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Drama
Südkorea 1993
Alternative Titel Hwaomkyung; The Avatamska Sutra; Hwa-Om-Kyung;
The Flower Adornment Sutra; Blumengirlanden-Sutra; Hwa-Eom-Gyeong
; 화엄경

Regie Jang Sun-woo
Darsteller
Oh Tae-kyung, Kim Hye-seon, Won Mi-kyeong, Lee Hae-young,
Shin Hyeon-jun, Lee Ho-jae, Jang Su-yeong

Länge 115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 14.2.10
©  Bilder Ein's M&M CO, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Bub Son-je (Oh Tae-kyung) wurde als Baby ausgesetzt und wuchs beim Kriminellen Mun-su auf. Als er stirbt, macht sich Son-je auf die Suche nach seiner Mutter. Unterwegs bekommt er vom Mönch Beob-wun (Lee Ho-jae) eine Flöte, der Playboy Ji-ho lernt ihm seine Lebensweisheiten, die verführerische Ma-ni (Lee Hae-young) führt ihn in die Geheimnisse der Liebe ein. Er trifft die blinde Sängerin Yi-na, den Gefangenen Hae-kyeong und seine Jugendliebe Yi-ryeon (Kim Hye-seon), die mittlerweile erwachsen ist.

 

REVIEW
Während im Westen ein religiöser Film meist in der Form eines Bibelfilms auftritt, sind es im fernen Osten primär Parabeln. Das heisst, ein zumeist buddhistisches Thema wird verpackt in eine Geschichte über die Suche nach Erleuchtung oder Lebenssinn, am liebsten in Form einer Reise oder einer spirituellen Odyssee. "Passage to Buddha", der all dies bereits in seinem englischen Titel andeutet, ist eine solche Parabel. Als lose Vorlage dient "Die zehn Stufen" aus der Blumengirlanden-Sutra, die wiederum ihren Weg in die zehnteilige Bilderreihe "Der Ochse und sein Hirte" fand. Beide illustrieren den Weg eines Menschen hin zum Zen-Zustand.

Auf der Suche ist der kleine Son-je, der über die Jahre nicht altert - ähnlich wie Oskar in Günter Grass' Klassiker "Die Blechtrommel". Dies sorgt für einige kuriose Momente, etwa wenn der Bub von der Verführerin Ma-ni geküsst wird oder er später Sex mit Yi-ryeon hat. Man stelle sich vor, die Rollenverteilung wäre umgekehrt, erwachsene Männer, kleines Mädchen. Der Schock wäre heftig. Bei einem Buben wirkt das irgendwie harmloser, wenngleich immer noch ziemlich provokativ. Der Weg zur Erleuchtung geht bei Regisseur Jang Sun-woo (Road to the Race Track) eben auch durch Sex - "Lache nicht über sexuelle Triebe, denn sie sind die Samen des buddhistischen Heiligen" lautet ein Zwischentitel. Stellt sich nur die Frage, warum ein Bub diese hier ausüben muss. Nur um darzustellen. dass ein Mensch die Offenheit eines Kindes braucht, um Erleuchtung zu finden?

Mit ein Grund scheint vielmehr Jangs Gespür für kleine Schock-Momente zum Einsatz zu kommen. Der Regisseur hat eine lange Geschichte mit kontroversen Filmen aufzuweisen, selbst im Mittelteil seiner Karriere (etwa mit Lies). Und hier manifestiert sich dies nicht nur im zugegebenermassen harmlosen, aber wegen des kindlichen Protagonisten nichtsdestotrotz kecken Sex - sondern auch in ein paar geschlachteten Tieren. Fische werden ausgenommen. Noch zuckende Kühe gehäutet. Im Falle der Kühe ist dies doppelt schlimm, weil zuvor eine Kuh den Kleinen zu Ma-ni gebracht hat und ein solches Tier in der Ochsen-Vorlage eine Rolle spielt.

Jang scheint aber nicht einen subversiven Ansatz zu verfolgen, denn die Parabel über die Erleuchtung bleibt im Kern erhalten. Rein cineastisch zeichnet sich das Werk durch starke Schauspieler aus - in einer kleinen Nebenrolle ist etwa der spätere Superstar Shin Hyeon-jun zu entdecken. Die Kameraarbeit ist vorbildlich, die Inszenierung kommt mit einem einlullenden, aber nie öden Rhythmus voran. Es schleichen sich mit der Zeit ein paar Redundanzen ein und wer echte spirituelle Offenbarungen sucht, der findet sie hier bestenfalls im Kleinen. Aber der Film ist schön und stimmig, ganz besonders in seinen visuellen Grenzbereichen zwischen Realismus und traumwandlerischen Szenen.

Damit ergattert er sich auch den Titel "einer der besten seines Jahrgangs", da im koreanischen Kino nach Ende der Militärdiktatur der Protektionismus fiel und Hollywood das Land überschwemmte. 1993 war mit gerade mal 15% einheimischen Produktionen (von ca. 400) der absolute Tiefpunkt erreicht, wodurch Filme wie "Passage to Buddha" noch etwas mehr Ruhm zuteil wurden, als sie verdienen würden. Der Film ist gut, keine Frage, doch er hat seine Schwächen. Hauptgrund dafür sind die etwas distanzierte Art und ein paar zu dialoglastige Szenen - typisch für Regisseur Jang Sun-woo. Den Jahrgangskollegen Sopyonje schupst er damit nicht vom Thron, sehenswert ist er indes allemal.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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