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Tragikomödie

Südkorea 2010
Alternative Titel 1% of the Republic of Korea; Dae-han-min-gook 1%; 대한민국 1%

Regie Jo Myeong-nam
Darsteller
Lee Ah-i, Son Byung-ho, Lim Won-hie, Kim Min-gi, Yeom Woo-sang

Zuschauer 441'000
Länge
103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.9.10
©  Bilder pre.gm, Screenshots molodezhnaja


STORY
Diskriminierung! Bei den südkoreanischen Marines beträgt der Frauenanteil 0% - und das im Jahr 2009. Da das Verteidigungsministerium diesen Zustand unbedingt ändern will, wird Sergeant Lee Yoo-mi (
Lee Ah-i) rekrutiert. Die junge Frau wollte unbedingt zu den Marines. Nun wird sie in die Basis 3209 gebracht, umgeben von Männern. Trotz des Widerstands von Offizier Kang Cheol-in (Son Byung-ho) und trotz sexistischer Avancen seitens der Jungs macht sie sich ganz gut. So gut sogar, dass sie eine Einheit anführen darf. Und sie hat ein ehrgeiziges Ziel: Sie will ihre Versager-Gruppe in die Aufklärer-Division bringen, wo es nur 1% der südkoreanischen Militärs hinschafft. Das wiederum versucht der intrigante Wang Jong-pal (Lim Won-hie) mit allen Mitteln zu verhindern.

 

REVIEW
Südkorea hat eine ganz besonders starke Bindung zu seiner Armee. Seit dem Krieg um die Halbinsel herrscht sozusagen Daueranspannung, weil im Norden ein unkontrollierbares Regime lauert. Junge Männer müssen daher in einen zweijährigen (!) Militärdienst, so dass das stehende Heer 655'000 Mann umfassen soll, plus zwei Millionen Reserve. Das macht die südkoreanische Armee zu einer der grössten der Welt. Parodien auf dieses Nationalheiligtum sind daher Mangelware - und auch "Republic of Korea 1%", der sich dem Militär immerhin humorvoll nähert, beinhaltet letztendlich kein Gramm Kritik, sondern huldigt die Streitkräfte.

Das macht den Film folglich etwas pathetisch, für Nicht-Koreaner bisweilen sogar mühsam. Das ehrenvolle Salutieren, das Verbeugen vor der Uniform - das alles ist nicht mein Ding. Doch daran scheitert die zweite Regiearbeit von Jo Myeong-nam (A Bold Family) nur teilweise: Es ist eher die vollends vorhersehbare Geschichte, die das bewerkstelligt. Wir erinnern uns: Ridley Scott hat dasselbe Thema bereits mit "G.I. Jane" durchgenommen, seinem bis heute schwächsten Werk. Dem hat dieses verspätete asiatische Update nichts mehr hinzuzufügen. Frauen können auch stark sein? Können auch Soldaten sein? Welche Erkenntnis ...

Wirklich feministisch oder emanzipatorisch ist dies eh nicht - schliesslich wird eingetrichtert, eine Frau könne in einer Männerdomäne bestehen, indem sie ihre Weiblichkeit opfert. Das birgt keine politisch relevante Aussage, lediglich die, dass man für etwas, das einem am Herzen liegt, mit vollem Enthusiasmus und mit Aufopferung rangehen muss. "Republic of Korea 1%" legt denn auch mehr Wert auf diesen Bereich. Ehre deine Kumpels. Ehre das Militär. Gib dein Bestes. Kämpfe für dein Land. Und strande wenn möglich nicht auf einer nordkoreanischen Insel. Sicherlich ruhmreiche Ideen. Aber auch solche, die rasch einmal langweilen.

Zum Glück ist der Film nicht sehr zeitraubend, das verschafft ihm gegenüber dem unverhältnismässig langen "G.I. Jane" einen kleinen Vorteil. Ausserdem sind die Schauspieler auf unaufdringliche Weise überzeugend: Spielfilmdebütantin Lee Ah-i gibt das weibliche Mannsbild mit Überzeugungskraft, der Charakterschauspieler Son Byung-ho ist sowieso immer ein sicherer Wert und Lim Won-hie (Dachimawa Lee) lernt man genüsslich hassen. Eigentlich eine viel zu gute Riege für einen solch banalen Film, doch sie gibt sich keine Blösse, auch nicht im actionreichen und etwas gar hanebüchenen Abschlussdrittel, bei dem der ewige Feind aus dem Norden noch zum Zug kommt.

"Republic of Korea 1%" ist eine dieser Militärspässe, die sich anfänglich anzuschicken scheinen, die Männer in Uniform zu veräppeln, sie aber letztendlich ehrt und hochhält. Die Heilige Kuh Armee wird nicht geschlachtet. Dass Parodistisches ausbleibt, kann man ja noch verzeihen. Dass der Film pro-militaristisch ist auch noch knapp. Aber dass er so formelhaft und letztendlich spannungsarm daherkommt, dafür gibt es wirklich kein Pardon. Ein paar Mal schmunzeln, ein paar knackige Soldatenkörper begutachten, und am Ende etwas mitfiebern. Das ist das Maximum, das man hier erwarten kann.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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