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Liebesthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Darling: A Killer Love Story...

Regie Ram Gopal Varma
Drehbuch Prawal Raman, Kusum Punjabi
Produktion Bhushan Kumar, Krishan Kumar
Songs Pritam, Hrimesh Reshammiya
Kamera Amit Roy
Choreografie Remo, Harshall, Vitthal
Darsteller Fardeen Khan, Esha Deol, Isha Koppikar, Zakir Hussain, Srinivasa Rao Kota,
Upendra Limaye, Shishir Sharma, Pupali Sanyal, Promodini,
Nisha Kothari
Länge 132 Min.

Kinostart 7.9.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 16.11.07
©  Bilder Eros, Screenshots molodezhnaja


STORY
Aditya Soman (Fardeen Khan) verdient gut, hat daheim eine schöne Frau namens Ashvini (Isha Koppikar) und einen netten Sohn. Und als wäre das nicht schon genug, vergnügt er sich auch mit seiner Mitarbeiterin Geeta Menon (Esha Deol). Doch die möchte die Affäre beenden und mit Aditya eine echte Beziehung eingehen. Der Mann zögert jedoch, er will seine Familie nicht sitzen lassen. Als Geeta ihm eröffnet, sie sei schwanger, kommt es darum zum Streit, in dessen Handgemenge Geeta ums Leben kommt. Aditya verschart sie hinter dem Haus eines Kumpels und versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Doch schon bald wird er von Visionen geplagt. Lebt Geeta noch? Quält ihn ihr Geist?

 

REVIEW
Lange Zeit hatte ich bei "Darling" das Gefühl, Ram Gopal Varma drehe seinen ersten Giallo - das sind, für alle unwissenden Leser, die italienischen Thriller der Marke Argento und Bava, die in den 70er-Jahren ihre Blütezeit erreichten und meist mit Gewalt, Horror-Lastigkeit, Sex, Fetisch und einer verzwickten Story aufwarteten. Im Falle von "Darling" gab es ein paar Hinweise, darunter der latente Fussfetisch oder das Lied, das Aditya nach Geetas Tod immer wieder hört. Und selbst wenn "Darling" kein Giallo werden würde, denn dazu ist er doch etwas zu glatt und konturlos, dann halt immerhin ein schneidiger Psychothriller, bei dem unser Antiheld durch seine Tat in den Wahnsinn abrutscht, die Tote sieht und ihr Lied vernimmt. Hoffte ich jedenfalls.

Leider ist Ram Gopal Varma aber kein subtiler Mensch. Daher verpuffen alle Hoffnungen auf einen Psychohthriller in dem Moment, als Aditya Geeta mit eigenen Augen sieht. Egal ob sie ein Geist ist, ob alles ein Trick ist oder ein Traum oder ob am Ende Aditya sich wirklich alles nur einbildet - Varmas Darstellung dessen ist so was von profan, dass es weh tut. Der Geist (nennen wir Eshas Erscheinung mal so) ohrfeigt Aditya bei jeder Gelegenheit. Und sie sitzt neben ihm, um ihre Rachegedanken auszuformulieren. Ein guter Regisseur hätte das immerhin noch unheimlich gestaltet, sozusagen das Bild vom Geist, der sich sogar beim Küssen mit der Ehefrau dazwischen drängt - ein beängstigender Gedanke. Nicht aber Varma. Er hat kein Gespür für sanften Grusel und setzt auf laute Musik und eine vorlaute Esha, die meistens nur so herumlungert und palavert.

