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Sci-Fi-Film

China 2019
Sprache Mandarin
Alternative Titel Liu lang di qiu; 流浪地球

Regie Frant Gwo
Darsteller Qu Chuxiao, Li Guangjie, Ng Man-tat, Zhao Jinmai, Wu Jing, Qu Jingjing

Länge 125 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 7.10.2019
©  Bilder Netflix, Screenshots molodezhnaja


STORY
In naher Zukunft droht die Sonne abzusterben. Zuvor würde sie zum Roten Giganten, der nahe Planeten verschlingen würde. Zeit also, die Erde aus der Katastrophenzone zu bringen: Die neue Erdregierung lässt 10'000 Triebwerke bauen, um den ganzen Planeten in das nächste Sonnensystem zu fliegen. Da während der Reise die Temperatur auf der Erde massiv absinkt, leben die meisten Menschen unter der Erde und halten sich draussen nur auf, um die Triebwerke am Laufen zu lassen. Doch als sich die Erde Jupiter nähert, droht sie von dessen Gravitation erfasst zu werden. Während im All der Astronaut Liu Peiqiang (Wu Jing) hofft, eine Lösung würde gefunden, legt auf der Erde sein Sohn Liu Qi (Qu Chuxiao) mit seiner Adoptivschwester Han Duoduo (Zhao Jinmai) Hand an.

 

REVIEW
China hat sich nicht nur als zentrale globale Wirtschaftsmacht etabliert, auch die Kinoindustrie hat den Anschluss geschafft - obwohl das Gewerbe noch immer unter der Fuchtel der Regierung steht und vieles streng reguliert ist. So holen auf der einen Seite Hollywood-Blockbuster wie "Avengers: Endgame" Traumzahlen am Box Office, auf der anderen Seite fahren aber auch einheimische Produktionen gigantische Umsätze rein. Und dass das Volk nach immer aufwendigeren Filmen giert, spiegelt sich auch im Output wider. Beispiel: "The Wandering Earth".

Er wurde als erstes grosser Sci-Fi-Epos propagiert, verschlang ein astronomisches Budget und avancierte denn auch nicht unerwartet zum zweiterfolgreichsten chinesischen Film aller Zeiten nach "Wolf Warrior 2". Hinter all den Zahlen steht die Kurzgeschichte "Die wandernde Erde" (2000) von Liu Cixin, die Regisseur Frant Gwo für die Leinwand aufbereitete. Dabei reisst er sich bei der Glaubwürdigkeit kein Bein aus. Die Energie, die nötig wäre, einen Planeten zu bewegen, wäre astromisch. Und das Finale rund um Jupiter ist mindestens so hirnrissig. Doch nimmt man all die gebotene Wissenschaft hin, dann funktioniert der Film wie ein Mix aus Werken wie "Armageddon," "The Day After Tomorrow" und "Sunshine". Mal eher Katastrophenfilm, mal mehr Sci-Fi.

Die Konfliktchen unter den Hauptfiguren ziehen den Film unnütz in die Länge. Natürlich ist anzunehmen, dass in dieser stressigen Situation allerlei echte Auseinandersetzungen stattfinden - auf jeder Ebene, von den Anführern bis zum kleinen Arbeiter. Aber was im Film davon gezeigt wird, hat nie richtig dramatische Kraft, sondern fühlt sich aufgesetzt an. Und da die zwei Hauptfiguren, so adrett ihre Darsteller Qu Chuxiao und Han Zhao Jinmai auch aussehen, grässlich langweilig sind, verstärkt sich dieses Desinteresse noch.

Positiv herauszustreichen wäre indes Wu Jing, der den Astronauten überzeugend gibt. Und auch auf der technischen Seite gibt es einiges zu bewundern. So sorgen die Spezialeffekte für manch staunenswerten Anblick, auch wenn die Tricks bisweilen etwas gar digital wirken und das Bild mit Pixeln überladen. Und der Soundtrack hat grosse Blockbuster-Emotionsschub-Power, selbst wenn der Komponist für einen Track bei Jóhann Jóhannssons genialem "The Beast" aus dem "Sicario"-Soundtrack stibitzt hat.

"The Wandering Earth" unterscheidet sich letztendlich nicht gross vom Big-Budget-Einerlei aus Hollywood, wenn auch nicht auf allerhöchstem Niveau. Eher so auf Roland-Emmerich-Terrain. Selbst die Angst, dass, wie bei chinesischen Filmen üblich, die Propaganda überbordet, erweist sich als unbegründet. Zwar fokussiert der Film die chinesische Seite, aber zu jeder Zeit ist klar, dass dies eine globale Anstrengung mit globalen Playern ist. Wer will kann aus dem "die Gemeinschaft zählt mehr als der einzelne"-Mantra was Kommunistisches herauslesen, aber es wäre sehr gesucht. Das Gebot der Stunde heisst hier vielmehr: Unterhaltung pur.

 


EXTERNE LINKS
 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots des Trailers mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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