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Abenteuerfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel
Yeh Gulistan Hamara; This Garden Is Ours

Regie Atma Ram
Drehbuch -
Produktion Atma Ram
Songs R.D. Burman
Kamera -
Choreografie -
Darsteller Dev Anand, Sharmila Tagore, Pran, Sujit Kumar, Kanan Kaushal, Lalita Pawar,
D.K. Sapru, G. Asrani, Ramesh Deo, Raj Mehra, Jankidas, Iftekhar, Johnny Walker
Länge 137 Min.

Kinostart 1972
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 12.6.08
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Armee-Offizier Vijay (Dev Anand) wird von seinem Vorgesetzten (Iftekhar) in den Nordosten Indiens geschickt. Dort soll er den Bau einer Brücke über den Fluss Tushima überwachen. Die Einheimischen in Dehing verhindern diese Konstruktion mit blutigen Angriffen. Das Volk steht unter der Fuchtel des diktatorischen Herrschers Deng Do Rami (Pran), der sein Land nicht in die indische Union eingliedern will und seine Leute daher aufhetzt. Bei einer Attacke verhaften die indischen Truppen die
angreifenden
Kämpfer aus Dehing - unter ihnen auch Soo Reni (Sharmila Tagore). Vijay macht es sich zur persönlichen Aufgabe, der jungen Frau zu erklären, dass er und die Inder in guter Absicht handeln und Dehings Zivilisation vorwärts bringen wollen. Soo Reni glaubt ihm nicht nur, sie verliebt sich in ihn! Zusammen hecken sie einen Plan aus: Während Captain Barua (Ramesh Deo) die Truppen beim Brückenbau befehligt, schleust sich Vijay mit der Hilfe von Soo Reni in Dehing ein. Kein einfacher Plan, denn der König ist misstrauisch.

 

REVIEW
"Ye Gulistan Hamara" ist schizophren bis auf die Knochen. Er beginnt triumphal mit einer Militärparade, singt danach aber das Lied der Liebe. Er verspricht Souveränität, verlangt aber doch Gleichschaltung
unter dem Dach der Mutter Indien. Regisseur Amta Ram, der jüngere Bruder der Bollywood-Ikone Guru Dutt, versucht zu viel in einen Film zu packen und scheitert an seiner eigenen Mission - oder die war ihm selbst nicht so richtig klar. Die Ausgangslage, dass es in Indien Stämme gibt, die sich nicht der Zentralregierung in Delhi unterstellen wollen, ist ein zeitloses Thema: Auch heute noch gibt es vor allem im Nordosten Regionen, die Autonomie mit Waffengewalt erkämpfen wollen. Doch dieses heisse Eisen in einen Bollywoodfilm mit Abenteuer-Unterhaltungs-Anspruch zu stopfen, war wohl nicht die cleverste Idee.

Einer, der dafür aber wie geschaffen scheint, ist Dev Anand. Der Superstar vermittelt Patriotismus stets mit einer gewissen Lässigkeit, statt der Verkrampftheit, wie es etwa Manoj Kumar oder später Sunny Deol taten. Für Anand ist alles immer ein Spiel, wenn auch eines, bei dem es um viel geht und das er bei Gelegenheit auch mit dem nötigen Respekt verfolgt. Und gerade wegen dieser Einstellung nimmt man ihm am wenigsten übel, wenn "Ye Gulistan Hamara" die Thematik aufs fast schon Dümmlichste verwässert und jeglicher politischen Glaubwürdigkeit beraubt. Es bleibt eine starke Ausgangslage, ein brennendes Thema. Doch von da an geht es thematisch nur noch abwärts.

Atma Ram erzählt nämlich von einem Bollywood-typisch überzeichneten Bösewicht, vom Dauerschurken Pran als grantigen Paradiesvogel verkörpert. Keine Fehlbesetzung, aber nahe dran. Pran schafft es, dem Kerl die nötige Aggressivität in den Augen funkeln zu lassen. Dieser böse König ist es, der sein Volk übertrieben unterjocht und gegen Indiens Dominanz kämpft. Das Volk, so der Film, werde nur von ihm gesteuert, sei im Herzen aber bereit, zum grossen Hindustan zu stossen. Dabei helfen soll Prans treuste Kämpferin, Sharmila Tagore - ein weiteres Cast-Mitglied auf der langen Liste der Fehlbesetzungen: Sharmila ist neben Sadhana und Asha Parekh die glamouröse Vorzeige-Dame der Sechziger-Jahre. Ihre Schminke und Haarschmuck sind legendär. Sie nun als einfaches Stammesmädchen zu casten, ist entweder verwegen oder albern. Tagore macht das Beste aus ihrer Rolle und in ihren bunten Kostümen sieht sie fraglos kess aus - doch richtig überzeugen will das alles nicht.

Und so geht es den ganzen Film hindurch: Man mag was, dann kratzt man sich am Kopf. Man amüsiert sich, dann lacht man unfreiwillig. Man bangt mit, dann ist man peinlich berührt. Und nebenbei seufzt man bei den Comedy-Szenen mit Johnny Walker, Asrani & Co. Politische Botschaft und Masala-Trash gehen nur selten gut Hand in Hand, wie "Ye Gulistan Hamara" beweist. Doch eben: Dev Anand schlägt sich trotzdem wacker. Ob er patriotische Lieder anstimmt, seine vielen wagemutigen Hüte vorführt oder zur Waffe greift - der fast 50-jährige  "Evergreen Hero" macht eine gute Figur. Schön auch, dass Ram statt auf Sets zu bauen lieber an Originalschauplätzen dreht, das verleiht dem Werk einen Hauch von Realismus und gibt ihm einen etwas saftigeren, erdigeren Look.

Eher mittemässig dagegen der ganze Rest in der technischen Abteilung: Die Kamera wirkt unspektakulär, die Montage ist solide, R.D. Burmans Soundtrack gehört nicht zu seinen besten. Mit dem nicht immer geglückten Mix aus Trash und Anspruch, verpackt in eine durchschnittliche Präsentation reisst der Film keine Bäume aus. Er ist brauchbar, aber nicht mehr. Zu sehen, wie Dev mit klebrigem Geflirte und kitschigem Friedensgeplänkel die revolutionäre Sharmila auf die Seite der indischen Patrioten holen will, hat durchaus auch etwas Bizarres - doch auf schräge Momente sollte man sich hierbei sowieso einstellen. Dann macht "Ye Gulistan Hamara" nämlich meistens sogar ein wenig Spass und garantiert Unterhaltung auf mittlerem Niveau.

PS: Im Song "Mera naam aao" mit Johnny Walker gab Danny Denzongpa eine Vorstellung als Playbacksänger. Den Durchbruch hinter dem Mikrophon schaffte er nicht, später etablierte er sich als beliebter Bösewichts-Darsteller.

 

MEINE DVD
Eros (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Kraftvolle Farben, oft kleinere Bildstörungen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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