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Thrillerdrama
Südkorea 2006
Alternative Titel Tajja; The War of Flower; War of Flowers;
타짜

Regie Dong-hun Choi
Drehbuch Dong-hun Choi nach dem Comic von Yeong-min Ha
Darsteller Seung-woo Cho, Hye-su Kim, Yun-shik Baek, Hae-jin Yu, Eung-su Kim

Zuschauer 5'440'357
Länge
140 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 16.3.07
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Goni (Seung-woo Cho) verliert alles Geld, das er sich von seiner Schwester geliehen hat, bei einer Partie Hwatu. Er merkt, dass der schurkische Mu-seok, ein Handlanger des Gangsterbosses Kwang (Eung-su Kim), ihn betrogen hat. Während seiner Mission, sich das Geld zurück zu holen, trifft Goni auf den Meisterspieler
Gyeong-jang Pyeong (Yun-shik Baek), neben Agwee (Yun-seok Kim) und One Ear einer der drei grössten Hwatu-Spieler Koreas. Goni wird Pyeongs Schüler und lernt dabei die verführerische Madame Jeong (Hye-su Kim) kennen. Die beiden formen ein Team und nehmen andere Spieler aus. Da wird Pyeong getötet. Goni vermutet Agwee hinter der Tat und schwört Rache, auch wenn das ihn ebenso in Gefahr bringt wie seine Geliebte Hwa-ran (Su-kyeong Lee).

 

REVIEW
Edel bis zum Gehtnichtmehr inszeniert, aber inhaltlich etwas dürftig: So präsentiert sich "Tazza", der mit 5.4 Millionen Zuschauern (andere Quellen sagen 6,8 Millionen) zweiterfolgreichste koreanische Film 2006 hinter The Host. Regisseur Dong-hun Choi hat mit seinem Erstling The Big Swindle bereits Erfahrungen im Bereich des gestylten und verzwickten Thrillers gesammelt, diesem Metier bleibt er treu und taucht, basierend auf einem Comic von Yeong-min Ha (Hammer Boy), in die Welt der Spieler und Glücksritter ein - ein seltenes Umfeld für einen koreanischen Film und daher von Grund auf reizvoll. Doch Choi ist mehr darauf bedacht, einen Neo-Film-noir zu drehen, als eine spannende Geschichte zu erzählen. So fasziniert der bluesige Soundtrack, das relaxate Spiel der Akteure und die ungeheuer schicke Bildsprache - doch es fehlt an Zuspitzung, an einer ausgeklügelten Dramaturgie. Der mit 140 Minuten etwas lang geratene Film wirkt daher oft episodisch.

Die Vorzeichen sind in meinem Fall auch nicht gerade gut: Ich bin nicht der grösste Noir-Fan, im Allgemeinen gefallen mir Noir-Hommagen fast besser als "the real deal". Hier sucht Choi den Weg eines Neo-Noirs und meine Faszination hält sich deshalb mehr in Grenzen als bei Noir-Liebhabern. Das hier Gebotene ist mir einfach zu kühl, zu distanziert, zu aufgeblasen, um voll zu involvieren. Das andere Problem ist mein kultureller Background: Ich kenne weder das mit Blumenkarten gespielte Game Hwatu noch den koreanischen Slang, den die Untertitel nie richtig wiedergeben können. Gerade Letzteres ist schade, denn ein Bogart ist auch nur so gut wie seine doppeldeutigen Sprüche, ein Neo-Noir wie "Brick" oder "Grifters" auch nur so clever wie seine Wortspiele.

Dass ich die Spielregeln nicht kenne, ist hingegen das kleinere Übel. Ich habe auch Poker nie ganz kapiert und trotzdem meine Freude an einem spannend inszenierten Pokerspiel. In "Tazza" dagegen, der Titel ist übrigens ein Slang-Ausdruck für einen Top-Zocker, sind die Spiele nicht sonderlich spannend, auch wenn Choi mit ultra-schnellen Schnitten, Framing-Tricks und Split-Screen Dynamik hineinzubringen versucht. Das gibt den Szenen ein jazziges Feeling, aber spannend werden sie trotzdem nie. Und das gilt traurigerweise für den ganzen Film: Weil einem die Charaktere egal sind, die Distanz stets gewahrt bleibt und die Dramaturgie etwas orientierungslos scheint, kommt echter Suspense gar nie auf. Alles wirkt gekünstelt und konstruiert, aber nicht wirklich auf clevere Weise.

Wenn sich das nun nach einem Verriss anhörte, dann sorry -  das täte dem Werk unrecht: An den exquisiten Bildern kann man sich nämlich kaum satt sehen, die Schauspieler um Seung-woo Cho (Marathon, Love Phobia), Yun-shik Baek (Art of Fighting) und die unbezahlbar gute Hye-su Kim (Red Shoes), die vollen Körpereinsatz zeigt, sind eine Wucht, es knistert oft, die Dialoge sind cool, die Gewaltszenen präzise eingefügt und die Inszenierung an sich richtig energiegeladen. "Tazza" ist ein Film, den man in einer Diskussionsrunde am liebsten mit einem Fingerschnippen umschreibt. Er ist lässig, er ist hip, er hat Schmiss. Leider ist er auch etwas überschätzt, was schon für The Big Swindle galt und diesmal sogar noch deutlicher, angesichts des Erfolgs bei Kritik und Publikum. Denn gut ist "Tazza" allemal, bloss kein Meisterwerk. Da guck ich mir doch lieber Guy Ritchies "Lock, Stock and Two Smoking Barrels" an, bei dem der Plot auch verzwickt ist, aber eine Richtung und ein Ziel hat. Bei "Tazza" sind die Einzelszenen und Episoden toll, aber der rote Faden durch sie hindurch, bleibt oft unsichtbar. Und abgesehen vom flotten Auftakt und dem emotional funktionierenden Finale hängt der Film hie und da auch etwas durch.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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YesAsia (Taiwanesische Fassung)

 

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Hancinema

 

SCREENSHOTS

 


 

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