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Fantasy-Abenteuerkomödie. USA, 2011
Alternativer Titel Fluch der Karibik 4: Fremde Gezeiten

Regie Rob Marshall
Drehbuch Terry Rossio, Ted Elliott
Produktion Jerry Bruckheimer
Musik Hans Zimmer
Kamera Dariusz Wolski
Schnitt David Brenner, Michael Kahn, Wyatt Smith
Darsteller Johnny Depp, Penélope Cruz, Geoffrey Rush, Ian McShane, Sam Claflin,
Kevin McNally, Astrid Berges-Frisbey, Gemma Ward, Roger Allam, Keith Richards,
Richard Griffiths, Judi Dench, Stephen Graham, Óscar Jaenada
Länge 136 Min.

Kinostart USA 20.5.2011
Kinostart CH 19.5.2011

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 11.5.2011
©  Bilder Disney, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Pirat Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) wird in London von den Behörden geschnappt, als er versucht, seinen Freund Gibbs (Kevin McNally) freizubekommen. Doch König George II (Richard Griffiths) lässt den Freibeuter nicht etwa hängen, sondern rekrutiert ihn für eine Mission: Die legendäre Quelle der ewigen Jugend zu finden - bevor es die verhassten Spanier schaffen. Anführen wird die Mission Jacks Rivale Barbossa (Geoffrey Rush), der in die Dienste der Engländer getreten ist. Und die beiden sind nicht etwa alleine unterwegs: Auch der gefürchtete Pirat Blackbeard (Ian McShane) sucht nach dem Jungbrunnen - und mit ihm seine schöne Tochter Angelica (Penélope Cruz), mit der Jack einst liiert war. Ehe ers sich versieht landet er denn auch als Sklave auf Blackbeards Schiff. Und ist so hautnah dabei, als der eine Meerjungfrau fangen will, um den Jungbrunnen zu "aktivieren". Ein riskantes Unterfangen.

 

REVIEW
Douglas Adams würde sagen: Der vierte Teil der Trilogie - denn eigentlich dachten wir naiverweise, die "Fluch der Karibik"-Reihe sei abgeschlossen. Das ist vier Jahre her, nun haben wir sie trotzdem, die Fortsetzung. Unter neuer Regie, mit neuen Co-Stars. Und mit neuer Frische? Nein. Und vielleicht doch ein wenig ja. 

Denn Neu-Regisseur Rob Marshall, der sich bisher mit Musicals à la "Chicago" einen guten Namen gemacht hat, führt den Film wieder näher an den spektakulären ersten Teil heran, aber doch nicht konsequent genug. In den beiden Fortsetzungen nahm nämlich das Fantasy-Element Überhand, die Handlungen wurden sinnlos aufgeblasen, die Lauflängen explodierten und, die grösste Sünde, das Licht war weg. 

Das Original spielte in der Karibik, wir hatten Primärfarben, wir sahen Schiffe beim Kampf - Tempo, Nautik, Spass. Das machte muschelüberwachsener Düsternis Platz, Gewusel und muffiger Atmosphäre voller Zombies, Schleimbeutel und Dreckmichel. Dagegen habe ich im Prinzip nichts, aber es erstickte die Frische dieser Serie. In "On Stranger Tides" spielen nun auch viele Szenen bei Nacht, die 3D-Brille saugt noch weiter Helligkeit aus den Bildern und das Schiff von Blackbeard ist auch wieder ein stinkiges, düsteres Gewusel. 

Kontraste dazu gibts auch. Etwa London. Das ist zwar auch schmutzig und arm an Sonne, aber es hat eine gefällige, realistische Optik. Die Szenen in der britischen Hauptstadt bringen denn auch etwas Neues, etwas Spass - und Judi Dench in einem Gastauftritt. Auch die Sequenzen in der Karibik erfreuen: mit sattem Grün und blauem Himmel. Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn wieder Tag wurde. Und wir mal wieder was sahen! 

