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Tragikomödie
Südkorea 2007
Alternative Titel
Beurabo Mai Laipeu; Bravor My Life; 브라보 마이 라이프

Regie Young-hoon Park
Darsteller
Yun-shik Baek, Jun-gyu Park, Ha-ryong Lim, So-yeon Lee,
Byeong-gi Lim, Jeong-hoon Jang

Zuschauer 58'371 
Länge
120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.1.08
©  Bilder Showbox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Familienvater Min-hyuk Cho (
Yun-shik Baek) wird bald frühpensioniert. Er hat seiner Firma 30 Jahre lang im mittleren Kader treu gedient und wird von seinen Untergebenen daher als väterlicher Freund betrachtet. Zu seinem Abschied soll er darum etwas ganz Spezielles bekommen. Das Team einigt sich darauf, dass Yu-ri Kim (So-yeon Lee) mit ihm ausgehen soll, damit der Chef sich nochmals jung fühlen kann. Tatsächlich löst dies in Cho etwas aus: Er beginnt wieder zu träumen - von seiner alten Leidenschaft, dem Schlagzeug Spielen. Erst jetzt erkennt er, dass er in der Firma nicht der einzige ist, der musikalische Ambitionen hegt: Sein Stellvertreter Seung-jae Park (Jun-gyu Park) zum Beispiel spielt gern Gitarre. Mit Sicherheitschef Seok-won Choi (Ha-ryong Lim) und Chief Jong-su Kim (Byeong-gi Lim) treffen sich die beiden fortan zum spielen. Doch nicht alle wollen Cho in seinen letzten Tagen in der Firma Gutes: Sein Vorgesetzter will ihm einen faulen Deal unterschieben und der Aufsteiger Hyun-sub Jin (Jeong-hoon Jang) putzt ihn runter.

 

REVIEW
Die Pensionierung ist einer der markantesten Einschnitte ins Leben jedes Menschen. Von einem Tag auf den anderen ist man nicht mehr Teil der arbeitenden Bevölkerung. Jeder reagiert darauf anders: Manche fühlen sich alt und ausgestossen, andere suchen sich ein Hobby, manche geniessen die freie Zeit, andere gehen daran beinahe zugrunde. Umso erstaunlicher, dass es nicht mehr Filme über diesen so prägenden Moment gibt. Bedenkt man, wie viele Werke über die erste Liebe gedreht werden, ist das ein Klacks. "Bravo My Life", der auf DVD kurioserweise mit "Bravor My Life" betitelt ist und nicht mit dem zwei Jahre früher erschienenen Bravo, My Life!
verwechselt werden soll, nimmt sich der Pensionierung eines Mannes an und macht daraus einen sympathischen Wohlfühl-Film.

Min-hyuk Cho steht für die Generation von Koreanern, die das Land gross gemacht hat. Der Boom in der ostasiatischen Nation setzte später ein als hier in Zentraleuropa, wo die "Macher-Generation" die unserer Grosseltern in der Nachkriegszeit war. In Korea ist alles eine Generation versetzt. Darauf baut der Film: Chos jahrelange Arbeit wird vom jungen Jin nicht goutiert - der gehört zu einer neuen Generation. Zu einer, die von dem Aufbau profitiert, den Cho und Co. geleistet haben, und dies trotzdem nicht zu schätzen weiss. "Bravo My Life" attackiert ganz direkt dieses Schnöseltum, die Arroganz einer neoliberalen Jugend. Doch Regisseur Young-hoon Park (Innocent Steps) ist nicht primär auf Angriff aus, er ruft zur Versöhnung auf. Zum Zusammenstehen der Generationen. Und welches Mittel ist da besser geeignet als Musik?

Die vier gestandenen Herren beim Musizieren zu sehen, löst denn auch ein paar emotionale Reaktionen aus. Nicht zuletzt, weil Cho die Musik für die Familie zurückgestellt hat - und dies nie mit Verbitterung sah. Er meint zu seinem Sohn einmal "Gib deinen Traum nicht auf, bevor du einen anderen hast". Das ist eine gewitzte Variation des optimistischen "Lebe deinen Traum"-Gedankens. Cho hatte einen Traum, nämlich die Musik. Doch als seine Familie einen neuen Traum offenbarte, "wechselte" er seine Vision vom Leben aus. Und wurde so glücklich. Nun, da die Familie gediehen ist, darf er sich endlich wieder dem ersten Traum widmen.

All das wirkt klischeehaft und ist es auch. Park tischt etliche stereotype Szenen auf, manipuliert die Zuschauer mit simpler Figurenzeichnung und vertraut selbst der Dramatik um die firmeninternen Intrigen nicht richtig, denn die sind schnell wieder aus dem Weg geschafft. "Bravo My Life" hat daher wenig Ecken und Kanten - doch davon darf man sich nicht abschrecken lassen, ebenso wenig wie von der Überlänge. Denn was Park hier zwei Stunden lang vorführt, rührt bisweilen zu Tränen. Das ist nicht zuletzt das Verdienst von Yun-shik Baek (Like a Virgin), der mit eindrücklicher Präsenz und viel Würde seine Rolle meistert. Von Jun-gyu Park (The Fox Family) gibts humorvolle Unterstützung und damit nicht nur "alte Knacker" den Film bevölkern, halten So-yeon Lee (Highway Star) und Jeong-hoon Jang ihre Gesichter in die Kamera. Besonders Lee tut dies mit viel Charme.

"Bravo My Life" wird kaum irgendwo wegen umwerfender Inszenierung oder herausragender Dramaturgie gewürdigt werden - doch es ist ein in guter Weise simpel gestrickter Film, der dank charmanter Figuren und einer nachvollziehbaren Story das Herz erwärmt. Die Dialoge bergen kleine Weisheiten, der Einblick in die Wirtschaftswelt Südkoreas ist interessant und nicht zuletzt macht die Musik der Altherren-Truppe auch Laune. Kurzum: Ein klassischer Feelgood-Film eben, der sich dank seiner sympathischen Art mühelos über kleinere Problemchen hinweg schwingt.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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YesAsia (Liefert aus HK)

 

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SCREENSHOTS

 


 

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