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Drama
Japan 1960
Alternative Titel Taiyo no hakaba; Das Grab der Sonne; 明日の太陽

Regie Nagisa Oshima
Darsteller Masahiko Tsugawa, Kayoko Honoo, Isao Sasaki, Fzmio Watanabe, Kamatari Fujiwara

Länge 87 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 27.5.08
©  Bilder Yume, Screenshots molodezhnaja


STORY
In Kamagasaki bei Osaka, dem grössten Slum Japans, ist vom Nachkriegs-Aufschwung wenig zu spüren. Die Leute schlagen sich durchs Leben, ohne moralische Grundsätze und ohne Hoffnung auf eine sichere Zukunft. Die Prostituierte
Hanako (Kayoko Honoo) hat mit ihren Kumpels einen florierenden Handel mit Blut aufgezogen. Der militärische Extremist "Agitator" (Eitaro Ozawa) übernimmt den Schwarzhandel eines Tages jedoch, um seine Blut-Reserven für den kommenden Dritten Weltkrieg aufzustocken. Da Hanako nun kein Einkommen mehr hat, schliesst sie sich der Gang von Shin (Masahiko Tsugawa) an, dem Anführer eines rivalisierenden Prostituierten-Rings. Der zieht bald mit Hilfe eines korrupten Doktors (Kei Sato) seinen eigenen Schwarzhandel mit Blut auf. Und er freundet sich mit dem integren Takeshi (Isao Sasaki) an, der jedoch schon bald in den Sumpf von Verbrechen und Gewalt gezogen wird.

 

REVIEW
Die Beerdigung der Sonne, die hier im Titel zelebriert wird, ist gleich mehrfach symbolisch: Sie spielt auf Japan an, das Land der aufgehenden Sonne, das "Empire of the Sun", das trotz des langsam greifenden Wirtschaftsaufschwungs dem moralischen wie kulturellen Untergang geweiht ist. Regisseur Nagisa Oshima zelebriert aber auch das Ende des kurzlebigen "Sun Tribe"-Trends, der Mitte der 50er mit dem Roman "Season of the Sun" des heutigen Rechtsaussen-Gouverneurs von Tokyo, Shintaro Ishihara, eingeleitet wurde und auch bald seinen Weg ins Kino fand - angefangen mit dem Klassiker "Crazed Fruit" von 1956. Die Filme widmen sich, ähnlich wie ihre amerikanischen Ebenbilder der Marke "Rebel Without a Cause", der aufbegehrenden Jugend, die ihr Heil in Lebensfreude, Risiko und Sinnlichkeit sucht.

"The Sun's Burial" beendet nun gleich diesen Trend, indem er zwar Jugendliche zeigt, ihnen aber jegliche Unterhaltung verwehrt. Sex und Gewalt dominieren ihr Leben, sie gehören zum Bodensatz der japanischen Nachkriegsgesellschaft. Oshima gönnt seinen Protagonisten wenig Zeit zum Atmen, drängt sie in immer neue moralische Fallen und bindet ihnen seelische Fallstricke um. Dies steigert konstant den Nihilismus und auf ein gutes Ende hofft man rasch nicht mehr. Der grimmige Film ist in seiner konsequenten Düsternis ziemlich beeindruckend.

Weniger mitreissend ist indes die Story. Der episodenhafte Aufbau schränkt die Involvierung etwas ein und man bleibt auf sicherer Distanz. Zudem schleichen sich trotz bescheidener Laufzeit ein paar Längen ein, die vor allem die erste Filmhälfte belasten. Sehenswert bleibt der dritte Spielfilm Oshimas jedoch allemal, dank kraftvoller Schauspieler, spanisch angehauchtem Gitarren-Soundtrack, Mut zur Tristesse und einer beeindruckenden Inszenierung. Toll etwa die zum Einsatz kommende Handkamera, die dem Film etwas Spontanes verleiht. Noch besser sind nur die gewagten Nahaufnahmen der oft schwitzenden Gesichter, die "The Sun's Burial" Look dominieren. Clever ist auch Oshimas subtiles Spiel mit der Symbolik, etwa der langsam untergehenden Sonne oder dem Osaka-Schloss im Hintergrund, das als Symbol feudaler Macht nutzlos herumzustehen scheint.

Mit dem ebenso mutigen wie künstlerisch reifen Werk, für das Oshima von seinem Studio Shochiku fast totale Freiheit bekam, etablierte sich der Regisseur als führender Kopf der japanischen New Wave, der Nuberu bagu, der auch Filmemacher wie Yasuzo Masumura und Shohei Imamura angehörten. Schon der im selben Jahr entstandene Vorgänger Naked Youth machte die Filmwelt auf Oshima aufmerksam und sicherte ihm Studio-Unterstützung. Genau die verlor er Ende 1960 wieder, als sein kontroverses Werk Night and Fog in Japan ins Kino kam und wegen Protesten nach nur einer Woche Laufzeit wieder zurückgezogen wurde. Es war politisch zu heisser Stoff. Oshima liess sich davon nicht abschrecken: Er blieb aktiv und fordernd - nicht zuletzt mit seinem bis heute bekanntesten Film, dem 1976 entstandenen In the Realm of the Senses.

 

MEINE DVD
GB, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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