> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
>
korea
> 2016
> PANDORA

 


Katastrophenfilm

Südkorea 2016
Alternativer Titel 판도라

Regie Park Jeong-woo
Darsteller Kim Nam-gil, Kim Joo-hyun, Jung Jin-young, Kim Young-ae, Moon Jeong-hee

Zuschauer 4'583'700
Länge
135 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 31.12.2017
©  Bilder NEW Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein Dorf im
Südosten Koreas. Die Einwohner lebten früher vom Fischfang, heute arbeiten fast alle im nahen Atomkraftwerk. Als ein Erdbeben der Stärke 6.1 die Region heimsucht, sind sich daher alle der potentiellen Gefahren bewusst. Und tatsächlich: Im alten Reaktor eins hat das Beben Schäden angerichtet, es dauert nicht lange, bis Radioaktivität austritt. Politiker wie Techniker sind überfordert mit der Lage. Als es bald darauf zur Kernschmelze kommt, herrscht das totale Chaos. Derweil ist der Präsident (Kim Myung-mon) unfähig, wirkungsvolle Entscheidungen zu treffen, weil der machthungrige Premierminister (Lee Geung-young) ihm wichtige Informationen vorenthält. Vor Ort leiden besonders die Arbeiter und Rettungskräfte. Während der Ingenieur Pyeong-seok (Jung Jin-young) versucht, die Lage unter Kontrolle zu bringen, kämpfen mutige Männer wie der Mechaniker Jae-hyuk (Kim Nam-gil) ums nackte Überleben. denn es droht eine weitere Explosion.

 

REVIEW
In Hollywood hatten Katastrophenfilme in den 70er-Jahren ihr Hoch. Und da jedes erdenkliche Szenario durchgekaut werden musste, kam 1979 der Super-Gau mit dem Hit "The China Syndrome" zu Ehren. Sozusagen der Prototyp aller Atomkraftwerk-Desasterfilme. Da in Korea zurzeit Katastrophenfilme einen erstaunlichen Boom durchmachen, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es auch hier zum nuklearen Holocaust kommt (und angesichts der geographischen Nähe zur Katastrophe von Fukushima alles andere als erstaunlich). Als Regisseur kam
Park Jeong-woo zum Zug, der mit seinem letzten Film Deranged schon Erfahrungen bei Katastrophenfilmen gesammelt hat.

Mit "Pandora" baut er ganz auf die eskalierende Hysterie. Es ist bisweilen schwer auszuhalten, wie überall Geschrien wird, selbst wenn dies der traurigen Realität sicher nahe kommt. Aber vor allem in den Anfangsszenen scheinen in nahezu jeder Position, seien es Ingenieure, Politiker, Führung oder Sicherheit, nur die grössten Dilettanten zu arbeiten. Das sorgt für ein erhebliches Frustpotential. Zum Glück baut sich das langsam ab, wenn die erste Panik der Realisation weicht, dass etwas unternommen werden muss. Angenehm ist, dass der nun gezeigte Heldenmut nie übertrieben wirkt. "Es ist unfair und verrückt, aber wir müssen es tun" sagt Jae-hyuk in einer Schlüsselszene, das klingt nicht superheroisch. Und wenn diese ganz normalen Menschen ihr Leben opfern, um das ihrer Liebsten zu retten, die auf der Flucht vor der Strahlung sind, dann geht das auf direktem Wege ans Herz.

Die Figuren an sich sind alles andere als einfallsreich, fast schon skizzenhaft gezeichnet. Aber sie erledigen ihren Job im Katastrophen-Getriebe und wenn die ersten Opfer zu beklagen sind, dann leidet man auf jeden Fall mit ihnen. Auf der anderen Seite die Politik: Park Jeong-woo scheint der festen Überzeugung zu sein, dass Korea a) zu viele Kernkraftwerke hat, diese b) in zu dicht besiedelten Gebieten stehen und c) nicht genug für den Schutz getan wird. Diese Voten sind denn auch immer wieder aus verschiedenen Mündern zu vernehmen und man wird das Gefühl nicht los, als predige Park direkt zum Publikum. Dies sicherlich zu recht, denn die Atomindustrie, so klimaneutral sie auch sein mag, ist immer noch mit Risiken verbunden (von der Frage der Atommüllentsorgung gar nicht zu reden).

"Pandora" ist darum durchaus politisch zu sehen. Der Film ist primär ein Publikumsfilm, eindrücklich in seinen Schauwerten, namhaft in seiner Besetzung, hochroutiniert in seiner Inszenierung. Aber er hat darunter auch ein Anliegen, das man reisserisch finden mag, aber besser wirkt als ein trockener Zettel am örtlichen Grünen-Informationsstand. In handwerklicher Hinsicht wiederum gibt sich "Pandora" auch nur selten die Blösse: Er ist zu lang, in manchen der Aufopferungs-Szenen grenzenlos manipulativ - aber er erreicht sein Ziel, die Zuschauer zu rühren, ohne Wenn und Aber.

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 9