Schade um den Auftakt, denn der hätte Potential gehabt. Varma setzt nämlich auf die gerne angewendete "du sollst nicht fremdgehen"-Formel und baut dann immerhin ansatzweise auf Psychorror. Die Schaufel, die immer wieder auftaucht, das Lied aus "Bees Saal Baad" (1962), das ständig erklingt - daraus hätte man was machen können. Rama ruinierts trotzdem. Und nicht nur er. Mitschuld ist auch sein Kameramann Amit Roy, der einmal mehr (siehe Nishabd) alles in einen ärgerlichen Blauton tüncht und dazu auch an den unmöglichsten Stellen hysterisch mit der Kamera herumfuchtelt. Der Mann gehört langsam aber sicher zurück an die Filmhochschule geschickt, wo er sein Kamerahandwerk wieder neu erlernen kann. Es steht ausser Frage, dass er ein paar schicke, moderne Kompositionen hin bekommen, aber warum immer alles derart schaukeln und hyperventilieren muss, das wissen die Geister.

Auch die Musik von Pritam und Himesh Reshammiya ist enttäuschend, die Lieder bleiben nicht hängen. Die Schauspieler schlagen sich indes bis auf Fardeen nicht schlecht, vor allem Isha Koppikar hat mich überzeugt. Varma gibt dem Ensemble aber leider nicht genug, womit es arbeiten kann. Und wenn man den Film am Ende noch einmal Revue passieren lässt, wird einem klar, dass Varma nicht erst mit dem Auftauchen des Geists alle Subtilität über Bord wirft - das Problem hat er von Anfang an. Um etwa zu illustrieren, dass Aditya ein Lustmolch ist, lässt er ihn im Maxim blättern und im Kino die sexy Tänzerin begaffe. Bei der handelt es sich übrigens um Varmas Zögling Nisha Kothari (Go, James), die zweifellos einen Körper zum Reinbeissen hat, aber nicht unbedingt für Nahaufnahmen ihrer Oberschenkel herhalten sollte. Die Dame hat nämlich Ansätze für Zellulite - absolut nichts Schlimmes, aber nicht ideal für Nahaufnahmen von unten. Während sie mit den Beinen wackelt und auf sexy macht, ist so ein Anblick etwas unvorteilhaft.

Selbst der Fussfetisch (hat Varma bei Tarantino abgeguckt?) wirkt aufgesetzt, ebenso wie die Nebenfiguren. Aber die machen immerhin Spass - allen voran der laute Cop Reddy und seine schweigsame Partnerin Matti Pandey, die Aditya immer nur prüfend anstarrt. Vielleicht die heimlichen Stars des Films, die leider am Ende unwichtig werden. Das ist symptomatisch: "Darling" ist ein nicht richtig durchdachter Schnellschuss. Es steckt viel drin, das ich mochte, und auch die Ironie, die den Film durchzieht, tut gut - daher wäre ich auch lange bereit gewesen, 2.5 Sterne zu verleihen. Aber die öden Songs, die unfreiwillig komische zweite Filmhälfte, der unglückliche Schluss und Varmas hektische Inszenierung rauben einem viel Goodwill. Immerhin ist "Darling" ein kleiner Schritt nach oben im Vergleich zu RGV-Produktionen wie Aag und Go. Liegt wohl daran, dass Varmas "Factory" hier nicht selber produzierte, er also jemand hatte, der ihm auf die Finger schaute. Bloss wohl nicht intensiv genug.

 

SONGS
1) Aa Khushi Se Khudkhushi Kar Le - "Lass uns glücklich Selbstmord begehen?" Seltsame Lyrics für einen lästigen Song mit Gaststar Nisha Kothari. Komponiert für Bhagam Bhag, aber dort nicht im Film verwendet (Shaan and Sunidhi Chauhan).
2) Tadap - 08/15-Himesh-Track, nett umgesetzt (Himesh Reshammiya, Tulsi Kumar).
3) Awwaz Koi - Sanftes Gesäusel, nur ganz kurz eingespielt (Priyadarshini).
4) Saathiya - Fades Lied mit längst veralteter Stimmenmanipulation im Refrain (Adnan Sami, Tulsi Kumar).

 

MEINE DVD
Eros International (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 4.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Nicht übel für einen Ero$-Release, aber doch noch oft mit Unschärfen und leichten Verpixelungen).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (3/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (2½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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