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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Tathastu: So Be It

Regie Anubhav Sinha
Drehbuch Yash-Vinay
Produktion Nitin Manmohan
Songs Vishal & Shekhar
Kamera Ravi Walia
Choreografie Baba Yadav
Darsteller Sanjay Dutt, Amisha Patel, Jayapradha, Gulshan Grover, Amit Divatia
Länge 113 Min.

Kinostart 12.5.2006
Trade classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 10.6.06
©  Bilder Viva / Sahara One, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ravi Rajput (Sanjay Dutt) ist ein fleissiger Mechaniker, bei seinen Freunden wegen seiner Freundlichkeit und Loyalität hoch angesehen. Seine Ehefrau Sarita (Amisha Patel) liebt ihn genauso wie sein Sohn Gaurav (Yash Pathak). Eines Tages bricht der Bub bei einem Baseballspiel auf dem Feld zusammen und muss in die Klinik. Nur knapp gelingt es Ravi, die 30'000 Rupien für die Behandlung aufzubringen. Dann teilt der Arzt (Darshan Jariwala) dem Ehepaar Rajput die vernichtende Diagnose mit: Gaurav hat ein schwaches Herz und wird nur noch kurze Zeit leben. Die einzige Rettung ist eine Herztransplantation. Doch die kostet 1,5 Millionen Rupien - und der Kleine ist nur für eine halbe Million versichert. Als Ravi es nicht schafft, das Geld zusammen zu bringen und erst noch ein Politiker Vorrang beim Spenderherz bekommen soll, verbarrikadiert er sich im Spital und nimmt 30 Menschen als Geiseln. So will er die Operation
erzwingen
. Draussen machen sich die Polizisten des eiskalten Deputy Commissioners (Gulshan Grover) schussbereit.

 

REVIEW
Nach seinem gestylten Actionreisser Dus schaltet Regisseur Anubhav Sinha mit "Tathastu" einen Gang zurück: Es handelt sich bei seiner vierten Regiearbeit um ein Drama, basierend auf dem Denzel-Washington-Streifen John Q. Der Plot bleibt ganz nahe am Vorbild und wurde nur minimal für ein Bollywood-Publikum modifiziert. Da das Original schon ziemlich klebrig war, stellt die Transformation in ein Bollywood-Rührstück eigentlich keine schlechte Idee dar, doch Sinha schafft es nicht, daraus Kapital zu schlagen: Er inszeniert fahl, erzählt vorhersehbar und leidet unter ein paar schlechten Casting-Entscheidungen. Doch am problematischsten ist das Umfeld: "John Q" erschien zu einer Zeit, als in Amerika die Debatte zur Gesundheitsreform einen Höhepunkt erreicht hatte. Er kam exakt zur richtigen Zeit. In Bollywood hingegen haben Filme, welche die Korruption der Behörden anklagen, jahrein jahraus Hochkonjunktur. Aus dieser Masse sticht "Tathastu" in keiner Weise heraus. Vielmehr langt man sich mit einem gelangweilten "schon wieder?" an den Kopf. 

Nur einer schafft es, den Film nicht gänzlich absacken zu lassen: Sanjay Dutt. Er ist zwar kein Denzel Washington, zumal Sanjays Mimik eher zur steinernen Art gehört, doch ähnlich wie sein Hollywood-Original schafft es Dutt, gleichsam den leidenden Vater und den engagierten, ja aggressiven Vater zu verkörpern. Nur wenn ein Schauspieler beide Qualitäten aufweist, gelingt der Part. Sieht man von der überlangen Schlussrede und ein paar schwerfälligen Momenten ab, meistert Dutt die Aufgabe jedenfalls vorzüglich.

Anders Amisha Patel. Ich mag voreingenommen sein, da ich mit der Dame nichts anfangen kann, doch wenn sie in dem emotionalen Moment, als die Ärzte die Diagnose verlesen, zu heulen beginnt, musste ich lauthals lachen. Gott ist die schlecht. Regisseuren sollte strickt verboten werden, Amisha Patel in melodramatischen Rollen einzusetzen, denn ihr Heulen ist etwas vom Künstlichsten, was man auf der Leinwand erleben darf. Zum Glück setzt Sinha sie nur moderat ein, doch jede Amisha-Minute ist eine zuviel. Auch der Sohnemann ist nicht wirklich gut und Gulshan Grover, durchaus souverän, kommt nie an sein "John Q"-Gegenstück Robert Duvall heran. Überzeugen kann im Cast höchstens noch Jayapradha als integre Ärztin.

"Tathastu" ist aber nicht nur auf schauspielerischer Ebene durchzogen, sondern beinahe in jedem technischen Punkt ebenso: Die bläuliche Bildsprache, die einen Dus vielleicht noch cool machte, wirkt hier bemüht. Die Lieder sind unnötig und, sieht man vom Qawwali "Allah O Ali" ab, auch nicht gerade gut. Der Schnitt lässt zu wünschen übrig, da etliche Szenen zu lang laufen. Letztendlich bleibt die Frage der Moral. Schon "John Q" ist diesbezüglich nicht ganz sauber, doch "Tathastu" geht noch einen Schritt weiter und macht aus Ravi einen Überhelden, dem es nachzueifern gilt. Das macht auch die Schlussszene deutlich, die ich nicht spoilern darf, die aber im Original härter ausfiel.

Völlig verrupfen möchte man einen Film wie diesen natürlich nicht, da er von kompetenten Leuten gedreht wurde, emotional durchaus auf der richtigen Klaviatur spielt und mit Sanjay Dutt einen talentierten Star aufweist. Doch da es an Originalität ebenso mangelt wie an Glaubwürdigkeit und Spannung, bleibt ein schales Gefühl zurück und Enttäuschung macht sich breit. In einem solchen Fall ist man mit dem Original besser bedient - selbst wenn es auch nicht gerade der Knüller war.

 

SONGS
1) Kab Subhana Hue - Softes, passables Lied.
2) Allah O Ali / Hawa Ko Teewar - Eingängiges Qawwali-Stück (Hamsar Hayyat)
3) Kab Subhana Hue II - Reprise

 

MEINE DVD
Viva (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (
Mässiges Bild, viele Unschärfen bei Bewegungen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1½/5)
BBC (3/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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