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Thrillerdrama
Südkorea 2007
Alternative Titel Wide Awake; Ri-teon; Wide Awake: Tödliches Erwachen; 리턴

Regie Kyoo-man Lee
Drehbuch Kyoo-man Lee, Hyeon-jin Lee
Darsteller Myeong-min Kim, Jun-Sang Yu, Tae-woo Kim, Yu-seok Jeong, Yu-mi Kim, Roe-ha Kim

Zuschauer 614'932 
Länge
115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 30.3.08
©  Bilder K&E / CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
1982 im Spital Sangnoksu: Ärzte operieren den 9-jährigen Sang-u Na. Keiner ahnt, dass der Bub zwar narkotisiert wurde, aber hellwach ist. Er erleidet den Schmerz der Operation, kann sich aber nicht bewegen. Nach diesem traumatischen Erlebnis ist Sang-u ein kaputter Mensch. Er quält Tiere und verbreitet unter Seinesgleichen Angst und Schrecken. Nur dank einer Hypnose kann sein fürchterliches Wesen weggesperrt werden. 25 Jahre später: Der Chirurg Jae-u Ryu (Myeong-min Kim) führt ein gediegenes Leben mit seiner Frau Hui-jin (Yu-mi Kim). Da bekommt er Besuch von seinem alten Freund Uk-hwan Gang (Jun-Sang Yu), der nach dem Tod seines Vaters nach Korea zurückgekehrt ist: Er vermutet, dass jemand systematisch jene Leute tötet, die an Sang-us Operation beteiligt waren. Das beunruhigt auch Jae-u, dessen Vater einer der Ärzte war. Zu allem Übel bedroht ihn auch der Kriminelle Myeong-seok Lee. Sang-u wird zusehends nervöser und vertraut sich nur seinem Anästhesisten Seok-ho Jang (Yu-seok Jeong) sowie des Psychiaters Chi-hun O (Tae-woo Kim)
an. Doch selbst die verhalten sich in letzter Zeit etwas seltsam ...

 

REVIEW
Chirurgie macht mir Angst. Das Herumschnipseln am Menschlichen Körper, einem Fremden oder meinem eigenen, versetzt meine Nerven in Alarmzustand. So lange das fiktiv aussieht, etwa in einem Horrorfilm, kann ich dazu auch mein Mittagessen zu mir nehmen - doch so bald es real wirkt, werde ich kribbelig. Das hab ich wohl von meiner Mutter geerbt, von der ich auch meine Panik vor Blutabnahme übernommen habe. Ich bin schon mit einem gebrochenen Arm noch Rad gefahren, mir ist eine Cola-Flasche auf den Zeh gefallen und schnitt das Teil fast ab - all das macht mir wenig, aber der Gedanke, dass willentlich jemand meine "körperliche Integrität" verletzt, die löst regelrecht Schwindel aus. Sicher gibt es dafür eine medizinisch-psychologischen Fachausdruck und sicher kennt ihn Regisseur Kyoo-man Lee, der genau mit Ängsten wie diesen spielt: in seinem Thrillerdrama "Return".

Lees stärkste Waffe ist "Anesthesia awareness": Dass ein Patient während der Operation hellwach ist und mitbekommt, wie an seinem Körper herumgeschnitten wird. Laut Studien soll dies bei einem Promille der Operationen vorkommen und muss für den Betroffenen tatsächlich die Hölle sein. Besonders, wenn man sich, wie in "Return", nicht mitteilen kann und stundenlang den Schmerz über sich ergehen lassen muss. Starker Tobak und eine blendende Ausgangslage für den Film, der viel mit medizinischen Angstvorstellungen spielt und sicher nicht angesehen werden sollte, wenn man gerade eine Operation plant. Eine Einblendung im Stil von "99.9% der Operationen weltweit verlaufen ohne dieses Phänomen" wäre vielleicht gar nicht schlecht gewesen.

Doch Angst will er ja machen, schliesslich ist es ein Thriller. Das merkt man schnell. Was weniger rasch klar wird, ist die Figurenkonstellation. Kyoo-man Lee führt eine Figur nach der anderen ein, ohne dass man die Verbindung der einzelnen Personen kennen würde oder sie einordnen kann. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie die Handlung weitergehen könnte, dass man bisweilen etwas den Boden unter den Füssen verliert. Doch genau das zahlt sich später aus, wenn Lee langsam die Verdächtigen eliminiert, die Erwartungshaltung unterwandert und die Zuschauer mit neuen Wendungen entzückt. Manche davon scheinen weit hergeholt und eine gewisse Zahl an Logiklöchern kann "Return" ebenso wenig leugnen wie inszenatorische Manipulationsversuche - doch das ändert wenig daran, dass "Return" konstant die Spannungsschraube anzieht. Lee geht noch weiter und baut nicht nur auf Suspense: Die Szene um Dr. Ryus Frau, die in der zweiten Filmhälfte für grosse Augen sorgt, ist hochdramatisch und die Idee dahinter ungeheuer sadistisch.

Lee balanciert wunderbar mit seinen vielen Elementen, mit dem Wechsel aus Thrill und Tragik, mit seinen vielen Figuren und den falschen Fährten. Inszeniert ist das, als Kritiker wiederholt man sich bei koreanischen Kino-Thrillern fast immer, ausnahmslos vorzüglich, von der stilvollen Kamera über die geschickte Montage. Und auch die Schauspieler leisten Vorbildliches: Myeong-min Kim (Into the Mirror) gibt einen soliden Protagonisten ab, dessen heile Welt langsam zusammenbricht, auch wenn er dabei manchmal etwas distanziert wirkt. Jun-Sang Yu (Wedding Campaign) bleibt schön dubios, ebenso Tae-woo Kim (Epitaph). Das ganze Ensemble überzeugt und beinahe jeder Part wirkt ideal besetzt.

"Return" strauchelt ein wenig im Bereich Logik und es mag ärgern, dass Lee am Schluss in Sachen Überraschungen vielleicht ein wenig zu viel will. Doch "Return" reüssiert trotzdem als waschechter Thriller mit guten Figuren und einem Schuss Tragik. Er setzt sein Puzzle aus Figuren und Bedrohungen kontinuierlich zusammen, baut Spannung auf und verängstigt die Zuschauer mit einigen wenig appetitlichen Vorstellungen darüber, was bei einer Operation alles ablaufen kann. Damit macht er sich nicht gerade zum Lieblingsfilm der Chirurgen, empfiehlt sich aber bestens für einen Filmabend daheim, bei dem man wieder mal so richtig miträtseln kann. 2007 war an sich nicht der beste Jahrgang für den koreanischen Film, doch mit Black House, Our Town, Seven Days und "Return" brachte die zweite Jahreshälfte immerhin ein Quartett von stattlichen Thrillern hervor.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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