Aber was gab es zu sehen? Zu wenig. Da fangen die Probleme an. So sehen wir zum Beispiel mächtige Schiffe, aber sie kämpfen nie, sie liefern sich keinen Wettstreit, kein Drama. Wo ist der ganze nautische Fun eines Piratenfilms? Stattdessen gibts wieder eine aufgeblasene Story im Stil einer Schnitzeljagd. Etwas entschlackt im Vergleich zu Teil 3, aber immer noch recht umständlich.  

Apropos Teil 3: Den mochte ich im Verlauf der Jahre immer weniger und ein wichtiger Grund ist das schlaffe Finale. Viel Zuspitzung, kein Nutzen. Hier siehts dann wieder besser aus, wenn wir ein Finale im Stile des ersten Teils kriegen (mit einem grossen Schuss "Indiana Jones and the Last Crusade"). Abermals hätten Action und Dramatik noch aufgedreht werden können, aber Marshall bringt immerhin Tempo rein. 

Das macht er den ganzen Film über, denn "On Stranger Tides" ist die kürzeste Episode! Sie ist zwar auch zu lang, hat aber nicht unendlich viel Ballast. Selbst Nebenhandlungsstränge gefallen, etwa jene um den Missionar, der von der Meerjungfrau betört wird. Das kommt erst gegen Ende zum Zug und hätte vielleicht sogar mehr Platz verdient. 

Aber es gibt ja schliesslich Hauptfiguren zu bedienen: den süffisanten Johnny Depp, der sich im Vergleich zu den beiden Vorgängern ein wenig zurückhält. Die solide Penélope Cruz als sein streitsüchtiges Gegenüber. Die Chemie der beiden ist passabel es fehlt das Lodern, aber die Dialoge machen Spass. Geoffrey Rush geniesst abermals die Piratenrolle. Und Ian McShane ist bestens besetzt mit seiner tiefen Stimme und dem bösen Blick, wenngleich er wenig zu tun hat als, eben, böse zu sein.

Warum Blackbeard übersinnliche Kräfte haben muss, will sich mir nicht erschliessen. Warum er seine Handlanger zombifizieren muss, auch nicht. Der Film wäre besser, wenn er Blackbeard als mächtigen Piratenfürsten zeigen würde, der gegen die Spanier und die Briten kämpft, um zuerst an der Quelle der Jugend zu sein. Simpel, spannend, effektiv. Nun kriegen wir sozusagen die mühsamere Version dessen. 

Aber immerhin eine, die gute Laune macht. Wegen Johnnys Spiel, wegen den Dialogen, wegen den Meerjungfrauen, wegen dem Soundtrack, wegen den (etwas zu spärlich gesäten) Actionszenen, wegen der Wiedersehensfreude, wegen Keith Richards Kurzauftritt und dem wohl besten Satz im Film, wegen Abenteuer und Schwertkämpfen, wegen erhöhtem Tempo und solidem Finale. 

Auf den fünften Teil müssen wir noch warten - Johnny will eine Pause einlegen. Macht nichts, denn es gibt keine Eile. Lieber erst eine zwingende, lockere, unterhaltsame Story ausbrüten. Dann würde ich mich sogar freuen, auch wenn meine Leidenschaft für die Reihe nach dem ersten Teil merklich zurückgegangen ist. Das original liebe ich, es eint Spass, Spannung, Piratenfilm und Fantasy zum gelungenen, abgerundeten Ganzen. "On Stranger Tides" schafft das nicht, aber er versucht es immerhin, und überbietet damit den direkten Vorgänger.  

PS: Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass 3D dem Film nichts bringt. Ein Schwert, das ins Publikum sticht, eine Skeletthand, die in den Raum langt. Ansonsten wenig Tiefe, wenig Nutzen. Stattdessen der gegenteilige Effekt: das Abdunkeln durch die Brille wertet die Bilder ab, in 3D sehen CGI-Figuren oft künstlicher aus und schnelle Action wird verunmöglicht. Von mir aus wäre 2D sinniger gewesen. Aber bis auf wenige Ausnahmen wie „Avatar“ oder „How to Train a Dragon“ lässt sich das leider von nahezu allen Filmen sagen …

 

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EXTERNE REVIEWS 
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