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Drama
Japan 2008
Alternative Titel Kyuka; 休暇
Regie Hajime Kadoi
Drehbuch Dai Sako nach einer 
Kurzgeschichte von 
Akira Yoshimura
Darsteller Kaoru Kobayashi, Hidetoshi Nishijima, Nene Otsuka, Ren Osugi, 
Shuuji Kashiwabara, 
Shun Sugata, Go Riju, Hajime Tanimoto, Shusei Uto, Lily, Hideo Sakaki, Ryoko 
Takizawa
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
| . |  | . |   |    | . | 
 ©  
Text Marco, molodezhnaja 20.2.10
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Text Marco, molodezhnaja 20.2.10
©  Bilder Joint, Screenshots molodezhnaja
STORY 
Toru Hirai (Kaoru Kobayashi) hat die besten Jahre hinter sich. Nun soll die 
Heirat mit der jüngeren Mika (Nene Otsuka) ihm neuen Lebensmut geben, auch wenn 
ihr Sohn Tatsuya (Shusei Uto) den neuen Papa bisher noch zwiespältig betrachtet. 
Ein Heiratstermin steht bereits. Um sich eine einwöchige Hochzeitsreise zu 
gönnen, braucht Hirai Urlaub, was bei seinem Job schwierig ist: Er arbeitet im 
Todestrakt eines Gefängnisses. Dort soll nach drei Jahren erstmals wieder eine 
Exekution stattfinden, zu der sich Hirai freiwillig als "sonaeyaku" meldet - dem 
Mann, der den Todeskandidaten nach dem Erhängen an den Beinen hält und dafür 
sorgt, dass das Genick bricht! Der Häftling heisst Shinichi Kaneda (Hidetoshi 
Nishijima). Er ist ein schweigsamer Maler, der von Hirai und seinen Kollegen, 
darunter der junge Otsuka (Shuji Kashiwabara), der alte Sakamoto (Shun Sugata) 
und der erfahrene Mishima (Ren Osugi), geachtet wird. Daher setzt Hirai seine 
Aufgabe immer mehr zu. Doch er braucht die Ferien.
REVIEW
 
    
Ein Film so fröhlich wie eine Beerdigung, so 
aufbauend wie ein Suizid: "Vacation" ist Kino der grimmigsten und 
deprimierendsten Art. Bis auf ein zwei ganz kleine Schmunzler in Szenen mit den 
Wärtern gibt es hier keinen Humor. Und bis auf die letzten Filmminuten keine 
Erlösung von dem Mechanismus, der im Tod eines Verurteilen enden wird. Wir 
wissen das, die Wärter wissen es, und bald ahnt es auch der Gefangene. Die 
Stimmung ist lähmend schwer und vor allem unsichtbar bedrohlich. 
Seine zweite Regiearbeit basierte Hajime Kadoi auf einer Kurzgeschichte von Akira Yoshimura (1927-2006), dessen letzte Adaption der preisgekrönte The Eel war. Die Story an sich ist der Vorlage entsprechend eher dünn und besteht aus zwei Handlungssträngen: jene im Knast und jene, die Hirai mit seiner zukünftigen Familie zeigt. Wichtiger als die Geschichte an sich ist der Szenenaufbau, ist die Atmosphäre. Etliche Sequenzen dauern länger als sie sollten, und werden gerade so gewollt zur Qual. Wenn etwa die Schwester Kaneda besucht und die beiden minutenlang sich schweigend gegenübersitzen, getrennt durch die Glaswand.
Viele der gezeigten Rituale wirken extrem kalt. Das beginnt schon mit der Eröffnungs-Montage, in der gesichtslose Beamte die Exekution festlegen und den Tod Kanedas abstempeln. Danach spielen viele Szenen in den kühlen, weiss-grauen Gängen des Todestraktes oder gleich in der kleinen Zelle des Verurteilten. Keine Blumen, keine Bilder, kein Leben. Als sei der Tod dort bereits eingetreten. Nur die Zeichnungen Kanedas bringen ein wenig Abwechslung, ein paar runde Linien in den geradlinigen Räumen.
Die Distanz wird noch dadurch gesteigert, dass wir nicht viel über die Figuren wissen. Warum etwa Kaneda verurteilt wurde bleibt offen. Auch über Mika wissen wir nicht viel, nur dass ihr Gatte verstorben ist. Und der Sohn malt gerne. Das bringt eine kuriose Parallele hervor, schliesslich ist auch Kaneda ein Maler. Und wenn Hirai nach der Exekution zum Buben "sorry" sagt, kommt sogar der Verdacht auf, Kaneda könne der Ex-Mann von Mika und Vater des emotional gelähmten Tatsuya sein. Der Film setzt es nicht darauf an, dass man diese Ahnung danach mit "ja, so ist es" oder "so ist es nicht" beantworten kann, aber er stellt Hinweise in den Raum, die einen zumindest spekulieren lassen.
Und selbst wenn der Verurteilte nicht der Vater ist - schockierend und deprimierend ist das Ganze auch so. Dabei geht es Kadoi nicht einmal per se um die Verurteilung der Todesstrafe. Er prangert auch nicht direkt die Justiz an, wie es etwa I Just Didn't Do It tat. Es geht nur darum, die Auswirkung auf die Betroffenen zu zeigen: Auf den Sträfling, der in den letzten Minuten seines Lebens dem eisigen Protokoll unterworfen ist und Gefühle verarbeiten muss, die man sich gar nicht vorstellen kann. Aber eben auch auf die "Henker", die damit leben müssen, einen Menschen in den Tod geschickt zu haben.
Kaoru Kobayashi (Tokyo Tower) spielt den leidenden Wärter reserviert und unterkühlt, aber man spürt stets seine Ängste. Dasselbe gilt für Hidetoshi Nishijima (Freesia - Bullet over Tears), der anfänglich gelassen scheint, doch mit dem Näherrücken des Termins eine ganze Bandbreite der Emotionen durchlebt. All dies zeigt "Vacation" so nüchtern wie nur möglich. Manchen Zuschauern dürfte er daher etwas spröde oder gar öde vorkommen. Doch er erzeugt mit seiner Unterkühltheit und den unerschütterlichen, langen Shots eine bemerkenswerte Kraft.
Und am Ende gibts immerhin Hoffnung auf einen Neuanfang. Dass Hirai, der selbst wie in einem Todestrakt lebte und dessen Existenz nur aus Langeweile und Wiederholung bestand, neue Energie findet. Nach fast zwei Stunden voller Depro-Dröhnung nimmt man auch die kleinsten positiven Gesten als Verbesserung und Glück wahr - etwa wenn der Bub Hirai anlächelt. Oder eine Zeichnung der neuen Familie anfertigt. Das mag etwas Kitsch am Ende eines dunkeln Ganges sein, doch wir (und die Figuren) haben es verdient. Ein beachtlicher Film, ebenso präzise wie vage, ebenso simpel wie dicht, ebenso distanziert wie eindringlich. Mit Längen und zu kühlen Momenten sicherlich, aber lohnend allemal.
MEINE 
DVD 
Taiwan, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch  5.1 mit englischen  und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN 
Yesasia 
(Liefert aus HK)
 
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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