt Schlimmeres ...

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)
 


EXTERNE LINKS
 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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