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Komödie. USA 2006
Alternative Titel Der rosarote Panther

Regie Shawn Levy
Drehbuch Steve Martin, Len Blum
Produktion Robert Simonds
Musik Christophe Beck
Kamera Jonathan Brown
Darsteller Steve Martin, Kevin Kline, Jean Reno, Beyoncé Knowles, Emily Mortimer,
Henry Czerny, William Abadie, Boris McGiver, Clive Owen, Jason Statham
Länge 90 Min.

US-Kinostart 10.02.2005
CH-Kinostart
09.03.2005

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Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . . .

©  Text Marco, molodezhnaja 26.1.06
©  Bilder MGM / Columbia


STORY
Auf dem Fussballplatz wird
Yves Gluant (Jason Statham), der Coach der französischen Nationalmannschaft, ermordet. Der "Pink Panther", ein riesiger Diamantring, den er am Finger trug, ist weg. Chief Inspector Dreyfus (Kevin Kline) wittert die Chance, endlich die lange verdiente Auszeichnung zu bekommen, wenn er den Killer fasst. Um die Presse von seinem Eifer abzulenken, heuert er den dümmsten Polizisten des Landes an, der eigene Ermittlungen anstellen soll, welche alle neugierigen Augen auf sich ziehen: Inspector Jacques Clouseau (Steve Martin). Der Provinz-Depp nimmt mit seinem neuen Partner, Gendarme Gilbert Ponton (Jean Reno), die Untersuchung auf. Verdächtig sind unter anderem Yves schöne Freundin Xania (
Beyoncé Knowles), der Assistenztrainer Yuri (Henry Czerny), der Spieler Bizu (William Abadie) - und halb Frankreich noch dazu.

 

REVIEW
Der rosarote Panther dürfte in der westlichen Welt den meisten Menschen ein Begriff sein, die nicht in einem Erdloch aufgewachsen sind. Manche assoziieren damit Paulchen Panther, andere den Diamanten aus Blake Edwards erstem Panther-Film von 1963 und wieder andere Peter Sellers. Natürlich ist es alles auf einmal, da das eine aus dem anderen gewachsen ist - der Diamant verschwand, Sellers wurde zum Star der Reihe und Paulchen bekam seine eigene Serie. Fazit dieser Panther-Diversifikation ist, dass eine Übersättigung statt fand und nur noch wenige die wahren Perlen in der Masse finden. Und solche gibt es fürwahr, denn einige Filme der Reihe gehören zu den besten Komödien, die die Welt je gesehen hat. Deshalb mein kleiner Bewertungs-Abriss - ohne Alan Arkins "
Inspector Clouseau" (1968)

Was lernen wir daraus? Ich vergöttere drei der Panther-Filme. Doch nach "The Pink Panther Strikes Again", der wohl der Film ist, aus dem ich am meisten zitiere, sank die Qualität rasch ab. Dementsprechend skeptisch schaute ich einem neuen "Panther"-Film entgegen. Ins Kino sollte er bereits 2005 kommen, wurde aber ins 2006 verschoben und nochmals umgeschnitten. Das hat auch nicht viel geholfen. "Pink Panther" 2006 ist der drittschwächste Eintrag in die Reihe und ein Abklatsch des komödiantischen Genies von Sellers und Blake Edwards. Shawn Levy (Just Married, Cheaper by the Dozen) ist definitiv der falsche Mann auf dem Regiestuhl und die illustre Besetzung eine Serie von Fehlgriffen.

Das fängt schon bei Steve Martin an. Ich mag ihn enorm, doch Clouseau ist nicht seine Rolle. Er spielt den Polizisten als trotteligen Einfaltspinsel, während Sellers ihn als eingebildeten, von sich restlos überzeugten Mann interpretierte, der von nichts eine Ahnung hatte, aber dies mit trockenen Bemerkungen zu überspielen wusste. "That was a precious Steinway" - "Not anymore". Martin versucht ein paar Mal, dies zu kopieren. Doch seine Reaktionen wirken falsch, meistens begleitet von einem "oops", anstatt von einem markigen Spruch. Selbst Szenen, die sich deutlich an den Originalen orientieren, misslingen ihm. In einer Szene verhört er den russischen Trainer "you're Yuri the trainer who trains". Das ist halb so witzig wie das legendäre Verhör in "The Pink Panther Strikes Again", in dem Sellers den Gärtner bedrängt. Ich tippe die Szene mal komplett ab:

