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Abenteuerfilm
China 2014
Sprache Mandarin
Alternative Titel Zhi qu weihu shan; Die letzte Schlacht am Tigerberg; 智取威虎山

Regie und Drehbuch Tsui Hark
Darsteller Zhang Hanyu, Tony Leung Ka-fai, Lin Gengxin, Yu Nan, Tong Liya

Länge 137 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 12.2.2016
©  Bilder Koch Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
Nordostchina im Winter 1946: Es herrscht Bürgerkrieg, Banden dominieren die Region. Die Volksarmee-Einheit von Captain Shao Jianbo (Lin Gengxin) soll ein kleines Dorf vor den Angriffen der Bande von Lord Falke (Tony Leung Ka-fai) schützen. Der hat sich mit seinen Schergen in der Festung auf dem Tigerberg verschanzt. Da es dort kein Eindringen gibt, schmiedet der Soldat Yang (Zhang Hanyu) einen Plan: Er will das Vertrauen der Falke-Bande erschleichen und die Festung so infiltrieren.

 

REVIEW
Tsui Hark ist zurzeit wieder voll drin in dem, was er schon in den 90ern gerne machte: Grossspurige Abenteuerfilme, mal historisch angehaucht, mal phantastisch, mal beides. Hauptsache die Schauwerte stimmen - siehe Detective Dee oder Flying Swords of Dragon Gate. Oder nun auch bei "The Taking of Tiger Mountain". Bei den chinesischen Zuschauern kam jener sehr gut an, der Film spielte 150 Millionen Dollar ein und avancierte zum zehnterfolgreichsten einheimischen Produktion aller Zeiten. An mir indes ging die Show etwas vorbei ...

Das liegt vielleicht schon an der Vorlage, dem Debütroman von Qu Bo (1923-2002). Der entstand in der Mao-Zeit und wurde zu einem populären Propaganda-Eckpfeiler. Natürlich auch zuvor schon verfilmt, und zwar als Pekingoper, die hier kurz in der Rahmenhandlung zu sehen ist. Die Entstehungszeit erklärt, warum die Banditen mit den Kuomintang verbündet sind und die Soldaten der Volksarmee als Helden auftreten. Nicht per se ein Problem, wenn das Ganze nicht einen so patriotisch-propagandistischen Mief mit sich bringen würde.

Das indes ist nur ein nebensächliches Problem des Films. Weit schwerer wiegt der Umstand, dass alles so distanziert und künstlich wirkt. Nie fiebert man mit einem Soldaten wirklich mit, nie war ich emotional involviert in ein Schicksal. Tsui inszeniert nämlich zu comichaft, mit zu vielen Tricks und künstlichen Sets. Für einen Film, der in der Geschichte fusst, ist das nicht das geschickteste Vorgehen. Es fehlt entweder an Phantastischem, um den Film komplett in jene Domäne zu manövrieren, oder an Realismus, um eher historisch zu bleiben. So wie der Film ist, fällt er etwas zwischen Stuhl und Bank, halb ernstgenommen, halb belächelt.

Dann dauert auch noch episch lange, wenn man eh schon nicht voll involviert ist. Die ebenso unnütze wie peinliche Rahmenhandlung hätte zum Beispiel spielend rausgeschnitten werden können. Sie diente wohl nur dazu, ein modernes Publikum wieder an diese klassische Geschichte zu bringen. Ein plumpes Vorgehen, und absolut unnötig, denn Zuschauer schaffen es auch ohne expliziten Jetzt-Bezug, eine historische Geschichte anzuschauen, das haben weiss Gott schon viele Filme bewiesen.

Im Kern würde hier ein Kriegsabenteuer à la Alistair Maclean drin stecken. "Where Eagles Dare", 1968 verfilmt mit Richard Burton und Clint Eastwood, kommt etwa in Erinnerung. Doch Tsui schafft es nicht, deren kernigen Geist wiederzubeleben. Was er schafft, sind Schauwerte. Und er gab Tony Leung Ka-fai die Anweisung, seine Schurkenrolle völlig zu übertreiben (Hakennase und Buckel inklusive) – so ist wenigstens eine Figur interessant. Doch Lord Falcon personifiziert eben auch das Dilemma des Films: Ein Comic-Charakter in einem überernsten Historienfilm. Passt nicht recht. Packt nicht recht.


 


EXTERNE LINKS
 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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