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Erotikdrama
Japan 1979
Alternative Titel Akai kami no onna;
赫い髪の女

Regie Tatsumi Kumashiro
Drehbuch Haruhiko Arai nach dem Roman von Kenji Nakagami
Darsteller Junko Miyashita, Renji Ishibashi, Ako, Moeko Ezawa, Miyako Yamaguchi

Länge 73 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 8.6.10
©  Bilder Nikkatsu, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Bauarbeiter Kozo (Renji Ishibashi) und sein Kumpel vergewaltigen die Tochter des Vorarbeiters. Drei Monate später sind sie mit dem Laster unterwegs und erblicken eine mysteriöse rothaarige Anhalterin (Junko Miyashita). Sie nehmen sie mit und sie nistet sich bei Kozo ein. Schon bald entwickelt sich zwischen den beiden ein sexuelles Verhältnis. Derweil ist die vergewaltigte Frau schwanger geworden - und behauptet, Kozos Kumpel sei der Vater.

 

REVIEW
Tatsumi Kumashiro (Wet Desire, Twisted Path of Love
) gehört zu den Vorzeigeregisseuren in Nikkatsus Roman Porno-Zyklus. Doch obwohl er tatsächlich einige der besseren Erotikdramen der 70er-Jahre inszenierte, halte ich ihn für überschätzt. Viele seiner Filme sind weder sexy noch psychologisch ungeheuer tiefgründig - aber der Mix aus etwas Hirn, etwas Sex und viel Weltschmerz schien damals bei Kritikern voll einzuschlagen. So auch im Falle von "A Woman With Red Hair", der in Japan mehrere Auszeichnungen erhielt und Kritikerlob einstecken konnte. Dabei ist der Film dezidiert mittelmässig.

Als Vergleich ziehe ich Nagisa Oshimas In the Realm of the Senses heran, der ein paar Jahre zuvor entstanden ist, und sich ebenfalls auf erotische Weise einer amourösen Obsession widmet. Doch was jener Film mit visuellem Flair, ungeheurer Lust und hoher schauspielerischer Leistungsfähigkeit tat, das packt "A Woman With Red Hair" richtig profan an. Kumashiro versteht es nicht, die beiden parallel entwickelten Handlungen interessant zu machen. Und sobald der Fokus sich auf die Frau mitden roten Haaren verlagert, schleicht sich Langeweile ein.

Die Obsession der beiden wird nämlich nie spürbar. Zwar haben sie Sex wie läufige Köter, aber nie spürt man wirkliche Abhängigkeit, echtes Verlangen. Manchmal bekommt man sogar eher das Gefühl, Kumashiro sehe seine Story parodistisch. Wirklich erotisch jedenfalls kann er die Sache nicht gemeint haben, denn sexy ist der Film fast nie. Die Vergewaltigung am Anfang? Erschreckend unreflektiert und frauenfeindlich. Der Sex später im dunkeln Zimmer? Schmuddelig und unerotisch. Wenn die Akteure dann mehr über schlechte Körpergerüche sprechen oder Tampons rausholen, dann wirkt alles etwas abtörnend.

Wenn das bewusst ist, dann respektiere ich den Mut - aber der Nutzen der Aktion will sich mir nicht erschliessen. Eine unerotische erotische Obsession? Das Sexgerammel zweier Unterprivilegierter soll halt eben nicht sauber und heiss sein? Auf jeden Fall funktioniert es nicht, die Sexszenen sind öde. Und um sie herum bleibt nicht viel. Eine lieb- und leblose Romanze, plumpe Dialoge zwischen den Bauarbeitern und eben viel viel Frauenfeindlichkeit. Dass die Damen geohrfeigt und vergewaltigt werden, das kennt man aus japanischen Genreproduktionen. Doch wenn es hier unter dem Deckmantel von gehobener Erotik verkauft wird, dann sorgt es eher für Irritation.

Immerhin verkörpert Sexfilm-Star Junko Miyashita (A Woman Called Abe Sada) die mysteriöse Frau souverän. Die manisch-depressiven Anflüge ihrer Rolle sind zwar auf Dauer anstrengend, aber sie meistert sie dennoch gut. Andere Akteure haben dagegen keine Chance, vor allem nicht der fade Renji Ishibashi - der damals noch zu Nikkatsu Erotikcrew gehörte (siehe Watcher in the Attic) und sich später zum vielfilmenden Kultschauspieler mauserte. Er repräsentiert mit seinem angeödeten, plötzlich brutalen Macho-Gehabe immerhin gut den Grundton des Films.

"A Woman With Red Hair" ist nämlich oft brutal und schmerzhaft - aber weil die Inszenierung so schmuddlig ist, die Charaktere so überzeichnet sind und die Story nichts taugt, wirkt dies weniger verstörend als einfach nur kräftezerrend. Wer will schon eineinhalb Stunden lang unappetitlichen Menschen in mehr oder weniger unappetitlichem Gerammel zusehen, das in nichts mündet? Viele Kritiker der 70er anscheinend schon. Obwohl ich also in der Minderheit zu sein scheine, proklamiere ich: Tatsumi Kumashiro ist ein wichtiger Regisseur der japanischen Erotikindustrie und hat ein paar gute Filme gedreht. "A Woman With Red Hair" gehört nicht dazu.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.com (Liefert aus USA)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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