> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2011
> SHAITAN

 


 

Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Teufel

Regie Bejoy Nambiar
Drehbuch
Bejoy Nambiar, Megha Ramaswamy
Produktion
Anurag Kashyap, Sunil Bohra, Guneet Monga
Songs
Prashant Pillai, Ranjit Barot, Amar Mohile, Bhayanak Maut,
Mike McCleaary, Anupam Roy

Kamera Madhi
Darsteller
Kalki Koechlin, Rajeev Khandelwal, Gulshan Devaiya, Shiv Pandit, Kirti Kulhari,
Neil Bhoopalam, Nikhil Chinnappa, Rajit Kapoor, Pawan Malhotra, Raj Kumar

Länge 122 Min.

Kinostart 10.6.2011
Box office classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 15.8.2011
©  Bilder MoserBaer, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die 18-jährige Halbinderin Amrita „Amy“ Jayshankar (Kalki Koechlin) ist mit ihrem Vater (Rajit Kapoor) nach Mumbai gezogen. Dort leidet sie aber noch immer unter dem Tod ihrer Mutter. Um so dankbarer nimmt sie die Freundschaft des Draufgängers KC (Shiv Pandit) an, der Amy in seine Gruppe einführt. Die jungen Leute geniessen das Leben - Geld ist genug da, denn KCs und seine coolen Freunde Dash (Shiv Pandit), Zubin (Neil Bhoopalam) und Tanya (Kirti Kulhari) stammen aus reichem Hause. Doch bei einer nächtlichen Spritztour im Hummer fahren sie zwei Menschen tot. Sie fliehen vom Tatort - beobachtet von einem Cop. Der verlangt 2.5 Millionen Rupien Schweigegeld. Also inszenieren die Freunde Amys Entführung, um bei den Eltern abzukassieren. Während dieser Plan immer blutigere Folgen hat, ist der angeschlagene Inspektor Mathur (Rajeev Khandelwal) dem Quintett auf den Fersen.

 

REVIEW
"Shaitan" ist ein Anurag-Kashyap-Film. Zwar gibt der vormalige Guru-Regieassistent Bejoy Nambiar sein Regiedebüt, doch da er sein Projekt nicht finanzieren konnte, kam Kashyap an Bord. Der innovative Filmemacher, der dem indischen Kino in wechselnden Aufgabenbereichen unter anderem Dev.D, Udaan oder Aamir beschert hat, drückte dem ganzen Werk seinen Stempel auf. Und dies mit allen Vor- und Nachteilen. 

Vorteile? Ein Kashyap-Film sieht nie aus wie indische Fliessbandware. Seine Werke sind aggressiv, mutig, düster, rasant, wild, ungezügelt, kurzweilig, cool besetzt. Krasse Beispiele wie der von Kashyap selbst inszenierte Flop No Smoking zertrümmern Klischees und wagen das, was andere Bollywood-Filmer nicht einmal in ihren Träumen zulassen würden. Sex, Drogen, Gewalt. Aber dies eben hyperstilisiert und doch nah am Puls des städtischen Lebens inszeniert. Ganz hip eben, ganz Kashyap. 

Und da ist eben der Nachteil: Diese ums Verrecken aufgedrückte Hipness beraubt viele Geschichten des Kashyap-Universums ihrer Glaubwürdigkeit und ihrer Emotionen. Man fühlt bei diesen schick arrangierten Tableaus nicht wirklich mit, sondern bestaunt sie auf einer rein technischen Ebene. Die Akteure können noch so genial agieren, sie dringen nicht richtig in unser Herz ein. Dass sie sich ab und zu auch einfach dumm verhalten, damit sie ja tief ins Unheil rutschen, macht die Sache auch nicht besser. 

In "Shaitan" ist es denn auch so: Tolle Akteure, gestylte Inszenierung, krasse Szenen - und eine emotionale Distanz, die vor allem in der zweiten Hälfte für ein steigendes Desinteresse sorgt. Doch Bejoy Nambiar, und ab jetzt bin ich mal so fair und ordne dem Film ihm zu, schafft es immer wieder, ein paar geniale Szenen einzuflechten. So viele, dass alleine schon deswegen der Film sehenswert wird. Da ist etwa eine Sequenz, in der ein Typ zu einem Kampf-Game masturbiert und erwischt wird. Udaan-Star Rajat Barmecha absolviert eine skurrile Gastrolle als hintertriebener Shomu. 

Der Gag "Wie nennt man einen verrückten Vibrator? - Dildo Pagal Hai" lässt Kichern. Ein Remix des Songs "Khoya Khoya Chand" aus dem Dev-Anand-Klassiker Kala Bazar kommt während einer Actionsequenz zum Zug. Und vieles mehr, was es zu entdecken lohnt. All dies stets präsentiert in astreinen Bildern, die auf der einen Seite ein dreckiges, realistisches Mumbai zeigen, es auf der anderen Seite jedoch stilisieren und hip machen. Die Coolness des Zerfalls, sozusagen. 

In diese Welt passt auch Kalki Koechlin bestens. Die Jungschauspielerin, die mit ihren Lippen selbst Angelina Jolie vor Neid erblassen lassen würde, hat sich bereits in Dev.D für diese Art Kino empfohlen, und glänzt hier in einer moralisch diffusen Rolle, die abermals Mut voraussetzt. Unterstützt wird sie von einer ganzen Reihe überzeugender Akteure, viele von ihnen kaum bekannt, aber alle treffsicher besetzt. Auch das ein typisches Merkmal des Kashyap-Kinos.

Die moralische Verkommenheit hat übrigens dann doch ihre Grenzen: Der Film ist zwar voller falscher Entscheidungen, Gewalttaten und Gesetzesbrüchen. Es wird geraucht, getrunken, gekifft. Doch Kashyap sieht sich vor Filmbeginn genötigt, die Zuschauer vor Drogen und Alkohol zu warnen. Jawohl, so ein absolut böses Zeug, im Fall. In Wahrheit ist Abstürzen eben nicht cool, nicht hip, so die Idee hinter dieser Eilmeldung. Dabei bräuchte es das Intro gar nicht, denn das Schicksal jener, die die Moral links liegen lassen, zeigt ja deutlich, dass auch in "Shaitan"das Karma letztendlich funktioniert. Ein unmoralisch moralischer Film.

 

SONGS
Rockige, hippe Nummern, meistens von kurzer Laufzeit oder mit Hintergrund-Musik-Charakter. Daher keine Einzelbewertung.

 

MEINE DVD
MoserBaer (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating
* * ½

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (2/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 8