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Tragikomödie
Japan 2009
Alternative Titel Shinboru; しんぼる

Regie und Drehbuch Hitoshi Matsumoto
Darsteller Hitoshi Matsumoto, David Quintero, Luis Accinelli, Lilian Tapia, Adriana Fricke

Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 27.11.2012
©  Bilder Rapideyemovies, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der schweigsame mexikanische Wrestler "Schneckenmann" bereitet sich auf einen schicksalhaften Kampf vor. Derweil hat ein Mann (Hitoshi Matsumoto) ganz andere Probleme: Er wacht in einem weissen Raum ohne Ausgang auf. Völlig ahnungslos, wie er hergekommen ist, und was er tun soll. Da tauchen im ganzen Raum die Genitalien von Engelsknaben-Figuren auf, die sich aktivieren lassen. Jeder kleine Penis löst etwas anderes aus. Gegenstände. Essen. Ja sogar Türen. Wie kommt der Mann frei?

 

REVIEW
Zwei Jahre nach seinem Filmdebüt Big Man Japan setzt der Komiker Hitoshi Matsumoto zum Nachschlag an und serviert mit „Symbol“ ein mindestens so kurioses Filmmenü, noch reichhaltiger an Ideen, aber vielleicht etwas weniger fokussiert in der Zubereitung. Zu lieben gibt es viel. Etwa das Setting der Hauptgeschichte, welches zu gleichen Teilen an "Cube" und an Stanley Kubricks Klassiker "2001 - A Space Odyssey" erinnert. Aus dem weissen Raum scheint es lange Zeit keinen Ausweg zu geben und die sich daraus entwickelnden Szenen sind ebenso existentialistisch wie komisch. Wo sonst kann man über Einsamkeit und Ausweglosigkeit sinnieren, und sich gleichzeitig durch absurdeste Bilder amüsieren?

Beispiele dafür gibt es einige - ohne damit zu viel zu verraten. Etwa die Kinder-Penisse, die als Schalter funktionieren. Das Sushi ohne Sojasauce. Oder der mehrfachwiederkehrende Hund, dessen Auftauchen jedes Mal Schock und Lacher auslöst. Überhaupt arbeitet Matsumoto genussvoll mit Repetition, manche Szenen werden gerade durch ihre Wiederholung richtiglustig. Und immer wieder dazu die Verzweiflung des Protagonisten, die manchmal geradezu bizarre Formen annimmt. In seinem kuriosen gepunkteten Pyjama erinnert er durchaus gewollt an ein Kind (das die Episoden "Schulung" und "Praxis" durchmacht), das auch ausrasten kann und wie ein Affe im Raum herumtollt.

Matsumoto ist da voll im Element. Er ist in Japan bekannt als Fernsehpersönlichkeit und Komiker des Duos "Downtown". Das lehrte ihn auch, sich buchstäblich zum Affen zu machen. Diese Selbstironie ist erlösend, und dass sich der Regisseur und Star gerne selbst in den Mittelpunkt der Peinlichkeiten stellt, zeugt von einem Mangel an Narzissmus. Das geht sogar unter die Gürtellinie, wenn etwa der Mann von einem riesigen Hintern lustvoll angefurzt bringt. Ja, "Symbol" hat Furzwitze im selben, sorry, Atemzug wie Fragen über das Wesen des Menschen oder gar der Menschheit. Wohin das alles geht, ist vielleicht eine Spur zu abgehoben, aber stimulierend.

Was mit persönlich nicht so zusagte, war die Verflechtung mit der Wrestler-Story. Die ist anfänglich nicht da. Die "Lösung", sofern man von so einer reden kann, passt gut zum Finale und ist auch witzig. Aber der Weg dahin gestaltet sich etwas holprig und obwohl die Mexikaner für einen japanischen Film überzeugend spielen, so hält dieser Handlungsstrang nicht mit jenem von Matsumoto und seinem weissen Raum mit. Hätte dieser Teil des Films alleine die Spannung aufrecht gehalten? Ich weiss es nicht, aber er gefiel mit auf alle Fälle besser. Und auch er bietet Abwechslung: Am Anfang ist alles weiss, später kommen immer mehr Objekte dazu. Und inszenatorisch gibts sogar noch Kniffe wie Split-Screen und Comics, welche die Denkprozesse amüsant visualisieren.

Als Ganzes hat "Symbol" sicher seine kleineren Schwächen. In meinem Fall kann ich es auf die Mexiko-Handlung münzen, vielleicht auch das Finale, das zwar schön ausufert und Fragen stellt, aber auch eine Spur zu vage und aufgesetzt herüberkommt im Kontrast zum ansonsten dominierenden Slapstick. Aber die Pluspunkte überwiegen klar. So viel Fantasie, so viel Kuriosität - das gibt’s nur selten in einem derart kurzen Film. Mit nur zwei Spielfilmen hat sich Hitoshi Matsumoto damit als einer der wundersamen Regisseure im modernen japanischen Kino etabliert.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch/Spanisch 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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