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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel Chocolate: Deep Dark Secrets

Regie Vivek Agnihotri
Drehbuch Vivek Agnihotri, Rohit Malhotra
Produktion Vibha Bhatnagu, Raagini Sona
Songs Pritam
Kamera Attar Singh Saini
Choreografie Remo
Darsteller Anil Kapoor, Irfan Khan, Tanushree Dutta, Emran Hashmi, Arshad Warsi,
Sunil Shetty, Sushma Reddy, Raj Zutshi, Murli Sharma, Mumait Khan
Länge 161 Min.

Kinostart 16.9.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 17.10.05
©  Bilder Eros, Screenshots molodezhnaja


STORY
London am Weihnachtsmorgen: Eine Explosion erschüttert den Hafen und reisst 30 Menschen in den Tod. Kurz darauf werden in dem Zusammenhang zwei Inder festgenommen, die auch in den Diebstahl von 20 Milliarden Pfund verwickelt sein sollen: Der introvertierte Prakash "P.P." Krishan (Irfan Khan) und die verführerische Simran "Sim" Chopra (Tanushree Dutta). Die eifrige "India Tribune"-Reporterin Monsoon (Sushma Reddy) bittet ihren Freund, den berühmten und arroganten Anwalt Krishna Pandit (Anil Kapoor), die beiden freizubekommen. Das schafft er spielend, doch danach will er wissen, was tatsächlich vorgefallen ist - und befragt die beiden in seinem Londoner Büro. P.P. erzählt von sich, Sim und ihren drei Freunden: dem Computergenie Chip (Arshad Warsi), dem Charmeur Deva (Emran Hashmi) und dem mysteriösen Rocker (Sunil Shetty). Das Quintett wollte zusammen im Musikbusiness den Durchbruch schaffen, wurde jedoch in Mord, Drogengeschäfte und Intrigen verwickelt, hinter denen eine legendäre Unterweltfigur namens Murtaza Arzai stecken soll.

 

REVIEW
"Inspired Pictures" nennt sich die Produktionsfirma von "Chocolat" zynisch. Dabei ist an diesem Thriller nun wahrlich nichts inspiriert, vielmehr handelt es sich um einen plumpen Abklatsch von Bryan Singers modernem Klassiker "The Usual Suspects". Murtaza Arzai ist die indische Variante von Keyser Soze und Irfan Khan versucht sich in der Rolle von Kevin Spacey. Leider ist das Unterfangen von Anfang an zum Scheitern verurteilt: Ex-Werbefilmer und Spielfilmdebütant Vivek Agnihotri legte mehr Wert auf gestylte Inszenierung und vergass dabei, den Plot des Vorbilds verständlich aufzurollen und seine Überraschungen zu replizieren.

Das Resultat ist ein 161-minütiger Langweiler, bei dem mir spontan nur die Reaktion einfällt, die Roger Ebert damals auf "The Usual Suspects" hatte: "To the degree that I do understand, I don't care." Er hat seine Meinung bis heute wenig revidiert und ist einer der wenigen Kritiker, der diesen Film, der sich hartnäckig in den Top 25 der imdb hält, nicht mag. Ich war nie der allergrösste Fan des Thrillers, denn Abseits von einigen coolen Quotes und dem unschlagbaren Schluss hat er ein paar ganz wenige Hänger - aber "Chocolate" schlägt er so deutlich, dass es weh tut. Das dürfte sogar Roger Ebert einsehen.

Zum einen sind die Änderungen, die Agnihotri vornimmt, völlig sinnlos. Warum ein Anwalt, statt ein Polizist die Ermittlungen leitet - keine Ahnung. Warum P.P nicht alleine im Büro Red und Antwort steht - keine Ahnung. Und warum die letzten fünf Minuten, wohl das Genialste an "The Usual Suspects", einer rabiaten Neuinterpretation unterzogen wurden, ist nicht nachzuvollziehen. Selbst die Zitate, die Agnihotri übernommen hat, darunter "The greatest trick the devil ever pulled was convincing the world he didn't exist" in Anlehnung an einen Spruch des französischen Poeten Baudelaire, setzt der Regiedebütant unbeholfen ein. Es ist traurig zu sehen, wie wenig dieser Kopierer den Sinn und die Schlauheit seines Vorbilds verstanden hat.