Clouseau: There is no need for you to speak unless I ask you a question. What is your name?
Shork: I'm Shork, the gardener.
Clouseau: And what is it you do?
Shork: (Verwirrt) I'm the gardener ...
Clouseau: Why didn't you say that to me in the first place?
Shork: I did.
Clouseau: (Wütend) Don't try to be funny with me, monsieur. This is a very serious matter and everyone in this room is under the suspicions.
Koch: "Reum"?
Clouseau: What? What was that?
Shork: You said, "Reum."
Clouseau: Yes, I know that. And there is a very good chance that someone in this reum knows more about the murder than he is telling.
Alte Frau: (Erschrocken) Murder?
Clouseau: (Aufgeschreckt) What was that you said?
Alte Frau: I said murder.
Clouseau: What murder?
Alte Frau: Well, I don't know. You said murder.
Clouseau: I said murder? You said murder!
Alte Frau: No, I said murder because you said murder!
Clouseau: (Wütend) I said murder?
Shork: You said someone in this room knows more about the murder than he's telling.
Clouseau: (Sucht verwirrt nach der Herkunft der Stimme) (zur alten Frau) Now listen ... (zu Shork) What was your name?
Shork: Shork.
Clouseau: The cook!
Shork: Gardener.
Clouseau: Aaaah! Now we are getting somewhere. (Zu Stutterstutt) You... (haut ihn mit dem Ritterkolben um).
Shork: Are you all right, Mr. Stutterstutt?
Clouseau: Who is this man?
Cook: He's Mr. Stutterstutt.
Clouseau: I see, and what is your job, Mr. Stuckerstuff?
Shork: He's the beekeeper.
Clouseau: (Zu Shork) I'm not asking you. I'm asking Mr. Stuffsucker ... What's that? What is he saying to you? What? What was that?
Shork: He says he's got a bit of a cold, and he's lost his voice.
Clouseau: Lost his voice? A beekeeper who has lost his voice, a cook who thinks he's a gardener, and a witness to a murder. Oh, yes. It is obvious to my trained eye that there is much more going on here than meets the ear.

Und danach kommt die Steinway-Szene. Ich kann mir nicht helfen, ich könnte die komplette Fassbender-Haus-Szene endlos anschauen. Der Punkt ist: Die schiere Arroganz des sprachlich handicappten Clouseau (er bezeichnet jeden, der ihn nicht versteht, mit "idiot" oder "imbicile") macht ihn so witzig. Steve Martin dagegen absolviert die Sache in typischer Komiker-Manier, macht auf Dummerchen und bevorzugt Slapstick. Das hat seine Momente, aber nie dasselbe Genie. Kommt dazu, dass sein Akzent nicht halb so witzig ist wie jener von Sellers.

Und wieso spielt eigentlich ein Grossteil in Frankreich, wo dann alle so lustig sprechen sollen? Also auch Jean Reno sowie Kevin Kline als eher schwächlicher Ersatz für Herbert Lom. Damit geht der Fish-out-of-Water-Aspekt der Clouseau-Filme verloren. Wenn der trottelige Inspektor doch mal ins Ausland geht, fliegt er nach New York. Dumme Idee. Inmitten von Oxford-English-artikulierenden Menschen ist seine Sprache immer am witzigsten. In New York ist der Kontrast nicht halb so gross. Aber der neue "Panther" amerikanisiert eben alles. Und so darf auch die Heldin aus den USA kommen: Die süsse, aber schlecht gecastete Beyoncé Knowles, die auch ein paar ihrer Liedchen trällern kann. Die früheren "Panther"-Filme waren Europa-dominiert mit Damen wie Claudia Cardinale, Elke Sommer, Lesley-Anne Down und Capucine. Das passte deutlich besser.

Weitere Fehler? Oh, es sind so viele. Das Timing ist schlecht, die Pointen sind fad, der Plot ist hauchdünn. Selbst der Gastauftritt von Fast-Bond Clive Owen als 006 fällt auf die Nase. Und die Macher begehen den grossen Fehler, eine emotionale Szene einzubauen. Darin erkennt Clouseau, wie er benutzt wurde und von allen für dumm gehalten wird. So rührend der Moment ist, so unpassend. Dieses menschelnde Element untergräbt die Arroganz von Clouseau zusätzlich und humanisiert ihn in einer Art, die nicht funktioniert. Aber das passt halt zu Hollywood: Man muss dem armen Kerl doch ein Herz geben. Mist, gebt ihm lieber einen Kato, ein Verkleidungstalent, einen coolen Akzent, geniale Co-Stars oder sonst alles, was ihr ihm weggenommen habt!!

Fazit: Lasst den sausen. Kauft euch die Panther-Box und amüsiert euch mit Peter Sellers in einigen seiner besten Auftritten. Dieses amerikanisierte und ent-humorisierte Update ist ein blasser und unnötiger Abklatsch, der beinahe so missraten ist, wie die 1993er-Version mit dem unsäglichen Roberto Benigni. Schade. Wenn die Verantwortlichen wenigstens einen Regisseur gesucht hätten, der die Materie auch versteht und Clouseau liebt, dann wäre der Film vielleicht wenigstens lustig geworden. Shawn Levy ist ganz deutlich nicht dieser Mann und sein Film eine Aneinanderreihung fahler Gags. Dem Titel "Pink Panther" ist dieser Quatsch jedenfalls nicht würdig.

 

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