> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> 2008
> THE TENDER THROBBING TWILIGHT

 


 

Erotikkomödie
Japan 2008
Alternative Titel
Tasogare; Liebestoll ins Abendrot; Dämmerung; たそがれ

Regie Shinji Imaoka
Darsteller Masaru Taga, Yasuko Namikibashi, Kyoko Hayami, Kenji Yoshioka, Kanako Kotani

Länge 64 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 28.2.09
©  Bilder Rapideyemovies, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im Supermarkt guckt der
der 65-jährige Funakichi (Masaru Taga) einer jungen Frau unter den Rock. Dafür wird er erst vom Manager gemassregelt, danach von seiner Tochter, die meint, er solle sich seinem Alter entsprechend benehmen. Doch das möchte Funakichi nicht: Er steht noch voll im Saft und will seine Sexualität ausleben. Dazu schläft er immer wieder mit einer Bardame und flüchtet sich mit seinen alten Kumpels in Sexgeschichten. Bei einem Treffen alter Klassenkameraden trifft er auf Kazuko (Yasuko Namikibashi), seine erste Liebe. Sie ist mittlerweile verwitwet. Dasselbe Schicksal blüht auch Funakichi, dessen Gattin bald an Krebs stirbt. Das öffnet eine neue Chance für die sexuell zurückgezogene Kazuko und den Schwerenöter Funakichi.

 

REVIEW
Trotz downloadbarer Erotik im Internet sind die Pink-Filme im japanischen Kino noch immer populär. Die einstündigen, mit Sex angereicherten und billig produzierten Werke bieten Regisseuren eine wahre Spielwiese, wenn es darum geht, Genres zu erkunden oder Grenzen auszuloten. Egal ob Horror, Comedy, oder Tragik - alles lässt sich in der Welt der Pink-Filmer zu einem Erotikstoff verarbeiten. Viele Produktionen sind schlicht Ramsch, andere dagegen so gut oder speziell, dass sie international Aufsehen erregen.

Zu letzteren gehört "Tasorage", der in Deutschen Kinos als "Liebestoll im Abendrot" und international als "The Tender Throbbing Twilight" lief. Inszeniert von Shinji Imaoka (Frog Song, Despite All That), der einer der "7 Glücksritter" des modernen Pinkfilms ist, paart er Komödie und Drama zu jeder Menge Sex. Zur erotischen Stimulation taugt er nicht besonders gut, zumal die Protagonisten Rentner sind. Doch anders als bei westlichen Alterssex-Filmen, die mit ihren Erotikszenen oftmals ein Tabu regelrecht einreissen wollen, bleibt Imaoka völlig nüchtern. Daher sind auch die sinnlichen Szenen weniger aufregend oder schockierend, als einfach nur liebenswert.

Etwas weiter geht Imaoka bei jüngeren Liebhabern, etwa in einer Szene, in der er mit einem expliziten Oralsex-Spiel nur darum durchkommt, weil es gegen starkes Gegenlicht gefilmt ist. Für die Älteren ist dagegen ein reichhaltiges Spektrum von amüsantem bis rührendem Sex vorbehalten. Bewegend und kurios etwa, wenn Funakichis Frau, die wohl ein ziemlich biederes Leben geführt hat, im Totenbett dem Gatten ins Ohr flüstert, er solle ihre "Muschi berühren". Was schlüpfrig klingt, ist ein bemerkenswerter Akt später Intimität. Kurz darauf ist die Frau tot.

Auch Funakichis Uhr tickt, seine Potenz wird nicht ewig halten. Doch bevor alles aus ist, will er die wie seine Frau verschlossene Kazuko glücklich machen. Auch das Anlass für einige gewitzte und ehrliche Szenen. Imaoka filmt alles stets aus nüchterner Distanz, aber nahe dran an seinen Figuren. Genre-bedingt drehen sich die Dialoge meist nur um Sex, doch selbst so sind sie von ansprechender Ehrlichkeit und Direktheit. Es geht weniger darum, ein Tabu zu brechen, als zu hinterfragen, warum es überhaupt ein Tabu sein soll. "The Tender Throbbing Twilight" wird so zum satirischen Kommentar über den japanischen Schamzwang.

Was den Film vom erotischen Problemfilm zu einem sehenswerten Werk macht, sind Ironie und Leichtigkeit. Witzig etwa, wie das Bestattungsfoto von Funakichis an Krebs verstorbener Frau sie mit Zigarette im Mund zeigt. Hübsch auch, wenn in einer Sequenz die Altersstruktur umgedreht wird und Kazukos Sohn sie massregelt, weil sie so spät aufkreuzt und ihren Lover nach Hause bringt. Der Film hat, das klingt bei einer Laufzeit von 64 Minuten fast schon seltsam, auch einige Längen im Mittelteil. Das Fehlen von Musik und die absichtlich sterile, und daher überhaupt nicht prickelnde Nachvertonung machen den Film zudem etwas mühsam. Doch solchen Mankos zum Trotz ist dies ein unverkrampftes und überraschend würdevolles Kleinod im Pink-Kino, das mal wieder zeigt, wie viel Potential in dieser urjapanischen Kino-Tradition steckt.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Deutsch 5.1 und Japanisch 2.0 mit deutschen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.de (Liefert aus D)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7