Aber vielleicht funktioniert "Chocolate" ja auf einer Unterhaltungs-Ebene, wenn man ihn von den Erinnerungen an "The Usual Suspects" loslöst? Nur bedingt. Er ist zum einen nicht spannend, was das Vergnügen auf über zweieinhalb Stunden doch gehörig dämpft. Und er ist nicht wahnsinnig logisch. Der ganze Mittelteil besteht aus aneinander gereihten Episoden, bei denen man sich nur fragt "gehts jetzt um Musik, ein Komplott oder einen Drogendeal?" Dass die Ereignisse andauernd durch Songs unterbrochen werden, macht den Erzählfluss auch nicht gerade konstanter.

Die Songs selbst sind Durchschnisttsware mit teilweise lästigen Lyrics ("I’m a shot of tequila") - aber ihre Visualisierung gibt etwas her. Mumait Khan darf mal wieder einen Item-Auftritt hinlegen und von Miss India 2004 Tanushree Dutta wünscht man sich, sie würde ihr nasses Pinkes nie mehr ausziehen. Das Mädel hat Kurven zum Verlieben. Schauspielern? Ach wo, bei solchen Vorzügen und sogar einem "Basic Instinct"-Moment rückt diese Anforderung in den Hintergrund. Ihr Auftritt dürfte jedenfalls besser in Erinnerung bleiben als jener in ihrem Debüt Aashiq Banaya Aapne. Ihr dortiger Partner Emran Hasmi ist hier masslos unterfordert. Ich mag Hasmi mit jedem Film etwas besser, aber hier ist er kaum wahrzunehmen. Dasselbe gilt für Sunil Shetty und Arshad Warsi, der seltsamerweise mit einer ultrakurzen Szene aus "Swordfish" eingeführt wird. Die eigentlichen Hauptrollen spielen indes Anil Kapoor und Irfan Khan - beide souverän, aber beide ohne an ihre jeweiligen Vorbilder Chazz Palminteri und Kevin Spacey heranzukommen.

Regisseur Vivek Agnihotri erklärte vor dem Release seines Films, er wolle mit "Chocolate" an die Thriller-Ära von Vijay Anand und solchen Klassikern wie Jewel Thief anknüpfen. In dem Fall bitte nochmals hinter die Bücher. Und nächstes Mal bitte nicht woanders abgucken, sondern sich etwas Neues einfallen lassen. Die Darsteller für "Chocolate" waren richtig ausgesucht, die Inszenierung war peppig, die Werbung ansprechend - doch mit solch einem himmelschreienden Skript kommt man einfach nicht weiter.

 

SONGS
1) Halka Halka Sa - Schwaches Lied in Londons Strassen.
2) Mummy Ko Nahi - Schlüpfrige Lyrics, mässiger Song.
3) Jhuki Jhuki - Item girl du jour, Mumait Khan, hat etwas Gewicht zugelegt, absolviert mit diesem ansonsten schwachen Song aber immer noch ein sexy Cameo.
4) Bheega Bheega Sa - Der Refrain ist nicht schlecht, die Rap-Einlagen fragwürdig - aber Tunashree Dutta im durchnässten Pinken zu sehen, ist alle Mühe wert.
5) Kaisi Zindagi Hai - Gutes, rockiges Stück, schwächlich inszeniert als wandelndes Musikvideo-Klischee.

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Verpixeltes Bild, plumpe Disk)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1½/5)
BBC (1/5)
Rediff.com ("Worth a bite")

 

SCREENSHOTS

 


 

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