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Actionthriller

Hongkong /Frankreich 2009
Alternative Titel Fuk sau; Fu chou; Gunfight; 復仇

Regie Johnnie To Kei-Fung
Drehbuch Wai Ka-Fai
Darsteller Johnny Hallyday, Anthony Wong Chau-Sang,  Lam Suet, Gordon Lam Ka-Tung,
Simon Yam Tat-Wah, Eddie Cheung Siu-Fai, Sylvie Testud, Maggie Siu Mei-Kei

Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 1.1.10
©  Bilder MegaStar, Screenshots molodezhnaja


STORY
Drei Killer (Felix Wong, Eddie Cheung, Ng Ting-Yip) strecken in Macau einen Hongkonger Familienvater nieder. Danach treffen die Kugeln seine französische Frau Irene (Sylvie Testud) und die gemeinsamen Söhne. Während die Kleinen sterben, überlebt Irene schwerverletzt. Sie bittet ihren Vater Costello (Johnny Hallyday) vom Krankenbett aus nur um eines: Rache! Der abgebrühte Ex-Killer, der als Restaurantkoch in Paris arbeitet, nimmt umgehend die Spur auf. Um sich in der fremden Stadt besser zurechtzufinden und weil sein Gedächtnis wegen einer Kugel im Kopf langsam verschwimmt, nimmt er die Dienste eines Killer-Trios an, zu dem der besonnene Kwai (Anthony Wong), der rundliche Lok (Lam Suet) und der impulsive Chu (Gordon Lam) gehören. Als Belohnung stellt Costello ihnen sein Restaurant in Aussicht. Kritisch wird die Sache für das Trio, als sie herausfinden, wer hinter den Auftragsmorden steckt: Ihr mächtiger Boss George Fung (Simon Yam).

 

REVIEW
Johnnie To hat, ebenso wie sein Landsmann John Woo, eine Schwäche für den französischen Meisterregisseur Jean-Pierre Melville. Während Letzterer dem Virtuosen unter anderem mit "The Killer" ein Denkmal setzte, schimmern Stil und Motive Melvilles des Öfteren bei To durch. Nicht zuletzt bei seiner "Killer-Trilogie", bestehend aus The Mission
(1999), Exiled (2006) und nun "Vengeance". Es handelt sich nicht um eine echte Trilogie, doch ähnliche Handlungsstrukturen, ähnlicher Stil und die beinahe identische Besetzung packen die drei zusammen. Von allen ist der neuste Beitrag nun am deutlichsten am grossen Vorbild angelehnt. Das wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass es sich um eine Coproduktion mit Frankreich handelt und Johnny Hallyday mitspielt.

Der 64-jährige Altrocker sprang, wen wunderts, für den früheren Melville-Star Alain Delon ein, und passt mit seinem nicht mehr taufrischen Gesicht und der sonoren Stimme bestens in den Part des stoischen Killers mit "Memento"-Problem, selbst wenn sein Schauspieltalent rasch an Grenzen stösst. Um ihn herum versammelt To die ganze Truppe seiner Stammstars, angeführt von Anthony Wong, Lam Suet und Simon Yam. Auch Tactical Unit-Star Maggie Siu guckt als Polizistin vorbei und in Kleinstrollen erspäht man so manch bekanntes Gesicht. Hallydays Tochter spielt mit Sylvie Testud ("Jenseits der Stille") der zweite europäische Star und sie kriegt gleich zu Begin ihren grossen Moment, als die Killer brutal die Wohnung stürmen.

Das zentrale Wort ist "brutal". Den Gatten pustet es mit einem Schuss durch die Wohnungstür weg, Blutfontäne inklusive. Danach gehts der Mama an den Kragen - und absolut eiskalt den Kindern. Innert Sekunden freut man sich da auf die Rache, denn die Schurken machen es einfach, sie zu hassen. Das gilt ganz besonders für den genüsslich schmierigen Simon Yam. Doch der Fokus liegt auf seinen Gegnern. Die verbrüdern sich in ähnlicher Weise wie in den "Vorgängern" à la Exiled, suchen gemeinsam Waffen aus, essen zusammen, philosophieren ein wenig und schlendern cool durch die Gegend, meist in einem hochinteressanten Winkel zueinander angeordnet. Schaut etwa der eine Richtung Kamera ist der zweite 90° gedreht und der dritte steht 45°. Das muss nicht aufs Grad stimmen, doch To geniesst das durchchoreografierte Arrangieren seiner Figuren.

Der Tiefgang erschöpft sich dabei in pop-philosophischen Diskursen, etwa darüber, ob der Gedächtnisverlust von Costello den Sinn der Rache nicht ad absurdum führt. Da hätte Tos Standard-Drehbuchautor Wai Ka-Fai durchaus noch ein paar Minuten länger verweilen können, statt uns mit weiteren Klischeesituationen abzuspeisen. Denn das Skript ist alles andere als eine Offenbarung, vielmehr scheint Wai darauf aus zu sein, die oben zusammengefasste Trilogie thematisch nicht gross auszuweiten. Ein französischer Held muss als Variation genügen. Der Rest sind coole Kerle, schicke Slow-Motion, Drehort Macau, elegante Bildgestaltung, gepflegte Montage, Killer-Small-Talk, kollegiale Loyalität und natürlich hochstilisierte Schiessereien mit viel Heroic Bloodshed.

Ich für meinen Teil mag das. Von Tos Filmen waren The Mission und Exiled stets zwei meiner Lieblinge, während ich den Hongkong-Meister sonst für eine Spur überschätzt halte. Mein Respekt für To blieb aber stets erhalten, nicht zuletzt dank Filmen wie diesem. "Vengeance" ist nicht sein intelligentester, nicht sein innovativster, und gegenüber seinen zwei Partnerwerken auch etwas weniger dramatisch und intensiv - aber niemand dreht nächtliche Gangster-Coolness besser als To. Und kaum einer huldigt Jean-Pierre Melville (und im Vorbeigehen auch noch ein wenig Sergio Leone) schöner als er. Ich für meinen Teil hätte also nichts dagegen, wenn es nicht bei einer losen Trilogie bleibt, sondern Tos geplantes Remake von Melvilles "Le cercle rouge" den kühlen Killer-Chic weiterführt. Lieber ein Best-of-To als gepflegte Langeweile wie in Sparrow und Linger. Darum gibts auch noch nen halben Bewertungsstern als Goodwill-Geschenk.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch/Englisch/Französisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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